Was dein Durst nach TCM über dich verrät

So viel Durst, dass du einen Wasserfall trinken könntest?

Hast du gerade einen Krug Wasser vor dir stehen, um dich ans Trinken zu erinnern? 

Oder gehörst du zu jenen Menschen, die in der Nacht aufstehen müssen, um etwas zu trinken, weil der Durst so groß ist?

Die Antwort verrät einiges über deinen energetischen Zustand, mehr dazu weiter unten.

 

Was ist eigentlich ein normales Durstgefühl?

Wenn es draußen heiß ist oder trockenes Klima herrscht, hast du wahrscheinlich mehr Durst als bei kaltem und feuchtem Wetter. Dein Körper zeigt dir, dass er sich abkühlen will und Feuchtigkeit braucht.

Du treibst viel Sport? Dann kennst du auch den Durst, der durch das viele Bewegen entsteht. Ein Grund dafür ist der Schweißverlust (eine wertvolle Flüssigkeit nach TCM), den dein Körper mit Trinken ausgleichen will. Das gilt auch für Saunagänge.

Ein anderes Beispiel ist sehr salziges Essen. Nach einer Salami-Pizza hast du sicher mehr Durst als nach einer milden Gemüse-Kartoffel-Suppe. Salz trocknet im Übermaß den Körper aus, daher kommt der Durst!

Durst ist also ein natürliches Signal, dass Hitze gekühlt, Trockenheit befeuchtet und Säfte aufgefüllt werden wollen.  

Ihr Durstgefühl ist dann im normalen Bereich, wenn du

  1. nicht darunter leidest (z.B. Dauerdurst)
  2. untertags immer wieder Lust auf ein Glas Wasser hast, ohne dich extra daran erinnern zu müssen
  3. in der Nacht nicht vor Durst aufwachst.

Was verrät dein Durstgefühl über deinen energetischen Zustand nach TCM?

1. kein Durstgefühl

Das zeigt nach TCM, dass im Körper pathogene "Feuchtigkeit" vorhanden ist. Dein Körper ist sozusagen schon "feucht" genug und will keine Flüssigkeit mehr. (Erklärung des Begriffs Feuchtigkeit und was dagegen hilft)

Eine weitere Erklärung ist ein "kalter" Magen, der keine Abkühlung durch Trinken gebrauchen kann.

Ernährungstipps:

  • mindestens zwei gekochte Mahlzeiten am Tag essen
  • stark Befeuchtendes wie Kuhmilch, Rohkost (v.a. Südfrüchte, Tomaten und Gurken), Jogurt, weichen Käse, Orangensaft, Zucker reduzieren
  • keine Getränke mit Kohlensäure trinken
  • nicht kalt trinken, sondern warm bis heiß

Tipp: Richte dir in der Früh eine Thermoskanne mit heißem Wasser her, das du untertags immer mit kaltem Wasser mischen kannst.

2. Durst auf große Mengen kalter Getränke 

Das zeigt nach TCM zu viel Hitze im Körper an ("Fülle-Hitze"). Diese will gekühlt werden.

Wenn du viel kalt trinkst, kühlst du auf Dauer auch dein Verdauungsfeuer ab. Und dieses brauchst du, um dein Essen umzuwandeln, quasi zu "verdampfen". Die Folge kann pathogene Feuchtigkeit im Körper sein, also z.B. Ödeme, Übergewicht und Dauerschnupfen.

Ernährungstipps:

  • hitzige Nahrung und Getränke reduzieren, z.B. scharfe Gewürze, Zimt, zu viel Fleisch, Alkohol, Kaffee
  • sanft kühlende Nahrung wie Kompott, Reis und Gemüsesuppen bevorzugen

Versuche, dich langsam an wärmeres Wasser zu gewöhnen. Fange mit Wasser in Zimmertemperatur an und meide Getränke aus dem Kühlschrank.

3. Durst auf kalte Getränke, der mit wenigen Schlucken befriedigt ist

Das zeigt einen Yin-Mangel, also "leere Hitze". Diese entsteht aus einem Mangel an kühlendem Blut und kühlenden Körpersäften.

Dasselbe gilt, wenn du vor allem nachts Durst hast.

Ernährungstipps:

  • Yin aufbauen mit Gemüsesuppen, Kompotten, Eintöpfen
  • scharfe Gewürze, Kaffee und Rauchen reduzieren
  • Stress reduzieren
  • regelmäßig vor Mitternacht schlafen gehen

Hast du trockene Augen, brüchige Nägel oder bist stark erschöpft? Dann lies auch die Tipps zum Aufbau von Leber-Blut.

4. Verlangen nach heißen Getränken

Das deutet auf innere Kälte hin. Dein Körper will sich wärmen.

Ernährungstipps:

  • mindestens zwei gekochte Mahlzeiten am Tag essen
  • warmes Frühstück essen
  • kleine Mengen Ingwer, Zimt und Gewürznelken regelmäßig verwenden
  • ab und zu lang gekochte Fleischsuppen essen (besonders im Winter)
  • stark Abkühlendes wie Jogurt, rohe Tomate und Gurke, Banane, Südfrüchte, Fruchtsäfte, Essen aus dem Kühlschrank vermeiden

Tipp: Versuche, nicht zu viele erhitzende Gewürze und Tees (Ingwertee, Yogi-Tees) zu konsumieren. Besser sind kleine Mengen, dafür regelmäßig. Zu viel Erhitzendes könnte zu einem Blut-Mangel oder Trockenheit führen (z.B. Verstopfung, trockene Augen und Haut).

