Warum ich keine Veganerin bin, obwohl ich Tiere mag
Geschrieben von Katharina Ziegelbauer am 09. August 2014 - 60 Kommentare
Es liegt etwas in der Luft – vegane Geschäfte und Lokale wachsen wie Pilze aus dem Boden und die Medien sind voll vom Thema. Vegan bedeutet übrigens rein pflanzlich, das heißt auch ohne Milchprodukte, Eier und Honig.
Haben Sie auch schon darüber nachgedacht, ob vegan zu essen etwas für Sie wäre? Dann ist die folgende Liste mit Vor- und Nachteilen etwas für Sie:
Pros und Kontras aus meiner persönlichen Sicht (beeinflusst von der TCM):
PRO:
- Für mein Essen muss kein Tier sterben oder leiden. Dieses Argument kann ich sehr gut nachvollziehen, da auch ich die Massentierhaltung schrecklich finde. Wenn schon Fleisch, kaufen Sie bitte eines aus artgerechter Tierhaltung (Bio)!
- Aus der Sicht der TCM wirkt Fleisch stark aufbauend und wärmend. Da viele Menschen in unserer Leistungsgesellschaft sowieso schon unter Hitze-Erkrankungen leiden (wie Bluthochdruck, rote Hauterkrankungen, Gastritis etc.), profitieren die meisten gesundheitlich vom Fleischverzicht.
- Wenn Sie vegan essen wollen, müssen Sie sich erst einmal damit befassen, was in Ihren Nahrungsmitteln überhaupt drin ist! Das ist gut, weil Sie auf diese Art bewusster einkaufen werden und weniger industriell verarbeitete und minderwertige Fertigprodukte essen können. (Weil diese meistens nicht vegan sind!)
- Produkte aus Kuhmilch wirken aus der Sicht der TCM stark verschleimend, vor allem die Milch selber, weiche Käsearten und Jogurt. Wenn Sie diese nicht essen, tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes und haben wahrscheinlich seltener Schnupfen als Menschen, die diese Produkte häufig essen.
- Eine richtig gestaltete vegane Ernährung reduziert Feuchtigkeit und Hitze im Körper, die aus Sicht der TCM die Ursachen für viele Krankheiten sind. Richtig heißt hier: viel selber kochen mit frischen Zutaten von guter Qualität, Rohkost und kaltes Essen (wie Sojajogurt) nur in kleinen Mengen essen. Als Ersatz für das tierische Eiweiß empfehle ich Hülsenfrüchte, und zwar täglich (Tofu 2-4x/Woche). So zu essen unterstützt Ihre Gesundheit zu hundert Prozent!
KONTRA:
- Trotz der steigenden Anzahl von Geschäften und Restaurants, die veganes Essen anbieten, ist die Umsetzung in der Praxis immer noch schwierig. Wenn Sie in einer ländlichen Gegend leben, wird die Beschaffung von bestimmten Produkten (z.B. hochwertige Hülsenfrüchte) eher schwierig sein. Auch bei Lokalbesuchen und Einladungen müssen Sie mehr planen und organisieren als bei einer nicht-veganen Lebensweise.
- Vegane Nahrungsmittel sind häufig stark verarbeitete Produkte und somit vom Nährstoffgehalt eher minderwertig. Das betrifft vor allem die Ersatzprodukte für tierische Nahrungsmittel, wie Ei-Ersatz, Fleisch- und Wurst-Ersatz und die pflanzliche Sahne, Puddings und Ähnliches. Hier ein willkürliches Beispiel (Quelle): Alpro Soya Cuisine (Ersatz für Schlagobers), Zutaten: Wasser, pflanzliches Öl, geschälte Sojabohnen (4%), Fruktose-Glukose-Sirup, Emulgator (E473, Sojalecithin), Stabilisatoren (Xanthan, Guarkernmehl und Carrageen), Meersalz, Aroma, Antioxidationsmittel (stark tocopherolhaltige Extrakte). Da ist schon ziemlich viel Chemie drin, oder?
- Der Fleisch-Ersatz Seitan ist reines Weizeneiweiß, das aus Weizenmehl hergestellt wird (kann man auch selber machen durch Auswaschen des Mehls). Weizeneiweiß bedeutet nichts anderes als reines Gluten! Gerade das führt aber häufig zu Unverträglichkeiten. Aus der Sicht der TCM erzeugt Weizen im Körper Feuchtigkeit (so ähnlich wie Schlacken), und zwar umso mehr, je weißer, also stärker vermahlen er ist. Daher würde ich Seitan für eine gesunde Ernährung nicht empfehlen.
