Gesund durch den Winter mit TCM-Ernährung - was hilft, was schadet?

Ingwerwurzel treibt Kälte aus

Der Winter ist da - mit kaltem Wetter, Regen und (ab und zu) Schnee! Viele Menschen sind erkältet, husten und haben Schnupfen. Was können Sie tun, um gesund zu bleiben? Hier stelle ich Ihnen einige Tipps aus Sicht der TCM vor: 

1. Essen Sie regelmäßig ein warmes Frühstück. Ob süß oder salzig, ist egal - Hauptsache, es schmeckt! 

2. Machen Sie sich bei den ersten Anzeichen einer Erkältung einen starken Ingwertee, das vertreibt den Krankheitserreger! Nehmen Sie ca. 1 cm von einer Ingwerwurzel und kochen sie ca. 15 Minuten in 250 ml Wasser aus. Dann schluckweise trinken und unter die warme Decke!

3. Essen Sie ein- bis zweimal die Woche eine Kraftsuppe! Die Zutaten sind variabel - ob Fleisch, Knochen, Hülsenfrüchte oder Getreide, und dazu immer eine große Portion Gemüse und frische Petersilie, Gewürze wie Liebstöckl, Lorberblatt und Kümmel. Alles mindestens zwei Stunden kochen, dann Inhalt rausnehmen und die Suppe trinken (oder am Schluss noch frisches Gemüse dazugeben und mitkochen und -essen). Eine solcherart gekochte Suppe wirkt stärkend und wärmend und unterstützt das Immunsystem.

4. Reduzieren Sie alles Kalte in Ihrer Ernährung - also rohes Obst (besonders Zitrusfrüchte), rohes Gemüse und Salat, kalte Getränke und Essen aus dem Kühlschrank (z.B. Joghurt). Diese kühlen uns stark ab und im Winter ist es sowieso schon kalt genug draußen - da müssen wir uns wärmen!

5. Gehen Sie jeden Tag hinaus, auch wenn es ungemütlich ist! Es tut der Seele gut, an der frischen Luft und im Licht zu sein, und der Körper wird abgehärtet und lernt, sich an Temperaturunterschiede anzupassen, ohne gleich krank zu werden.

6. Der Winter ist die Zeit des Rückzugs in der Natur. Es tut uns gut, es der Natur gleichzutun - also früh ins Bett (es wird ja auch früh dunkel) und genügend Ruhepausen untertags einplanen! So können wir unsere Ressourcen wieder aufbauen und Kraft für das Frühjahr sammeln, das ja bald wieder kommt.

Kommen Sie gut durch den Winter und bleiben Sie gesund :) !

Vielleicht interessieren Sie auch meine Tipps für Schnupfen und für Halsweh.

Brauchen Sie Motivation zum Hinausgehen? Lesen Sie den Gastartikel von Florian Thamer "Gehen Sie hinaus und bewegen sich - jetzt!" - das hilft!

Kommentare

Danke für die kompetente Antwort. Das überrascht mich. Ich dachte der Soyajoghurt schleimt nicht so, wie aus Kuhmilch. Das er abkühlt habe ich mir schon gedacht. Was ist mir erhitzter Sojamilch in der ich Hirse, Haferflocken etc. koche zum Frühstück? Und ab wann würdest Du denn Sojajoghurt als schädlich bezeichnen? 2 bis 3 x die Woche einen kleinen wäre schon zuviel im Winter und auch bei feuchter Hitze? Einen lieben Gruß Uwe

Lieber Uwe,
erhitzte Sojamilch ist weniger abkühlend. Wenn du dich damit gut fühlst, spricht nichts dagegen. Es ist schwer zu beantworten, wieviele Sojajogurts in der Woche zu viel wären. Das hängt von deiner sonstigen Ernährung ab und deinem persönlichen Zustand (Hitze, Kälte...). Versuche, auf deine Körpersignale und dein Bauchgefühl zu hören.
Liebe Grüße,
Katharina

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Liebe Katharina
in der Stoffwechselberatung hat man mir empfohlen ganz auf Milchprodukte zu verzichten. Bei Ihnen steht vor allem der Verzicht von Joghurt. Sind gemäss TCM gewisse Milchprodukte "schlimmer" als andere oder wie unterscheidet sich Milch von Joghurt, Käse, Butter und Schlagsahne?
Dank Ihren Tipps geht es mir übrigens bedeutend besser, ich habe mehr Energie, friere nicht ständig und die lästigen Durchfallattaken sind weniger geworden.
Vielen Dank dafür!

Liebe Marlies,
vielen Dank für Ihren Kommentar, es freut mich sehr zu hören, dass es Ihnen besser geht mit der TCM-Ernährung!
Nach TCM sind die Kuhmilch, weicher Käse wie Topfen (Quark) und Jogurt die ungünstigsten Milchprodukte, da sie extrem befeuchtend/verschleimend wirken und Jogurt noch dazu sehr abkühlend ist. Butter, Schlagobers, Rahm zum Kochen sind durchaus empfehlenswert, ebenso in Maßen Feta (Schaf- oder Ziegenkäse), Parmesan und harte, würzige Käsearten wie Bergkäse. Ausnahme: wenn man eine Intoleranz bezüglich Milcheiweiß oder Laktose hat.
Liebe Grüße,
Katharina

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Liebe Katharina,
gibt es von Seiten der TCM eine Erklärung dafür, warum von allen Lebewesen auf dieser Erde allein der Mensch seine Nahrung erwärmen oder kochen muss, um keinen Mangel an Milz-Qi zu erleiden?
LG,
Johanna

Liebe Johanna,
danke für Ihren Kommentar! Eine interessante Frage, die ich nicht so einfach beantworten kann.
Ich denke, der Mensch hat das Feuer entdeckt und dann angefangen, seine Nahrung zu kochen. Dann hat er bemerkt, dass es gut schmeckt und er so auch Nahrungsmittel essen kann, die roh nicht essbar sind (z.B. Kartoffel). Das hat wahrscheinlich auch sein Verdauungssystem verändert.
Also vielleicht ist das die Antwort - weil er Feuer machen kann?
Für mich ist das Wichtigste, was in der Praxis funktioniert - und da sehe ich einfach, dass für die meisten Menschen mehr gekochtes Essen sehr günstig ist.
Liebe Grüße,
Katharina

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Mein gut 2,5 jähriges Sohn ist verkühlt. Was kann ich ihm anstelle von Ingwertee geben. Da dieser wohl nicht das richtige für Kleinkinder ist? Welche Gewürze sollte man im allgemeinen bei Kleinkindern meiden? Danke

Ingwertee für Kleinkinder
Liebe Martina,
Sie können Ihrem Sohn einen ganz leichten Ingwertee geben. Oder auch leichten (verdünnten) Majoran- oder Lindenblütentee.
Ein super Tipp ist auch eine aufgeschnittene Zwiebel, die neben das Bett gestellt wird über Nacht. Sie löst Schleim und zieht den Krankheitserreger heraus.
Gewürze, die nicht für Kleinkinder geeignet sind, sind scharfe Gewürze, wie Pfeffer und Chili. Alles andere ist ok! Kräutertees würde ich für kleine Kinder immer sehr dünn machen, sie wirken trotzdem!
Liebe Grüße und gute Besserung für Ihren Sohn,
Katharina

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