Was und wie viel sollst du trinken?

Das beste Getränk ist Wasser, und zwar ohne Kohlensäure.

Tipp: Wenn du pures Wasser schwer trinken kannst, gib dir einen Schuss Zitrone dazu oder lege ein paar Minzeblätter hinein.

Bei der Menge gilt die Faustregel: ungefähr 1,5-2 Liter täglich.

Trinke mehr bei viel Bewegung, heißen Temperaturen und stark salzigem Essen.

Übrigens, wenn du sehr viel Durst hast und auch viel Urin ausscheidest, kann das ein Hinweis auf Diabetes sein, eine der großen Volkskrankheiten in unserer Gesellschaft. Bitte gehe zum Arzt und lasse deinen Blutzuckerspiegel überprüfen. 

Kommentare

Hallo Katharina,
bei mir ist es so,daß ich gar keinen Durst habe,was natürlich den kalten Magen erklärt.
Ich bekomme nur einen unstillbaren Durst bevor es zu regnen beginnt,meistens am gleichen Tag oder den Tag davor.Dann kann ich trinken ohne Ende,und muss aber auch nicht auf die Toilette.Das ist wie wenn mir jemand Flüssigkeit entzieht.Ein Kollege fragt mich seither immer ob ich "Durst" habe ,weil es ja dann regnet.Wahrscheinlichkeit liegt bei 95% wenn ich starken Durst verspüre.Bin auch extrem Wetterfühlig,nur kann ich mir das nicht erklären.Ist aber leider so.
Liebe Grüße
Manuela

Hallo,
bei mir ist es mit dem Durst vor dem Regentag ganz genauso wie beschrieben von Manuela.

Liebe Manuela,
danke für deinen Kommentar!
Das ist sehr interessant mit dem Zusammenhang mit Regen, davon habe ich noch nie gehört. So kannst du das Wetter vorhersagen, auch nicht schlecht!
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Guten Tag,

Ich habe vorhin den Post gelesen mit einer Fragestellung über Durst in der Nacht.
Es sind viele Fälle beschrieben, nur der Durst in der Nacht als einziger nicht.
Gäbe es da noch Infos? :)
Lg

Lieber Alexander,
danke für deinen Kommentar! Nächtlicher Durst weist nach TCM auf einen Yin-Mangel hin, hier findest du Tipps dafür: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/die-32-besten-nahrungsmitte...
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Liebe Katharina,

Meine Tochter (6) hat ein fast unersättliches Verlangen nach gefrorenen/Eis - ob Speiseeis, gefrorene Säfte, Slushys oder auch einfach Eiswürfel. Am besten viel davon. Das geht schon lange so.
Das macht mich nun langsam stutzig und ich frage mich, wie ich dem entgegensteuern kann und was es damit Aufsicht hat.
Ebenso ein großes Verlangen nach Süßem, aber immer nur in kalter Variante (also aus Gefrierfach oder Kühlschrank).

Herzliche Grüße
Alex

Liebe Alex,
danke für deinen Kommentar!
Ja, das klingt interessant. Geht es ihr prinzipiell körperlich gut? Wie ist ihre Verdauung? Ist sie gesund und fit? Nach TCM könnte hinter dem starken Verlangen nach Kaltem eine innere Hitze stehen, die gekühlt werden soll.
Wenn du dir Sorgen machst, könntest du mal mit ihr zu einem TCM-Arzt/Ärztin gehen für eine Diagnose und eventuell Kräuter für den Ausgleich.
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Liebe Katharina, ich bin in der 6 SS-Woche und habe sehr viel Durst (oder eher trockener Mund?) - hab schon viel gelesen. Warum ist das aber laut TCM so? Kompotte, Eintöpfe helfen mir recht gut. Aber werde ich wieder etwas "faul" kommt daa starke Durstgefühl sofort wieder. Danke & LG Marly

Liebe Marly,
danke für deinen Kommentar!
Vielleicht liegt der Zusammenhang von Durst und Schwangerschaft darin, dass durch den zweiten Organismus einiges an Hitze im Körper entsteht, die gekühlt werden will. In der Schwangerschaft verändert sich viel und es ist gut, da in dich hineinzuhören, da die Intuition in dieser Zeit gestärkt ist. Also versuche zu vertrauen, dass dein Körper dir zeigt, was er braucht, und halte dich daran. :)
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Hallo Katharina! Wie steht die TCM zum Intervallfasten. Meine Frage bezieht sich auf das Intervallfasten mit Trockenfasten. Dh das die erste Aufnahme Essen und Trinken nach etwa 14-16h erfolgt. Das Nichttrinken soll den Körper auch noch vermehrt den Impuls die Zeit geben "aufzuräumen". Fett wird zum Umbau für Körperwasser genutzt. Aus 100g Köperfett kann der der Körper 120g Körperwasser umwandeln. Also ich fühle mich wohl wenn meine letzte Mahlzeit abends war( 20h) und ich erst am nächsten Tag ab 12h - 13h beginne etwas zu mir zu nehmen sprich auch zu Trinken. LG Kathi

Seiten

Neuen Kommentar hinzufügen