Zitat: "Das aus der chinesischen Küche stammende Seitan liefert kaum Fett und mehr Eiweiß als Rindfleisch, das jedoch nicht sehr hochwertig ist. Durch den aufwendigen Herstellungsprozess gehen fast alle Mineralstoffe und Vitamine verloren." (Quelle)
- Vegane Margarine besteht zu einem großen Teil aus Öl. Hier frage ich mich, wie daraus die feste Konsistenz erzeugt werden kann? Wahrscheinlich nur durch starke Bearbeitung, wodurch Nährstoffe verloren gehen (Verfahren: Hydrierung, wodurch Transfette entstehen. Darf bei Bio-Margarinen nicht verwendet werden. (Quelle)).
Beispiel Alsan Pflanzen-Margarine (Bio), Zutaten: Palmfett*, Kokosfett*, Rapsöl*, Wasser, Karottensaftkonzentrat*, Emulgator Sojalezithin*, Zitronensaftkonzentrat*, kalkgepresstes Zitronenöl*. Palmfett ist aus ökologischen Gründen sehr umstritten (Quelle).
Beim Alpro Soya-Brotaufstrich (Wasser, pflanzliche Öle und Fette: davon 75% Sojaöl, Emulgatoren (Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren), Stabilisator: Kaliumalginat, Salz (0,4%), Säuerungsmittel: Citronensäure, Konservierungsstoff: Kaliumsorbat, Aroma, Farbstoff: Carotine, Vitamine (A 24 IE/g, D 2,4 IE/g)) hingegen ist keine Rede von Bio und es sind sogar Konservierungsstoffe drin, die keinen Platz in einer gesunden Ernährung haben.
- Eine falsch gestaltete vegane Ernährung kann aus Sicht der TCM vor allem Kälte und Feuchtigkeit im Körper erzeugen, die zu Krankheiten führen können. Falsch meint hier: vorwiegend Rohkost, Brotmahlzeiten, Kuchen und Kaltes zu essen und keine Rücksicht auf einen geeigneten Ersatz für das tierische Eiweiß zu nehmen (wie es richtig geht, steht oben bei den Pros).
Warum ich nicht vegan esse?
In der Theorie bin ich eine Anhängerin der veganen Lebensweise, da ich pflanzliche Ernährung grundsätzlich für sehr gesund und ethisch korrekt halte. Aber im täglichen Leben will ich auf bestimmte tierische Nahrungsmittel nicht verzichten. Dazu zählen vor allem Butter, Sauerrahm und Schlagobers sowie ab und zu Käse und Eier. Die veganen Ersatz-Produkte dafür überzeugen mich nicht (siehe oben bei den Kontras). Reismilch ist dabei die Ausnahme - die schmeckt mir und ich verwende sie regelmäßig.
Wichtig ist mir die Bio-Qualität der Milchprodukte und der Eier, um kein Tierleid zu unterstützen.
Was ich mir wünsche?
Ich wünsche mir, dass wir uns gegenseitig für unsere Art zu essen nicht verurteilen. Jeder und jede soll so leben, wie er oder sie es für richtig hält. Achten wir auf Respekt und Verständnis füreinander – dann wird nicht nur Tierleid gelindert, sondern auch Menschenleid!
So, jetzt freue ich mich auf Ihre Kommentare! Was ist Ihre Meinung zum Trend „Vegan leben“?
Kommentare
Hallo,
ich lebe dzt. zwar auch nicht hundertpro vegan/vegetarisch, meide aber Fleisch- und Fischprodukte meistens (und will mich bald wieder gänzlich vegetarisch ernähren), und es scheint mir dadurch nicht schlechter zu gehen.
Da ich Hülsenfrüchte momentan nicht so gut vertrage, kann ich nicht gänzlich vegan leben, die sind ja laut TCM meist auch thermisch kühl, soweit ich weiß. Daher esse ich gerne Tofu (den vertrage ich gut) und hin und wieder Eier - Rühr-Ei, Eierspeise, oder gern auch einfach in eine leckere Gemüsesuppe reingeschlagen und mitgekocht. Mir gehts super damit!
