Stechen und Zwicken - Rezepte bei Magenschmerzen
Geschrieben von Katharina Ziegelbauer am 16. Februar 2010 - 37 Kommentare
Wenn der Magen weh tut, und das vielleicht auch noch chronisch, dann kann das die Lebensqualität sehr beeinträchtigen. Die TCM führt solche Beschwerden unter anderem auf einen zu trockenen und/oder zu heißen Magen zurück. Die Behandlung besteht also darin, den Magen zu befeuchten und zu kühlen.
Natürlich gibt es auch andere Ursachen, weshalb eine individuelle Abklärung beim TCM-Arzt oder bei der Ernährungsberatung nach TCM empfehlenswert ist (mein Angebot).
Hinweise darauf, dass es sich um eine Magenhitze oder -trockenheit handelt, sind unter anderem:
- viel Durst auf kalte Getränke
- sehr rote Lippen
- trockene Lippen
- ständiges Hungergefühl/Heißhunger
- trockene Schleimhäute
- Gastritis
- Sodbrennen, Reflux, Schluckauf
- Zahnfleischbluten
- Aphten
Ursachen dafür können sein: Rauchen, Stress, scharfes Essen, viel Fleisch, schnell essen, ständig essen etc.
Was hilft: Kompotte, Gemüsesuppen, Eintöpfe mit viel Gemüse, Breie.
Rezepte:
Congee:
Mindestens 2 Stunden gekochter Vollkornreis (bei schwacher Verdauung auch weißer Reis), ergibt eine Reissuppe oder einen Brei, der süß oder pikant gegessen werden kann. Durch die Zubereitung kleidet der Reisschleim den Magen aus und befeuchtet ihn dadurch, was die Schmerzen mit der Zeit lindert. Sehr empfehlenswert als Frühstück, zum Beispiel mit Rosinen und Apfelkompott, gut vorzukochen.
Kuzu:
Dieses Bindemittel aus Japan (aus einer Kletterpflanze) schaut aus wie weiße Kreidestücke und ist in Reformhäusern/Biosupermärkten erhältlich. Es kann verwendet werden, um Kompotte, Suppen und Breie anzudicken. Zuerst ca. 1 TL in wenig kaltem Wasser anrühren, dann zum kochenden Gericht dazugeben und kurz aufwallen lassen, rühren, bis es angedickt ist. Oder auch mit etwas Birnen- oder Apfelsaft und/oder Wasser aufkochen und trinken. Kann täglich verwendet werden.
Nachtrag: Wegen der atomaren Verstrahlung nach der Katastrophe von Fukushima empfehle ich, unbedingt auf die Herkunft des Kuzu zu achten. Neben japanischem Kuzu gibt es auch amerikanischen. Und Bio-Qualität gibt auch für japanische Produkte eine gewisse Garantie für kontrollierte Qualität, z.B. von Naturgarten. Danke an meine Newsletter-LeserInnen, die mich darauf aufmerksam gemacht haben.
Wirkung: Befeuchtet und kühlt den Magen. Begünstigt eine gute Darmflora.
Milch und Jogurt sind Mittel, die nur bei akuten Schmerzen angewandt werden. Sie werden löffelchenweise über den Tag verteilt und gut eingespeichelt gegessen. Sie kühlen stark (besonders Jogurt) und wirken sehr befeuchtend. Wegen dieser starken Wirkung sollten sie in der täglichen Ernährung nur ab und zu genossen werden, da sie sonst zu verschleimend und abkühlend wirken können. Dasselbe gilt für Bananen und Wassermelone (als Saft), die ebenfalls helfen können.
Was sind deine Geheimtipps für einen nervösen Magen? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Kommentare
Danke für deine Hilfe.Ich werde es jetzt einmal mit Kuzu versuchen und deine anderen Ratschläge befolgen
Liebe Grüße
Veronika.
Hallo liebe Katharina
Habe sei Jahren Sodbrennen wegen Reflux. Meine Gastritis ist auch schon chronisch, bin aber in ärztlicher Kontrolle. Nur diese Magensäureblocker (Pantoparazol) helfen nicht wirklich. Seit einem halben Jahr habe ich immer einen bitteren Geschmack im Mund. Dies ist sehr belastend und niemand weiß warum. Meine Ernährung besteht seit langem nur mehr aus Kartoffeln, gekochtes Gemüse, Reis und Haferschleimsuppe.Banane und Naturjoghurt esse ich schon. Da habe ich eher ein besseres Gefühl. Stress habe ich weniger, da ich in Pension bin.
Was mache ich falsch!
liebe Grüße
Veronika
Liebe Veronika.
Warst du auch schon bei einer/einem TCM ÄrztIn? Vielleicht können dich eine Akupunktur oder auch Kräuter gut unterstützen. Die Geschichte mit chronischen Krankheiten ist immer, dass es einfach länger braucht um wieder ins Reine kommen zu können. Die Magensäureblocker auf Dauer sind definitiv so ein Thema und oft auch in schulmedizinischen Kreisen streng diskutiert. Gibt es denn eine medizinische Abklärung wegen dem Speißeröhreneingang?
Ich würde das von einer zweiten Meinung abklären lassen.
Im Übrigen: Du sagst, dass du seit einem halben Jahr das Thema hast mit dem Geschmack im Mund- zeitgleich sagst du du hast keinen Stress. Auch diese Themen machen Stress im System.
