Der bittere Geschmack in der TCM (mit Video)

Rosmarin

Bitter sind vor allem die Getränke, die viele Menschen gerne haben: Kaffee, Rotwein, Bier, Kräutertee. Im Essen hingegen ist der Geschmack nicht so beliebt, was schade ist! 

Der bittere Geschmack wirkt nämlich verdauungsfördernd (kleiner Espresso nach dem Essen) und herabführend, leitet also nach unten und aus (Bittersalz). Gleichzeitig kann er Entzündungen im Körper bekämpfen (kühl-bitter) und Fieber senken (kühl-bitter). Man könnte dafür zum Beispiel eine Zucchinisuppe, gewürzt mit frischem Basilikum, essen und einen grünen Tee dazu trinken.

Die herabführende Wirkung kann man auch bei Kopfweh nutzen und zum Beispiel einen grünen Tee trinken, der führt die Hitze vom Kopf hinunter. Das geht allerdings nur mit den kühlenden Varianten (siehe unten).

Außerdem trocknet der bittere Geschmack Feuchtigkeit im Körper, was bei Übergewicht oder Ödemen helfen kann. Man sollte allerdings damit nicht übertreiben, da zu viel bitter zu Trockenheitssymptomen führen kann, wie trockene Haut oder trockener Stuhl. Auch bei Blutmangel-Symptomen sollte man mit bitter aufpassen, wie zum Beispiel bei trockenen Augen, Schlafstörungen, brüchigen Nägeln und innerer Unruhe.

In kleinen Mengen stützt der bittere Geschmack das Herz (Kaffee regt zum Beispiel an, bittere Gemüsearten beruhigen hingegen), in großen Mengen schadet er dem Herzen allerdings (zu viel Kaffee macht nervös).

Bittere Nahrungsmittel und Getränke (von kühl bis heiß):

Grapefruit, Quitte, Bier, heißes Wasser, grüner Tee, bittere Kräutertees, schwarzer Tee, Rotbuschtee, Artischocke, Melanzani, Chicoree, Endiviensalat, Rucola, Spargel, Zucchini, Kurkuma, Salbei, Zitrusschale, Wacholderbeere, edelsüßer Paprika, Rotwein, Schwarzbier, Basilikum, Liebstöckel, Lorbeer, Majoran, Oregano, Rosmarin, Thymian, Kaffee, Bitterlikör, Kakaopulver

Tipp: Verwenden Sie beim Kochen regelmäßig bittere Gewürze oder Kräuter, das unterstützt und stärkt die Verdauung!

Kommentare

Hi, ich lese Deinen Blog schon länger Katharina, vielen Dank! So, so hilfreich. Ich bin seit einigen Jahren auf dem Weg mit der TCM und kann nur unterstreichen: es ist ein Prozess. Aber ein wunderschöner, den eigenen Körper besser kennen zu lernen und sanft und geduldig zu werden. ;)

Zum Thema Lupinen-Kaffee: meine TCM-Ernährungsberaterin hat mir auch davon abgeraten. Sie sagt, die trocknende Wirkung sei fast gleich - und ich merke es persönlich beim Konsum auch. Genau so verhält es sich mit Kakao. Kann das Kaffee-Problem total gut verstehen. Bei mir ist all das inzwischen zum absoluten Genussmittel avanciert, welches ich vielleicht ein bis zweimal im Monat genieße.

Alles Liebe!
Theresa

Liebe Theresa.

Ich finde es super, dass dir die TCM Ernährung so gut tut und du dich auch besser kennenlernen konntest.

Alles Gute weiterhin.

Marina (Assistentin von Katharina)

Bild des Benutzers Marina S.

Liebe Katarina, Deine Artikel und Videos sind spitze. Vielen Dank dafür! Wie ist es mit Kräuterbittern wie Schwedenbitter (alkoholfrei) und Bitterkraft (Alkohol, Extrakte aus: Angelikawurzel, Enzianwurzel, Kardamomsamen, Kurkuma, Zimtrinde, Galgant, Ingwer, Artischocke, Mariendistelkraut, Alk. 22% vol.)? Kann man so etwas nehmen, wenn man mal zu scharf oder zu feucht oder beides gegessen hat (Familientreffen o.ä.)? Oder generell nach einer üppigen Mahlzeit? Ich habe Hautprobleme, Leber-chi-stagnation, feuchte und trockene Symptome.

Lieber Virillio,
danke für deinen netten Kommentar!
Ich würde keine Kräuter mit Alkohol nehmen, da Alkohol prinzipiell der Leber schadet, der Verdauung und auch der Haut. Da wüde ich eher einen Grünen Tee oder Pfefferminztee nach einer üppigen Mahlzeit trinken, diese helfen auch der Verdauung und können Nahrungsstagnation auflösen.
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Sehr angenehme Art, die Dinge und Zusammenhänge zu erklären. Herzlichen Dank!

Lieber Jörg,
danke für deinen netten Kommentar, das freut mich!
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Seiten

Neuen Kommentar hinzufügen