Die 8 größten Ernährungsfehler nach TCM und wie sie deiner Gesundheit schaden
Geschrieben von Katharina Ziegelbauer am 26. Oktober 2014 - 51 Kommentare
Willst du möglichst gesund und fit alt werden? Und dein Leben heute ohne körperliche Beschwerden genießen?
Dann vermeide folgende Ernährungsfehler nach TCM!
Die Umsetzung in deinem Alltag ist gar nicht so schwer und es zahlt sich wirklich aus.
Wenn du diese TCM-Tipps umsetzt, stärkst du deine Verdauung (Milz-Qi und Magen-Qi) und dein Lebensfeuer (Nieren-Yang).
Du hast wieder mehr Energie, um in der Früh aufzustehen und gut durch den Tag zu kommen.
Und kleine Beschwerden, wie Blähungen, kalte Füße und unreine Haut, verschwinden langsam, aber dauerhaft!
Auch bei chronischen Krankheiten kannst du durch Meiden dieser Ernährungsfehler dein Wohlbefinden deutlich steigern!
Die 8 größten Ernährungsfehler nach TCM:
1. Ernährungsfehler: unregelmäßiges Essen
2. Ernährungsfehler: häufiges Überessen
3. Ernährungsfehler: zu schnelles Essen
4. Ernährungsfehler: Essen in angespannter Stimmung
5. Ernährungsfehler: häufiges Fasten und zu wenig Essen
6. Ernährungsfehler: kalte Getränke vor, zu oder nach den Mahlzeiten
7. Ernährungsfehler: zu viel Rohkost
8. Ernährungsfehler: zu viel von einem Geschmack (z.B. zu viele Süßigkeiten, zu viel Scharfes)
Die Konsequenzen für deine Gesundheit:
1. Schwächung von Milz und Magen
Unregelmäßige Mahlzeiten und häufiges Fasten bzw. zu wenig Essen schwächen Milz und Magen. Diese sind für die Umwandlung von Nahrung in Qi (Lebensenergie) zuständig, auf gut Deutsch für den Stoffwechsel!
Die Folgen sind Verdauungsbeschwerden wie Magenschmerzen und Durchfall. Andere Symptome sind Müdigkeit und Energiemangel sowie Allergien und Unverträglichkeiten.
2. Nahrungsstagnation im Magen
Überessen, zu schnelles Essen und Essen in angespannter Stimmung oder Stress führen dazu, dass die aufgenommene Nahrung in deinem Bauch stagniert. Sie kann nicht verdaut werden.
Das merkst du an einem Druck- oder Völlegefühl im Bauch. Andere Symptome sind Mundgeruch, Aufstoßen und Übelkeit.
Auch Kopfschmerzen können Nahrungsstagnation als Ursache haben.
3. pathogene Feuchtigkeit
Häufiges Überessen führt zum Entstehen pathogener Feuchtigkeit und von Schleim im Körper. Die Verdauung ist überlastet und kann nicht mehr alles umwandeln.
Die Reste nennt man in der TCM Feuchtigkeit. Im Laufe der Zeit und unter Einwirkung von Hitze (z.B. durch scharfe Gewürze) dickt die Feuchtigkeit zu Schleim ein.
Auch die Überbetonung des süßen Geschmacks in der Ernährung erzeugt Feuchtigkeit. Besonders weißer Zucker sowie Kuhmilch und fettes Fleisch wirken stark befeuchtend.
Mögliche Symptome von zu viel Feuchtigkeit und Schleim sind Reizdarm, Schwindel und Bluthochdruck. (15 Nahrungsmittel, die Feuchtigkeit ausleiten)
4. Blutmangel
Wenn du häufig fastest bzw. öfters Mahlzeiten auslässt, bekommst du zu wenige Nährstoffe und der ganze Körper kommt in einen Mangelzustand.
Das heißt in der TCM Blutmangel und Qi-Mangel.
Zu viele bittere Nahrungsmittel und Getränke (z.B. Kaffee, schwarzer Tee) sowie zu viel scharfes Essen verletzen ebenfalls das Blut.
Symptome eines Blutmangels sind u.a. trockene Augen, Erschöpfung und lange Menstruationszyklen mit geringer Blutmenge.
5. Schwächung des Nieren-Yang
Trinkst du gerne kalte Getränke?
Wenn du diese zu den Mahlzeiten trinkst, kühlt dein Verdauungsfeuer ab und eine vollständige Umwandlung der Nahrung wird schwierig. Das schwächt auf Dauer Milz und Magen (siehe 1.) und erzeugt außerdem Feuchtigkeit (siehe 3.).