Bei Eiern kaufe ich entweder die vom Wanderhuhn, oder, lieber, welche vom Klein-Bauern, weil da wenigstens die brutalen Transporte in die Massenschlachthöfe wegfallen - denn, so Bio Fleisch, Eier und Milch auch sein mögen, leider bleibt den meisten Tieren das Allergrausamste, nämlich Tiertranport plus Schlachtung, nicht erspart, und selbst bei kleinen Bauernhöfen landen die Tiere manchmal halbtot irgendwo, auch außerhalb der EU. Und da ist es völlig egal, wie Bio das Produkt ist - im Schlachthof werden alle gleich mies behandelt. Dessen sollte man sich mMn bewusst sein.
Wenn ich Fleisch kaufe, dann mittlerweile fast ausschließlich im Bio-Laden und von kleinen Bauern. Es gibt in Österreich Bauern, auch in Wien oder online zum Vorbestellen, die Fleisch aus Hofschlachtung anbieten. Auch bei demeter-Höfen wird dies offenbar der Fall sein.
Zu den Contras hier bzgl. der verarbeiteten Produkte wurde hier in den Kommentaren eh schon geschrieben und das kann ich bestätigen. Hin und wieder gönne ich mir ein solches Ersatzprodukt und da gibt es von Marke zu Marke massive Unterschiede. Gerade auch bei den Milchersatzprodukten. Ich hab gerne die glutenfreie Bio-Hafermilch von Natumi. Da ist nichts Schlechtes zugesetzt. Aber auch bei der "Hafer Cuisine" gibt es Unterschiede. Spar Natur Pur zB.: "9% HAFER*, 7% Sonnenblumenöl*, Stabilisatoren: Johannisbrotkernmehl*, Guarkernmehl*; Meersalz. *aus biologischer Landwirtschaft."
Ok, Sonnenblumenöl ist aus westlicher Sicht jetzt nicht das allerhochwertigste Öl generell, aber eigentlich sehe ich da nichts Dramatisches. Johannisbrotkernmehl musste ich sogar mal aus med. Gründen einnehmen. ;)
Ich denke jedenfalls, dass jedes Tier gerne leben würde, wie es will, und auch gerne essen würde, was es will. Wir Menschen können das größtenteils (es sei denn, aus gesundheitlichen Gründen), die Nutztiere leider nicht. Da halte ich mich lieber zurück, v.a., was Fleisch angeht. Ich finde, gerade in der TCM kann man oft ganz gut ein Lebensmittel durch ein anderes ersetzen, sofern es die gleichen oder sehr ähnliche Eigenschaften aufweist.
Das soll wie gesagt nicht generell gegen tierische Produkte gehen, ich esse sie manchmal selbst, weil ich Veganismus eben einfach nicht vertrage und auch selbst halbwegs gesund sein möchte.
Ansonsten finde ich die Pros und Contras hier sehr übersichtlich und gut zusammengefasst, vielen Dank dafür!
Hallo,
ich bin sehr dankbar für diesen Artikel und auch für alle Infos, die aus eigener Erfahrung stammen. Ich habe auch persönlich die Erfahrungen gemacht mit den Kälbchen und den kleinen Ziegenböcken, die sehr schnell geschlachtet werden. Habe sogar einen adoptiert und ihn in eine kleine Herde auf die Weide vermittelt. Allerdings kann ich mich nicht so eindeutig bei meiner Ernährung auf vegan oder auch was anderes ausrichten. Ich ernähre mich auch angelehnt an die TCM, allerdings muss ich mich auch vor allem danach richten, was ich derzeit vertragen kann und bis wohin meine Kraft reicht, das regelmäßig zu kochen. Ich esse Schonkost und kann keine Hülsenfrüchte und auch schwerverträgliche andere LM essen. Da gibt es eine Foodmap, nach der ich mich richte. So esse ich Tempeh und etwas Fisch und noch weniger Fleisch. Auch Eier und versuche alles in Bio zu bekommen. Nach meinem Umzug in die Provinz geht auch das schwerer. Vor allem habe ich gemerkt, darf ich mich nicht stressen, denn das ist für mich schädlicher als alle Kontrolle über mein Essen. In Frieden zu kommen mit allem, auch wie es gerade ist, dass ist mein Weg. Zu entscheiden was ich esse, so gut wie es gerade geht, dass ist das Beste für meine Gesundheit und dabei auch so gut es geht das Tierwohl im Blich zu haben .