Hast du das KUZU schon probiert? Versuche es einmal für dich einzubauen. Ich habe da persönlich auch heute Erfahrungen gemacht.
Ich wünsche dir alles Gute,
Marina (Assistentin von Katharina)
Hallo,
vielen Dank für die aufschlussreichen Informationen, nun weiß ich endlich, warum ich seit meiner Gastritis/Reflux/Speiseröhrenentzündung so Heißhunger auf Topfen(-golatschen), Brot mit Topfenaufstrich, Frischkäse und vor allem Buttermilch (!!) habe. Selbst als ich gar nichts mehr vertragen hatte, vertrug ich noch am ehesten die genannten Produkte. Ich war wohl völlig überhitzt?
Das Problem ist, bis gestern dachte ich, damit meinen Magen geheilt zu haben. Dann trank ich ein paar Schlückchen Wein, aß Bärlauch und Senf (weil ich dachte, das sei entzündungshemmend), wenig (!) Chili-Gewürz und asiatisch mit Curry u.ä. (allerdings eh sanft gewürzt). Seit gestern Abend habe ich wieder Magenschmerzen, die ich schon Wochen nicht mehr hatte. Können solche Fehlgriffe tatsächlich gleich wieder Rückfälle verursachen? Oder kann es daran liegen, dass ich es übertrieben hatte mit den Milchprodukten?
Kann ich weiterhin Milchprodukte konsumieren? Zumindest kurzfristig helfen sie einfach immer!
(Ich bin eh auch in ärztlicher Behandlung, keine Sorge, aber er riet mir zu Haferbrei - den ich am allerwenigsten vertrage, daher gibts wenn, dann Reis mit etwas Soja Sauce oder so :) ).
Liebe Grüße
Meli
Liebe Meli.
Ich empfehle für die Zeit, wo du Magenschmerzen hast, all diese Dinge zu meiden. Auch die Milchprodukte. Versuche deinen Magen zu entspannen und vorallem deinen Stress rauszunehmen. Wenn der Magen, sprich deine Mitte, schon empfindlich ist, dann kann ein kleine Portion oft schon für einen Rückfall reichen.
Vielleicht ist die Hitze aber noch nicht abgeklungen gewesen?
Das Thema bei den Topfengolatschen etc. ist immer auch die weitere Verarbeitung. Da hast du beispielsweise auch Weizen und viel Zucker dabei. Das macht auch einen Unterschied. Ein Naturjoghurt wirkt da sicher anders.
Vertraue übrigens auf dein Bauchgefühl beim Reis. Vielleicht probierst du tatsächlich auch einmal ein Congee?
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.
Marina (Assistentin von Katharina)
Liebe Katharina,
ich lese seit ca. 2 Wochen ganz viel in deinem Blog. Deine aufschlussreichen Infos helfen mir sehr bei der Ernährungs-Umstellung und so langsam blicke ich durch, was bei mir Sache ist und was ich in der Vergangenheit falsch gemacht habe ;o). Ganz herzlichen Dank also für deine tolle Arbeit!
Diese Woche habe ich aber auch noch einen Termin bei einer TCM-Ärztin, denn bei einigem bin ich mir doch unsicher und brauche fachliche Hilfe, z.B. wg. der vielen Essens-Einschränkungen wg. meiner Fructose-Intoleranz (Obst fällt weg, viele Gemüsesorten - wo ich Gemüse doch so sehr liebe! - Cashews etc.)
Ich würde gerne diese Reissuppe mal probieren. Da ich allerdings derzeit wg. meiner Fructose-Intoleranz auf sämtliches Obst oder auch Süße verzichten muss, möchte ich diese Suppe wenigstens gerne mit Haferdrink Vanille (ungesüßt) oder evtl. Reisdrink kochen statt mit Wasser, um sie geschmacklich etwas aufzupeppen. Ist denn die positive Wirkung wie oben beschrieben dann überhaupt noch gegeben? Oder ist ein Getreidedrink in dem Fall eher kontraproduktiv?
Ganz herzlichen Dank und liebe Grüße, Anja
Liebe Annie.
Grundsätzlich ist es möglich. Ich gebe es nur zu bedenken, dass Hafermilch wieder wärmend wirkt. Je nachdem, was du brauchst! Da du aber nur auf Obst verzichtest, könntest du dein Congee ja auch mit Gemüse aufpeppen oder?
Ich wünsche dir in jedem Fall alles Gute weiterhin.
Marina (Assistentin von Katharina)
Hallo Liebe Katharina
Ich habe blahung und gas in bauch und gastritis .ich habe heute von kuzu heilmittel geheurt und gekauft ich bitte sie um ihre hilfe was kann ich am besten tun.
Liebe Fathi!
Danke für deinen Kommentar! Bei Verdauungsbeschwerden sollte unbedingt die Mitte gestärkt werden. Kuzu ist ein tolles Mittel bei Sodbrennen und Durchfall und stärkt sowohl die Magen- als auch die Darmschleimhaut. Allerdings braucht es zusätzlich eine Anpassung der Ernährung, um die Verdauungsbeschwerden dauerhaft zu beseitigen. Wie dir das gelingt, kannst du am besten in Katharinas Buch "ABC der Verdauungsbeschwerden" nachlesen. Hier findest du den Link dazu: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/e-shop/ebook/abc-verdauungsbesch...
Alles Gute
Christina (Assistentin von Katharina)
Kann ma Kuzu bei Histaminintoleranz einnehmen? Was empfiehlt die TCM bei HIT?
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