Die Vorliebe für kalte Getränke führt langfristig zu einer starken Schwächung des Nieren-Yang (= Nieren-Feuer). Dieses ist unser Lebensfeuer und sorgt u.a. für Wärme und Lebensfreude. (Yin und Yang - was hat das mit meinem Essen zu tun?)
Rohkost wirkt ebenfalls abkühlend auf das Nieren-Feuer. Das gilt besonders für Südfrüchte, Tomaten und Gurken, die als extrem kalt gelten.
Mögliche Symptome eines Nieren-Yang-Mangels sind kalte Füße und Kälteempfindlichkeit sowie depressive Verstimmungen und Ödeme.
6. Schwächung einzelner Organe
Jedes Organ hat eine entsprechende Geschmacksrichtung. Süß gehört zur Milz, sauer zur Leber, salzig zu den Nieren, scharf zur Lunge und bitter zum Herz.
Dieser Geschmack stärkt in kleinen Mengen das betreffende Organ. Wenn du allerdings zu viel süß oder salzig isst, schwächst du deine Milz oder deine Nieren.
Isst du gerne Süßigkeiten? Dann hast du sicher schon gemerkt, dass zu viel davon deiner Verdauung gar nicht gut tut.
Das ist ein Beispiel für diesen Zusammenhang: zu viel süß schwächt die Milz, also unsere Verdauung.
Das Milz-Qi ist auch für unser Energielevel zuständig. Deshalb wirst du müde und fühlst dich schwach, wenn du auf Dauer zu viele Süßigkeiten isst.
Quelle: Leitfaden Chinesische Medizin, Claudia Focks/Norman Hillenbrand
Die Quintessenz:
- Iss regelmäßig und in Ruhe.
- Verwende alle 5 Geschmäcker in ausgewogenem Verhältnis.
- Iss nicht zu große Mengen.
- Iss häufig gekochte Speisen und trinke nicht direkt aus dem Kühlschrank.
Alleine mit diesen einfachen Tipps kannst du sehr viel für deine Gesundheit tun.
Vielleicht interessiert dich auch mein Gratis-Guide: 16 Schritte zu einer gesünderen Ernährung nach TCM.
Wenn du deine Ernährung in Richtung TCM umstellen willst und dabei mehr Unterstützung brauchst, empfehle ich dir meinen Onlinekurs "Trust your Body - Finde deine typgerechte Ernährung nach TCM".
Sind noch Fragen offen? Ich freue mich auf deine Kommentare!
Kommentare
Liebe Nadja,
danke für deinen Kommentar! Ich würde dir empfehlen, dir die Meinung eines TCM-Arztes/Ärztin zu holen. Möglicherweise können dir TCM-Kräuter sowie Akupunktur helfen.
Von der Gesichtsdiagnose her würde ich sagen, brauen Flecken bedeuten innere Hitze. Ich würde also auf jeden Fall scharfe Gewürze und anderes Erhitzendes weglassen und viel saftige, eher kühlende Speisen essen, wie Gemüsesuppen (ohne Knoblauch, Pfeffer), Kompotte, Eintöpfe.
Mehr zur thermischen Wirkung der Nahrungsmittel findest du hier: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/gemuese-kuehlt-fleisch-waer...
Liebe Grüße,
Katharina
Hallo Katharina,
ich danke Dir für all die Informationen, die Du mit uns teilst! Ich bin auch sehr begeistert von Deinen Kochbüchern als ebook.
Mich würde mal interessieren, ob man "unbedingt" in einer Mahlzeit kühl, warm und neutral mischen sollte oder ob es auch empfehlungswert ist, wenn man bspw. eine Mahlzeit bestehend aus kühlenden Nahrungsmittel (wie Käsekuchen mit Grünen Tee z.B.) und in der nächsten Mahlzeit eher wärmende Nahrungsmittel (Lauchsuppe) isst.
Macht sich die Thermik der Nahrung sehr schnell bemerkbar bei uns? Oder ist es eher wichtig, was man den Tag über gegessen hat?
Ich hoffe, ich konnte mich gut verständlich machen.
Alles Liebe und einen erholsamen Urlaub wünsche ich Dir.
Beste Grüße,
Derya
Hallo Derya,
danke für deinen netten Kommentar, ich freue mich, dass es dir bei mir gefällt!