Fazit: In Frieden kommen, wie ich es mache und wie es die anderen machen, denn nur wenn jeder für sich in Frieden kommt,- so bin ich überzeugt -, wird daraus eine friedliche humane Gesellschaft erwachsen. In dieser wird dann jede Seele, auch die aller Tiere respektiert und geliebt werden. Ich weiß, dass ich dafür viel Geduld haben muß und es fällt mir oft auch nicht so leicht, in Frieden zu kommen, wenn ich sehen, wie es zB. mit den Tieren läuft oder mit dem Nahrungsangebot...aber ich übe es. :-)
Liebe Hella,
vielen Dank, dass du deine Gedanken zu diesem Thema mit uns geteilt hast. Liebe Grüße
Elfi (Assistentin von Katharina)
Liebe Meli.
Danke für dein Kommentar. Ich denke es muss jede/r für sich die richtige Entscheidung und die richtige Wahl der Ernährungsweise wählen. Mittlerweile wird einem das von Außen ja schon extra schwer gemacht, leider.
Alles Gute weiterhin für dich.
Marina (Assistentin von Katharina)
Hallo,
Es ist ja OK wenn du nicht vegan leben willst, aber es ist etwas unfair in der Begründung. Du führst Alpro Soja Produkte auf, das wäre so als würde ich sagen.. also sich omnivor zu ernähren ist ja mega ungesund.. und dann eine Zutatenliste von MC Donalds Burgern oder Fertig-Gyros aus dem TK inkl. Standart Antibiotika Behandlung angeben.. statt zu glauben, man könne auch Bio Fleisch und Bio Eier vom Hof nebenan kaufen. Im Gegensatz zum "Normalesser" glaube ich übrigens, dass mehr Omnivoren Nestlé Danone und MC Donalds Produkte verzehren (regelmäßig!!) Als Veganer Produkte von Alpro... Diese sind zwar oft sehr lecker für Umsteiger (haha.. ich Scherze immer die machen sicher Tests an Ratten und.. wahrscheinlich ist es auch so..!) Aber nicht vegan-gesund oder notwendig.
Also du ersetzt Milch gegen Reismilch.. je nach Hersteller mag das gut sein. Oder eben auch voller Zucker, denn durch Amylase wird das Getreide in Zucker umgewandelt.. und je nach Drink sind dann diverse Stabilisatoren, oder auch Gellan (aus Bakterien) darin.. die machen es cremig (lecker!)...
Man kann natürlich selber Mandelmilch Haferdrink oder ähnliches machen... Oder man mischt einfach gute Kokosmilch mit Wasser (für Müsli) oder gibt in Porridge einfach 1-2 TL Mandelmus oder Cashewmus... Gleiches gilt auch als Sahneersatz. Wasser + Nussmus und Stärke oder gemahlene Haferflocken zum Binden.. oder eben wieder Kokosmilch!
Joguhrt? Wie wäre Sojade nur aus Sojabohnen, Wasser und der Joguhrtkultur! Der von Alpro klingt natürlich besser wenn man auf Zusatzstoffen rumhacken will.
Käse? Kann man nicht ersetzen... Am ehesten kann man Nusskrümel mit Hefeflocken und Salz gemahlen als Parmesanersatz auf Nudeln oder Pizza nutzen. Schmeckt richtig gut, auch Fleischessern! :) eingelegter Tofu. Kg Knobi.. quasi griechischer Art .. da gibt es einige Anbieter ... Schmeckt auch ganz gut ... Aber es wird kein junger Gouda oder Emmentaler.
Eier? Gekochte Eier und Spiegeleier sind nicht ersetzbar ... Entweder man isst sie oder man lässt es. Für Pfannkuchen, Kuchen, Bratlinge usw. Braucht man sie aber nicht. Ich habe früher gedacht ohne wird er Kuchen nicht locker. Im Gegenteil: Ohne Eier wird er fluffiger!!!
Also lieber 2 mal die Woche ein gekochtes Ei als 12 Eier in diversen Speisen "verstecken" ;) als Ersatz eignet sich übrigens im Zweifel: Leinmehl (z.B. zum Binden von Bratlingen) .. Kuchen gelingt aus Mehl, Zucker, Öl und Wasser mit Weinsteinbackpulver. Pfannkuchen kann man mit Leinmehl oder gemahlenen Leinsamen noch weicher machen.. oder man lässt es einfach weg. Weizen und Dinkelmehl ist eiweißreich genug und die Pfannkuchen halten von selbst!
