Haarausfall, graue Haare, trockene Haare? 4 TCM-Tipps für schönere Haare

Foto von langen braunen Haaren, die seitwärts wehen

Vor einigen Monaten habe ich einen Entschluss gefasst: Ich werde mir nicht mehr die Haare färben.

Das habe ich viele Jahre gemacht, früher aus Lust und Laune (ich hatte auch mal blaue Haare!), die letzten Jahre, um die grauen Haare zu überfärben. Das mag ich jetzt nicht mehr, deshalb stehe ich ab jetzt zu meinen grauen.

Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, da ich natürlich möglichst lange jung und schön sein will. Doch ich will daran glauben, dass wahre Schönheit von innen kommt. Ich selbst finde auch jene Menschen am schönsten, die Güte, Liebe und Freude ausstrahlen. So möchte ich auch sein!

Wie geht es dir mit dem Grauwerden der Haare? Oder bist du da noch weit davon entfernt?

Die Qualität unserer Haare zeigt laut der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) den Zustand unseres Blutes und des Nieren-Yin.

Das Blut ist ein Teil des Yin. Ein Yin-Mangel zeigt ein tieferes Ungleichgewicht an als ein Blutmangel.

Zeichen eines Blutmangels

  • vorübergehender Haarausfall
  • sehr trockene und spröde Haare

Typisch ist hier der Haarausfall nach einer Geburt bzw. in der Stillzeit. Schwangerschaft, Geburt und Stillen kosten den Körper viel Blut, das aber zum Glück wieder aufgebaut werden kann. Und so kommen auch die Haare wieder.

Andere Ursachen können zeitlich begrenzter Stress oder eine Krankheit sein.

Zeichen eines Nieren-Yin-Mangels

  • dauerhafter Haarausfall
  • kreisrunde Glatze
  • vorzeitiges Ergrauen

Typisch ist ein Nieren-Yin-Mangel bei Menschen über 50, da das Yin im Laufe des Älterwerdens abnimmt, das ist ganz normal. Trotzdem können wir dagegensteuern, mit einem ausgeglichenen Lebensstil (z.B. genug Schlaf und nicht zu viel Stress) und passender Ernährung.

Mehr Symptome für den Nieren-Yin-Mangel und Nahrungsmittel, die helfen, findest du hier: Die 32 besten Nahrungsmittel für deine Nieren nach TCM

4 TCM-Tipps für schönere Haare

  1. Iss regelmäßig kleine Mengen folgender Nahrungsmittel:
    schwarze Bohnen und Linsen, Kidneybohnen, Kohlsprossen (Rosenkohl), Brennnessel, schwarzer Sesam, Goji-Beeren, Algen (Algen nicht bei Schilddrüsenüberfunktion)
  2. Iss weniger Fleisch, Wurst, Zucker und Milchprodukte. Diese schaden den Nieren. Sie sind nach TCM alle dem süßen Geschmack zugeordnet.
    "Zu viel süße Nahrung wird Haarverlust auslösen." (aus: Der gelbe Kaiser, Grundlagenwerk der TCM)
  3. Iss weniger Salz. Bevorzuge unraffiniertes Salz (Bioladen). Zu viel salziges Essen schwächt Blut und Nieren und damit die Haare. Das betrifft vor allem Industriekost, Fertigprodukte, Gebäck, Brot, salzige Knabbereien, Wurst und Käse.
  4. Sorge dich weniger und überwinde alte Ängste.
    "Sorgen machen graue Haare." Wenn deine Gedanken ständig um dieselben Themen kreisen und du dir unentwegt Sorgen machen, schwächt das nach TCM das Blut und die Verdauung (die wir für die Blutgewinnung brauchen).
    Die Emotion Angst wiederum schwächt die Nieren.

Ich glaube, die Ursachen für meine grauen Haare liegen in Punkt 2 (zu viel Schokolade) und 4 (zu viele Sorgen). Beides habe ich inzwischen überwunden und die Anzahl der grauen Haare sollte jetzt gleich bleiben. Ich werde in einigen Jahren berichten, ob das stimmt (oder ob doch auch das Alter eine Rolle spielt).

Bei welchen Punkten erkennst du dich vielleicht wieder? Oder hast du gar keine grauen Haare? Ich freue mich über deinen Kommentar unter dem Artikel!

