Reiskur nach TCM (5 Elemente) - wem nutzt sie, wem schadet sie?

Basmatireis - eine mögliche Reisart für die Reiskur

Als ich vor 8 Jahren meine erste Reiskur nach TCM (5-Elemente-Ernährung) machte, um meine Neurodermitis zu behandeln, war es hart! Mehrere Tage nur gekochten Reis zu essen geht nur mit der entsprechenden Motivation, also wenn dein Leidensdruck groß genug ist. 

Aber es wirkt! Feuchtigkeit und Hitze - die laut TCM die Ursache vieler Krankheiten sind - werden ausgeleitet und der Körper dadurch gereinigt. Entzündungen gehen zurück und die Verdauung funktioniert wieder hervorragend, wodurch Qi und Blut aufgebaut werden können. Die Reiskur harmonisiert unser Yin und Yang und bringt uns wieder ins Gleichgewicht.

Wann ist eine Reiskur für dich geeignet?

  • bei roten Hautausschlägen (Neurodermitis, Akne, Ekzeme...)
  • bei Übergewicht
  • bei Verdauungsproblemen, besonders bei weichen Stühlen und häufigem Durchfall
  • bei Hitzewallungen und allgemein innerer Hitze
  • bei Ödemen (Wasseransammlungen)
  • bei Zysten, Myomen, Endometriose
  • bei häufigen Blasenentzündungen und Harnwegsinfekten
  • bei Kopfschmerzen und Migräne
  • bei Menstruationsbeschwerden
  • bei verschleimter Nase und Lunge

Wann kann dir eine Reiskur schaden?

  • bei großer innerer Kälte (kalte Füße, starkes Frieren)
  • bei körperlicher Schwäche oder nach einer schweren Krankheit
  • während der Schwangerschaft und Stillzeit
  • bei Untergewicht
  • bei starker innerer Trockenheit (harter, trockener Stuhl)

Wie funktioniert die Reiskur?

Die besten Jahreszeiten für eine Reiskur sind Frühlings- und Herbstbeginn.

Du isst drei bis 8 Tage nur gekochten Reis, und zwar immer, wenn du Hunger hast. Vollkornreis wirkt stärker entgiftend als weißer Reis, ist aber schwerer verdaubar. Deshalb empfehle ich bei schwacher Verdauung weißen Reis (in guter Qualität). Durch längere Kochzeit wird der Reis noch bekömmlicher. Mit mehr Wasser mindestens zwei Stunden gekocht wird er zur Reissuppe (Congee), die in der TCM eine echte Heilnahrung ist.

Die Essenszeiten sollten regelmäßig sein - in der Früh, zu Mittag und am Abend. Bei Hunger kannst du auch zwischendurch eine Portion essen.

Der Reis wird ohne Gewürze, Salz und Fett zubereitet. Bitte iss langsam und kaue gut! Während der Kur sind ausreichend Ruhe und Schlaf wichtig. Wenn es geht, nimm dir dafür ein paar Tage frei!

Passende Getränke: warmes bis heißes Wasser, Kräutertees je nach Konstitution (kühlend oder wärmend, stärker oder schwächer ausleitend), mind. 2 bis 3 Liter am Tag 

Bitte achte auf deine Verdauung - diese sollte regelmäßig sein! Wenn du Verstopfung bekommst, lege am Abend einige Trockenpflaumen in Wasser und trinke dieses am nächsten Morgen (du kannst auch die Pflaumen essen). 

Und nach der Reiskur?

Du wirst sehen, dass dein Geschmackssinn viel feiner geworden ist als vor der Kur! Genieße eine gekochte Karotte zum Reis, danach eine Gemüsesuppe und ein paar Kartoffeln mit Butter und Salz - eine Geschmacksexplosion!

Außerdem ist dein ganzer Körper empfindlicher als vorher und zeigt dir deutlich, was er verträgt und was nicht. Iss langsam ein Nahrungsmittel nach dem anderen zum Reis dazu und beobachte deine Verdauung, die Haut und dein Mundgefühl. 

So kannst du individuelle Unverträglichkeiten herausfinden.

Versuche, noch eine Zeitlang auf Süßes, Kaffee, Fast Food und Alkohol zu verzichten. Jetzt ist eine gute Zeit, um sich neue Gewohnheiten zuzulegen!