Fleisch lässt sich kaum 1:1 ersetzen. Es gibt zwar 1-2 Produkte die erstaunlich nach billigem Fast Foodfleisch schmecken (im besonderen Fake Hähnchennuggets) aber der Großteil schmeckt weder nach Fleisch noch ist er lecker.. oder gesund.. dagegen sind aber vegane Alternativen eigentlich: selbstgemachte Falafel (rohe Kichererbsen einweichen 12h, durch den Fleischwolf drehen, 2% Salz dazu und auf 1Kg trockene Hülsenfrüchte 250ml Wasser .. Gewürze - mind. 30min Quellen lassen) in Fett ausbacken.. keine weitere Binding notwendig! Oder Tempeh statt Tofu! Tempeh schmeckt viel besser und durch die Fermentation wurden unbekömmliche Phytine zersetzt. Der Tempeh ist also bekömmlicher als Tofu und gesünder. Entweder schon mariniert kaufen oder mit Knobi, Koriandersamen gemahlen, Sojasoße marinieren... 12 Stunden.. dann in der Pfanne in Streifen braten. Oder Linsensuppe oder Linsenbratlinge.. oder oder oder... Sogar Kichererbsennudeln und Linsennudeln gibt es .. wenn man seinen Eiweißbedarf decken will.. Nüsse sind auch gut geeignet.
Es wird eben kein Fleisch. Muss es das?
Ich persönlich halte eigentlich Vegetarische Lebensweise aus Moral für "Quatsch". Wer einen großen Grillkäse statt einer Bockwurst isst.. der tauscht das gemästete Schwein gegen die ständig trächtige Kuh, der ihr Kalb jedes Jahr sofort weggenommen wird, männliche Kälber werden getötet ,
(Vllt sogar noch für das Lab für den Käse erstmal hungrig gehalten?? Bis zum Schlachthof? ohne Henkersmahlzeit).. weibliche Kühe werden auch Milchkühe.. oft im Anbindestall (ja auch bei Bio & sogar vorzeige Demeter erlaubt..! ) Wer Käse unbedingt will: Zeit zu Zweit oder Mutter und Ammen gebundene Kälberaufzucht ist ein Schritt.. Kalb und Mutter wenigstens zeitlich ab und zu zusammen zu lassen.
Ich bin zu 99% vegan, seit ich eine Kuh nach ihrem Kalb habe schreien hören. 4 Tage oder länger?
Ich habe es nicht ertragen und bin dannnach ein paar Tagen woanders spazieren gegangen.
Wahrscheinlich war ihr Kalb längst Tod.
Wer weiß?
Es war traurig. Ich habe mir folgende Frage gestellt: würdest du als Nutztier geboren werden, wäre es echt besser als Milchkuh 10 Jahre zu leben (9 Babys verloren ... Gar noch im Anbindestall ) oder ein Huhn.. mit ein paar Wochen geschlachtet und Tod ? Noch besser: als "Bruderküken" direkt als Küken aussortiert und vergast, oder noch 6 Wochen aufgezogen ... (Im Freiland ja meiner wegen.. aber Bodenhaltung..? Der Begriff Bodenhaltung ist ---sehr--- dehnbar!
Unterstützt gezielt Bauern die Kälbergebundene Aufzucht praktizieren.. kostet auch nicht mehr als normales Bio.. Läuft weniger Eier um sie pur zu essen.. auch wenn ein Ei dann 60 CEnt kostet und ihr sehen könnt wie die Hühner im Freiland einkaufen können. (Echtes Freiland!! kleine Gruppen mit Hahn...!)
Und wenn ich schon dabei bin: nicht jedes Bio ist super vom Tierwohl. Schaut Mal bei den Marken direkt nach was den Tieren geboten wird.. größerer Stall? Oder eben auch Sonne und Freilauf..?
Es mag anders klingen, aber ich finde es OK wenn nicht jeder vegan lebt. Ich selber bin auch nur 99% Veganer aber ich denke.. lieber an 99 Tagen vegan gegessen und dann ein Steak von einem Hof wo man weiß.. Kuh & Kalb stehen 1 Jahr zusammen, dann geht es in die Mastgruppe und dann auf die Schlachtbank.. ja klingt auch fies...aber.. ist Morgens der Joguhrt, Mittags die 150g Käse und Abends die 2 Eier als Omlett echt "netter" als das ganze Tier zu essen..? Dient es nur der Besänftigung des eigenen Gewissens..?