Kommentare

Liebe Maria,
danke für deinen Kommentar! Ja, der Stress ist oft am schwierigsten von allem zu lösen, damit bist du definitiv nicht allein. :)
Danke auch für den Roggenmehltipp bei fettigen Haaren!
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Noch ein Nachtrag zu meinem Kommentar zuvor: hochgradig spannend finde ich, dass ich immer wieder Haare entdecke, die die ersten 10 cm in braun aus meinem Kopf wachsen und das folgende lange Stück dann grau-silbrig wird.
Grau sein ist umkehrbar ist meine Schlussfolgerung wobei ich jedes graue Haar an mir wirklich liebe und sie ein Ausdruck meines Lebens sind mit allen durchstandenen Tiefen auch.
Kati

Liebe Kati,
danke für deinen Nachtrag, das ist wirklich interessant!
Ich bin schon gespannt, was ich bei meinen Haaren beobachten werde.
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Liebe Katharina,
mein Geschenk an mich selbst zum 40. Geburtstag war es, meine Naturhaarfarbe DaSein zu lassen. 1 Jahr vor dem Geburtstag begann das Rauswachsen, jetzt bin ich 42, habe lange braun-gold-aschblond-graue Haare mit letzten Farbresten und fühle mich sooooo schön und ganz echt damit. Seit meinem 15. Lebensjahr war ich immer rothaarig, henna gefärbt, Indien summer und da ich Naturlocken habe, fiel ich überall egal wo ich hin kam, immer als erstes wegen meiner Haare auf und jeder dachte ich sei echt rothaarig.
Die Farbe los zu lassen war daher auch wirklich ein Ego-Ding. Jetzt bin ich sehr glücklich damit und fühle mich frei. Auch wasche ich meine Haare seit einigen Jahren nur noch mit klarem Wasser und spüle sie mit 1 EL Apfelessig auf nem Liter kaltem Wasser.
Das Haar ist noch kraftvoller geworden, die Struktur hat sich verändert und es sind so ganz "meine" Haare geworden, frei von äußeren Auferlegungen eines vermeintlichen Schönheitsideals. Und das tut unglaublich gut.
Herzensgrüße zu dir nach Wien
Kati

Liebe Kati,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Das ist wirklich eine mutmachende und inspirierende Geschichte, toll!
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Liebe Katharina, dieses Thema hat mich gerade richtig angesprochen. Bin jetzt 53 und habe noch kein graues Haar. Ist das auch genetisch bedingt oder mach ich vielleicht doch was richtig? Bin natürlich froh darüber weil viele Bekannte schon mit 30 ergraut waren. Wasche seit längerem mit Roggenmehl und teilweise auch mit Haarwaschseife. Seit meiner Ernährungsumstellung vor drei Jahren auf fast vegan und in letzter Zeit auch weizenmehlfrei und zuckerfrei, sind meine Haare dichter geworden und haben mehr Struktur bekommen. (Habe mich aber bis zu meinem 50. Lebensjahr echt sehr schlecht ernährt)
Liebe Grüße
Hermine

Liebe Hermine,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Ich denke schon, dass der genetische Faktor (nach TCM das "Jing") auch eine Rolle spielt. Es ist immer ein Zusammenspiel aus mehreren Ursachen, aber ich finde es schön, dass man mit der Ernährung immer auch eine Möglichkeit hat, selber etwas beizutragen.
Super, dass deine Haare durch deine Ernährungsumstellung dichter und schöner geworden sind!
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Liebe Katharina,
was sagt die TCM zu sehr fettigem Haar? Darunter leide ich (42 J.) seit meiner Pubertät, exakt nach 24 Std. sind die Haare fettig - ich wasche trotzdem nur alle 2-3 Tage, seit über 15 Jahren auch nur mit Bioshampoo bzw. Shampooseife (habs auch mal mit Roggenmehl und Heilerde probiert, das aber nicht so gut auswaschen können). Während der Schwangerschaft vor ein paar Jahren hatte ich (vermutlich durch die Hormonänderung) viel weniger fettiges Haar, das war sehr angenehm ;-)
Danke und liebe Grüße, Michaela

Liebe Michaela,
danke für deinen Kommentar!
Ja, ich neige auch zu fettigen Haaren und kenne das Problem. Stimmt, auch bei mir war es in der Schwangerschaft viel besser! Nach TCM steckt dahinter innere Feuchtigkeit, mehr dazu findest du hier: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/46-merkmale-fuer-pathogene-...
Bei mir hat es sich verbessert, seit ich mit der Milchschokolade aufgehört habe (die wirkt stark befeuchtend), ich war früher ein Schokoholic. Heute esse ich 90%-Bitterschokolade. :)
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Hallo Katharina! Mein Sohn (7 Jahre) hat plötzlich zwei kahle Stellen am Kopf. Das hatte er schon einmal vor zwei Jahren, da hatte er einige kahle Stellen im Bereich des Hinterkopfes...ich habe mit Silicea Globuli gearbeitet und alles ist wieder nach gewachsen. Nur leider haben wir es jetzt wieder. Hättest du einen Tipp für mich wie ich auch ernährungstechnisch unterstützen kann? Danke dir! Alles Liebe Claudia

Seiten

Neuen Kommentar hinzufügen