Nach TCM ist es am bekömmlichsten, wenn eine Mahlzeit als Hauptanteil einen neutralen bis leicht kühlenden und/oder leicht wärmenden Anteil hat. Stark wärmende und stark kühlende Nahrungsmittel (oder Zubereitungen) sind eher schwer bekömmlich und können zu Ungleichgewichten führen. Das kann man dann an die Jahreszeiten und an die persönliche Konstitution anpassen. Im Sommer z.B. ist ein Jogurt mit frischen Früchten bei großer Hitze durchaus angenehm, im Winter hingegen schnell zu kalt. Käsekuchen ist vor allem stark befeuchtend und deshalb nicht so empfehlenswert, durch den Grünen Tee wird er aber bekömmlicher (der wirkt trocknend). Du könntest noch wärmende Gewürze zum Kuchen geben.
Wie schnell sich die Thermik bemerkbar macht, ist bei jedem verschieden. Spüre in dich hinein, wie es dir z.B. nach der Lauchsuppe geht - wenn dir heiß wird, könnte es sein, dass sie zu erhitzend für dich war.
Liebe Grüße,
Katharina
Hallo,
man soll im Winter wärmende Nahrung zu sich nehmen - würde das gehen, wenn man zu ein Jogurt (Kalt) mit Zimt oder Kurkuma (Warm-Heiß) - wäre diese Mischung dann "Neutral"?
Lieber Christoph,
danke für Ihre Nachricht!
Diese Mischung ist leider nicht neutral, dazu fehlen die neutralen Zutaten wie z.B. gekochtes Getreide und gekochtes Gemüse, Hülsenfrüchte, Kompott (sanft kühlend) oder Ei.
Das Jogurt wird schon ein bisschen wärmer mit Zimt, aber nicht so viel, dass es nicht immer noch abkühlend und befeuchtend wirken würde. Besser: Haferflockenporridge daruntermischen!
Liebe Grüße,
Katharina
Hallo liebe Katharina !
Bin ein Fan von ihnen geworden. Aber in Richtung bin ich nicht ganz ihrer Meinung. Ich lebe in der Steiermark und gebe auf meinen Salat nur Kernöl. ( Kaufe es bei d. Bauern) Warum sollte ich Olivenöl nehmen wo wir in Wirklichkei überhaupt nicht wissen wo es herkommt. Vielen Dank ( ich bin mehr für heimische Produkte )
Liebe Margit,
danke für Ihren Kommentar! Kürbiskernöl ist toll, ich verwende es auch gerne! Aber kochen kann man nicht damit, da es ja nicht erhitzt werden soll. Dazu nehme ich eben gerne Olivenöl, aber das muss natürlich nicht sein.
Ich denke, was die regionale Herkunft betrifft, haben Sie natürlich durchaus Recht. Das wäre das Ideal! In der Stadt ist es wohl etwas schwieriger als am Land, wobei es auch hier immer mehr Angebote dafür gibt.
Liebe Grüße,
Katharina
Vielen Dank für diese wertvollen Informationen. Alle 5 Geschmäcker gleichmäßig zu verteilen, ist jedoch nicht so einfach. Vor allem bei "sauer" und "bitter" fällt mir gar nicht so viel ein, was ich essen könnte (mal davon abgesehen, dass ich diese Geschmacksrichtungen eh nicht besonders mag). Haben Sie hier ein paar Tipps für mich?
Liebe Janine,
danke für Ihren Kommentar und das nette Feedback! Den sauren Geschmack könnten Sie mit etwas Zitrone zum Würzen oder Tomaten oder einen Schuss Essig integrieren. Und bitter sind einerseits viele grünen Salate wie Endivien und Chicoree, aber auch Kaffee, Tees, Rotwein sowie Feta und Oregano und Basilikum.
Der (natur)süße Geschmack bildet soll allerdings den Hauptanteil bilden, also Getreide, die meisten Gemüsearten, Obst, Hülsenfrüchte, Fisch und Fleisch, Fette, Nüsse... Die anderen Geschmäcker helfen, diese nährenden Zutaten besser verdaubar zu machen, und sind sozusagen nur die Drüberstreuer. :)
Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen ein bisschen weiter!
Liebe Grüße,
Katharina
hallo, ich habe glaube ich auf ihrer seite gelesen, dass man laut tcm keine öle zu sich nehmen soll (ausgenommen olivenöl). was ist der grund dafür, von den kaltgepressten ölen wird ja immer berichtet wie gesund und wichtig diese sind. ich esse zb regelmäßig bio leinöl. ist es besser damit aufzuhören? bezgl. dem olivenöl heißt es oft, dass es bei uns kein "gutes" öl zu bekommen ist. können sie ein olivenöl empfehlen?
liebe grüße
christine
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