Zuguterletzt: ein schlauer Satz von Herrn Dr Riedl.. war etwa so: wir essen nicht oft was wir gern essen. Wir essen gern, was wir oft essen.
Wer also Lust hat Mal was veganes zu Probieren: Go for it! Ohne Verbote am Wochende zu grillen.. Esst Mal Tempeh, Tofu( also ich mag es ja nicht aber wer weiß..) Falafel, Linsenbratlinge, Kichererbsen-Gemüsepfannen.. macht Clean eating und versucht doch Mal jeden Tag eine Hülsenfrucht zu essen. Man isst irgendwann genauso gern Kichererbsen wie Weizenprodukte oder Wurst. Ehrlich.. es dauert aber dann... Also guten Appetit, und konsumiert Alpro Cuisine nur, wenn Nicht Veganer für euch kochen und euch was gutes tun wollen ;)
...ich meine ja nur... Ich fände es toll wenn du die Beispiele austauschen könntest gegen echte vegane Ernährung! Probier es doch Mal! Iss den Rahm geschlagen auf den ersten regionalen Erdbeeren.. und mach dafür deine Pilzpfanne nicht mit Rahm sondern Mal mit Mandelmus ...
Liebe Grüße
Liebe/r Alpro Soja ist…
Danke dir für deine Rückmeldung und deine Anmerkungen. Wir werden sie wohl bedenken. Du hast dich, wie es scheint, sehr viel damit auseinandergesetzt und sehr viel darüber reflektiert. Das finde ich persönlich echt super.
Ich wünsche dir alles Gute weiterhin und genieße den Sommer voller Leckereien (Beeren und co:))
Alles Liebe
Marina (Assistentin von Katharina)
Hallo,
eine Pilzpfanne schmeckt übrigens auch hervorragend mit selbst gemachter Cashewsahne - sogar besser als mit Sahne aus Kuhmilch.
Ich teile Alpro Soja isst...'s Meinung zu 100% (mir ist sogar ein Schauder über den Rücken gelaufen, weil das zu 1:1 meine Gedankengänge sind, einfach unglaublich).
Auch ich finde diesen Artikel über vegane Ernährung von Frau Ziegelbauer doch sehr einseitig und bin schon etwas enttäuscht, verfolge ich sie doch schon seit Längerem und habe auch ihre Bücher.
Ich habe bis Anfang des Jahres relativ viel Fleischprodukte und vor allem Milchprodukte verzehrt. Veganer waren immer etwas "befremdlich" für mich. Ich kaufe seit über 20 Jahren nur im Bioladen ein und dachte, ich tue damit etwas Gutes. Bis ich vor einigen Monaten einen Bericht im WDR über den Lebenshof im Odenwald sah, auf dem ausgebeutete Kühe, Schweine und weitere ehemalige Nutz-Tiere mit sehr traurigen Lebensläufen ihre letzten Jahre in Frieden und ohne einen Nutzen haben zu müssen, verbringen dürfen. Bei diesem Bericht wurde mir klar, dass diese Tiere genauso freudig, traurig und anhänglich sind wie Hunde. In dieser Art hatte ich das noch nicht wahrgenommen. In dem Bericht wurde ein Kalb von seiner Mama getrennt (der Lebenshof hatte es abgeholt, weil es sonst geschlachtet worden wäre). Diese Schreie der Mutterkuh, der ihr Baby genommen wurde, haben mich lange verfolgt. Das war ganz schrecklich. Mir war klar, dass es so einfach nicht ist, wie ich bisher dachte. Auch nicht, wenn ich nur im Bioladen einkaufe. Ich habe dann vor einem halben Jahr zunächst meinen Fleischkonsum fast bis auf Null reduziert. Wegen der Milchprodukte habe ich viele Bio-Molkereien angeschrieben. Und fast immer kam die gleiche Antwort: es ist vielen Höfen nicht möglich (zumindest noch nicht, einige arbeiten zumindest daran), muttergebundene Kälberaufzucht zu praktizieren, so dass die Kälbchen der Mutter meist direkt abgenommen und mit Milchpulver aufgezogen werden. Das hat mich unendlich traurig gemacht, ich konnte so einfach nicht weitermachen, das war mir klar. Mittlerweile ernähren mein Mann und ich uns fast zu 100% vegan und ich kann nur sagen: es geht, sehr gut sogar. Es gibt fast immer mehrere sehr gute, gesunde Alternativen. Zudem bin ich jetzt Patin einer Kuh aus der konventionellen Milchindustrie, die, nachdem sie viele Jahre etliche Kälber auf die Welt bringen musste, die man ihr wegnahm und etliche Liter Milch geben musste, immer auf eine Wand starrend und niemals auf einer Wiese weiden durfte, jetzt ihre letzten Jahre glücklich auf einem Lebenshof verbringen darf.