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Melissentee mit Honig am Abend beim Fernsehen, statt der von früher gewohnten Packung Chips? 

Dein Körper wird es dir danken! Probiere es aus und berichte mir über deine Erfahrungen in den Kommentaren unten, ich freue mich von dir zu lesen.

Wenn du gemeinsam mit mir deine Ernährung umstellen willst, um deine Verdauung, Kopweh, PMS oder Haut Schritt für Schritt zu verbessern, freue ich mich, dich in meinem Online-Programm  "Trust your Body - Finde deine typgerechte Ernährung nach TCM" zu begrüßen. 3 Monate lang bekommst du Videos, Audios und Texte mit alltagstauglichen und typgerechten Tipps und ich unterstütze dich in 3 Frage-Antwort-Webinaren und einer privaten Facebook-Gruppe. Du kannst jederzeit mit dem Kurs beginnen. Ich freue mich auf dich!

Kommentare

Hallo Katharina & Team,

ganz lieben Dank für diese tolle und informative Seite und die Anleitung für die Reis-Kur. Ich vermute sehr stark, dass ich unter "feuchter Hitze" leide. Leider passen sehr viele Symptome. Eine Frage, die ich mir stelle: Ich habe kürzlich mit einer Episkleritis und einen Monat später mit einem Hornhautgeschwür am selben Auge zu tun gehabt. Das kuriere ich immer noch mit Tropfen aus. Was mir dabei in den Sinn kam: Trockene Augen durch zu viel Bildschirmarbeit, trockene Raumluft etc. Und siehe da, befeuchtende Augentropfen haben einen größeren Heil-Effekt als die Tropfen mit Steroiden.

Nun möchte ich Ende des Monats gerne die Reis-Tage durchführen, da ich auch mit Ödemen und Übergewicht kämpfe. Zudem ist meine Zunge stark belegt und die Verdauung manchmal problematisch. Milchprodukte habe ich bereits komplett verbannt und fokussiere meine Ernährung nun stärker auf Haferbrei, Reis und Co.

Kann ich die Reis-Kur also erstmal für ein paar Tage durchführen um die "feuchte Hitze" auszuleiten, ohne Gefahr zu laufen, dass meine Augen noch mehr "austrocknen"? Würde das sogar begünstigen können, dass gute Feuchtigkeit wieder zu meinen Augen gelangen kann? Die Augen würde ich mit den Tropfen erstmal noch weiter befeuchten.

Freue mich über eine kurze Antwort, vielen lieben Dank! :)

Moni

Liebe Moni,
es ist wichtig pathogene Feuchtigkeit lt. TCM und unsere kostbaren Körpersäfte, die wir zum Befeuchten brauchen, zu unterscheiden. Trockene Augen, trockene Haut hat oft mit Blut-und Säfte-Mangel zu tun. Gleichzeitig kann aber pathogene Feuchtigkeit/Schleim vorhanden sein.
Ich sehe kein Problem bei ein paar Tagen Reiskur. Höre immer auf dein Körpergefühl. Wenn es dir gut tut, kannst du ja danach bewusst dein Blut und deine Säfte aufbauen. Hier noch ein paar Tipps dazu.
https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/diplomarbeit/ernaehrungsempfehlu...
Liebe Grüße
Elfi (Assistentin von Katharina)

Dankeschön, liebe Elfi! :) Das hilft mir sehr weiter.

Hallo Katharina oder Team ... Kann ich etwas helle Misopaste in den Congee Rühren? Das schmeckt nämlich sehr gut. Ist in einem der Bücher eine ausführl. Anleitung für die Reiskur? Vielleicht brauche ich die auch nicht, weil die Reiskur eben so einfach ist ;)
viele grüsse ulli
(Wir kennen uns aus der TCM Power Gruppe.)