Ergänzend zu Alpro Soja isst's... Kommentare kann ich noch sagen:
Provamel ist die Biomarke von Alpro, gibt es fast überall und hat keine Zusatzstoffe. Damit kann man hervorragend Kräuterjoghurts/Quarks und andere Varianten machen. Dr Mannahs hat sehr gute Cashewprodukte ohne Zusatzstoffe - die Frischkäsevarianten schmecken hervorragend. Man kann aber auch ganz leicht Frischkäse oder Joghurt (ganz ohne Verdickungsmittel) aus Cashews, Mandeln oder Sojamilch selbst herstellen. Schmeckt hervorragend und lässt keine Milchprodukte aus Kuhmilch vermissen. Wahnsinnig tolle Köche, bei denen ich schon viel gelernt habe, sind z.B. Sebastian Copien und Surdham Göb. Es gibt auch viele tolle vegane Blogs, die mega leckere Rezepte mit ihren Usern teilen. Seit ich meine Ernährung umgestellt habe, esse ich deutlich mehr Hülsenfrüchte, mache mir und meinem Mann unheimlich gern und oft Gemüsecurrys, Eintöpfe, Bratlinge in etlichen Varianten (da gibt es unendlich viele, sehr schmackhafte Rezepte bei diversen Vegan-Bloggern, einfach mal durchblättern).
Für Reibekäse habe auch ich noch keine Alternative gefunden, die ich empfehlen könnte. Aber der Cashewsan als Alternative für Parmesan von Dr. Mannahs ist wirklich hervorragend. Den benutze ich zum Überbacken. Man kann diesen natürlich auch selbst machen, ist nicht schwer und braucht nur wenige Zutaten.
Zum Frühstück mache ich uns meist warmen Brei aus Flocken oder Grieß (frei nach TCM) mit meiner selbstgemachten Cashew-Haselnuss-Milch und würde diese gegen keine andere Milch tauschen wollen.
Ich habe mich in den letzten Monaten unendlich viele Wochen mit diesem sehr traurigen Thema auseinandergesetzt und stimme meinem Vorschreiber wirklich zu 100% zu:
wenn man sich darauf einlässt, wird man belohnt: man entdeckt viele neue Lebensmittel für sich und stellt fest, dass es da draußen so viele leckere Geschmäcker zu kochen und entdecken gibt. Es ist eine wahre Freude und kein Tier muss dafür leiden. Man fühlt sich mit sich selbst viel mehr im Reinen. Also, nur zu!
Liebe Tine.
Danke für dein Feedback und dein Kommentar. Ich finde es toll, dass du nun eine Ernährungsvariante für dich gefunden hast, bei der es dir gut geht.
Um nicht allzu verarbeitete Produkte zu finden, muss man zwar etwas suchen, jedoch gibt es tatsächlich ein paar gute Alternativen.
Zum Reibekäse: Ich liebe mittlerweile den von Violife.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.
Marina (Assistentin von Katharina)
Hallo Andrea,
ich finde deine Videos und Blogseiten sehr interessant und kann deine Argumentation auch nachvollziehen. Vegane Ernährung ist sicher etwas schwerer Umsetzbar aber wenn man ein mal die Basics gelernt hat ist es super easy. Wenn man will kann man diese ganzen Fertigprodukte einfach im Supermarkt lassen und mit richtigem Ernährungswissen eine Kombination aus Gemüse, Getreide, Tofu, Bohnenprodukte und einer Vitamin B12 Einnahme sehr gesund leben. Ich lebe seit zwei Jahren vegan, fühle mich besser denn je und kann es aus ethischer aber auch aus gesundheitlicher Sicht jedem empfehlen. (Meine Laborwerte haben sich seit dem auch sehr gebessert) Für jeden der sich für vegane Ernährung interessiert kann ich das Buch "vegan Klischee Ade" von Niko Rittenau ans Herz legen.
Wünsche dir Alles Gute Liebe Grüße
Vanessa
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