Liebe Ulli,
gerne kannst du Misopaste in den Congee Rühren. Allein schon wegen des intensiven Geschmacks ist es klar, dass du es in kleinen Mengen verwendest. Zusätzlich zur Anleitung im Blog gibt es nichts Ausführlicheres in den Büchern. Wie du sagst, es ist einfach (;-) Liebe Grüße Elfi (Assistentin von Katharina)

Hallo, ich machte die Reiskur auf Anleitung meiner TCM Therapeutin hier in Spanien (Feuchte Hitze Diagnose). Durch einen Stuhltest zeigte sich eine Dysbiosis und eine Leaky Gut Entzündung im Jahr zuvor. Ich leider unter diversen Hautreaktionen und auch einer Diagnose von Lichen Sclerosus. Das alles begann Anfang letzten Jahres, ein halbes Jahr nach einer starken Antibiotika Therapie.

Nach drei Tagen Reiskur bekam ich jetzt starke Verstopfung und meine Nase ist auch noch verstopft und auf mekrwürdige Weise verschleimt. Kann der Reis die Feuchte im Körper verschlimmern? Ich hatte nach zwei Tagen verstopfung einen Einlauf gemacht (gestern) jedoch hatte ich heute wieder Verstopfung. Vielen Dank für Ihre Tips

Liebe Jennifer,
neigst du generell zu Verstopfung oder ist diese erst im Rahmen der Reis-Kur gekommen? Du kannst wie oben beschrieben Trockenpflaumen einweichen und am nächsten Tag die Flüssigkeit trinken. Versuche auch, den Reis sehr saftig zu kochen, am besten als Congee (Reissuppe), damit du auch genüg Flüssigkeit zu dir nimmst. Wenn die Verstopfung sehr hartnäckig ist, nimm etwas gedünstetes Gemüse dazu, bzw. beende die Reiskur. Eine Reiskur kann die Feuchtigkeit mobilisieren, bzw. ausleiten, da kann es vorübergehend schon sein, dass sich Symptome verschlimmern. Hör am besten auf dein Körpergefühl, eine Verstopfung nur mit Einlauf zu lösen ist nicht empfehlenswert. Alles Gute und Liebe Grüße Elfi (Assistentin von Katharina)

Hallo liebe Katharina und liebes Beraterteam,

ich bin nach einem ausführlichem TCM-Test ein Erde-Metall-Typ und finde bei mir einige der Symptome für zu viel Nässe, Yang-Mangel und Qi-Mangel der Milz. Am schlimmsten ist die Infektanfälligkeit mit Husten und Schleim im Rachen, Müdigkeit und das nächtliche Wasserlassen zwischen 1 und 4 Uhr. Übergewicht und Nährstoffmängel sind auch da.

Ich liebe es warm, herzhaft, aber auch salzig zu essen - auch bereits zum Frühstück. Ich esse gern zimmerwarmen Naturjoghurt mit Dill und Schnittlauch aus dem Froster zu meinen Hauptgerichten. Ich mag stilles Wasser, grünen und griechischen Bergtee, und phasenweise frisch gepressten Saft aus Salatgurke und Rucola. Im Sommer esse ich täglich rohes Obst.

Ich habe bereits Einiges zur TCM gelesen und Podcasts studiert. Da ich sehr gern esse, mag ich keine reine Reiskur durchführen. ;-)
Wäre es ratsam mal einige Wochen gar kein frisches und nur gekochtes Obst (welches?) zu essen und dafür z.B. mehr warme Gemüsesuppen und Rinderbrühe?
Welche Kräuter passen gut zum Erde-Metall-Typ?

Lieben Dank bereits im Voraus! :-)
Elfi

Liebe Elfi,
super, dass du dich bereits mit der TCM-Ernährung beschäftigt hast. Bei Nässe und Yang-Mangel ist es wichtig, warme, gekochte Mahlzeiten zu essen und auf stark Befeuchtendes wie Milchprodukte und Joghurt zu verzichten. Wenn du zum warmen Porridge ein bisschen rohes Obst genießt, ist es besser, als viele Smoothies zu trinken. Vor allem im Herbst/Winter. Gemüsesuppen und Kraftbrühen sind jedenfalls sehr zu empfehlen. Wenn du mehr über eine typgerechte Ernährung wissen möchtest, erfährst du hier mehr über das "Trust your Body "-Programm! https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/onlinekurs/trust-your-body
Alles Liebe Elfi (Assistentin von Katharina)

Liebe Katharina, ist ein congee schon bei feuchter Kälte im Dünndarm ratsam? Nährt es nicht zu sehr auch den Pathologen Faktor? Die Feuchtigkeit? LG Brigitte

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