Getreide

Auf Getreide baut eine gesunde Ernährung nach den 5 Elementen auf.

Das am schnellsten zuzubereitende Getreide ist Couscous (Hartweizengrieß), welches mit der doppelten bis dreifachen Menge kochendes Wasser übergossen wird und nach einigen Minuten ziehen fertig ist. Die Wassermenge kann nach gewünschter Konsistenz (körniger oder breiiger) variiert werden.

Polenta ist Maisgrieß und wird in die doppelte bis dreifache Menge kochendes Wasser eingerührt. Die Kochzeit beträgt etwa 15 Minuten, wobei man oft umrühren sollte und die Flamme klein hält, damit es nicht anbrennt. Wenn man die gekochte Polenta auf einem Brett ausstreicht und einige Stunden stehen lässt, wird die Konsistenz härter und man kann sie zum Beispiel wie Getreidelaibchen in etwas Olivenöl anbraten. Couscous und Polenta kann man sowohl süß als auch salzig genießen (zum Beispiel mit Olivenöl und Parmesan gemischt).

Haferflocken, Hirseflocken, Reisflocken und andere Flocken sind leicht verdaulich und werden einige Minuten in Wasser gekocht. Durch längeres Kochen werden sie noch verträglicher. Hirse, Quinoa, Buchweizen und Amaranth werden zuerst mit heißem Wasser gewaschen, um Bitterstoffe zu lösen, damit sie bekömmlicher werden. Die Kochzeit (doppelt so viel Wasser wie Getreide) ist mit ca. 20 Minuten anzusetzen. Diese Getreide enthalten besonders viele Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium.

Weizen, Dinkel, Gerste, Hafer und Reis im vollen Korn werden mit kaltem Wasser gewaschen und können vor dem Kochen einige Stunden eingeweicht werden. Das verkürzt die Kochzeit und macht die Inhaltsstoffe besser verwertbar. Vollkorngetreide muss mindestens eine Stunde gekocht werden, damit es richtig weich ist. Länger gekochte Getreide (mindestens 2 Stunden) enthalten nach TCM besonders viel Qi und sind auch mit schwächerer Verdauung sehr gut verträglich. Alle Getreide können vor dem Kochen trocken angeröstet werden (ohne Fett), bei ständigem Rühren, um ein Anbrennen zu vermeiden. Das erhöht die erwärmende Wirkung und hilft bei einer zu kalten und feuchten Milz.

Ein klassisches chinesisches Gericht ist der Congee: Reis (am besten Vollkornreis) wird mehrere Stunden oder sogar über Nacht mit viel Wasser auf kleiner Flamme gekocht, bis eine Art Suppe oder Brei entsteht (kann man variieren durch die Wassermenge). Ein Congee gibt dem Körper sehr viel Qi und belastet ihn dabei nicht. Deshalb ist er besonders empfehlenswert für Personen, die krank sind oder krank waren oder Darmbeschwerden haben. Man kann seine Wirkung variieren durch Zugabe von Kräutern, Gewürzen, Gemüse, Fleisch, Obst oder Nüssen.

Kommentare

Hallo,
spricht etwas dagegen Congee auch aus anderen Getreidesorten zu machen.
Wenn ja wäre es möglich Hirse dadurch weniger austrocknend zu machen also zu befeuchten und auch zu erwärmen?
Danke! Lisa

Liebe Lisa!

Nein, da spricht nichts dagegen. Das Congee bekommt nur eine andere Wirkung, da jede Getreide- bzw. Pseudogetreidesorte unterschiedliche Eigenschaften hat. Hirse wirkt in der Tat trocknend und neutral bis erfrischend. Wenn du mehr Feuchtigkeit und Wärme mit hinein bringen möchtest, könntest du das Hirse-Congee mit Kompott und etwas Zimt oder Kardamom anrichten.
Tipp: Hirse sollte man vor dem Kochen gut abspülen (das wäscht die Saponine & die Bitterstoffe aus, welche Magenirritationen hervorrufen können).

Liebe Grüße
Christina (Assistentin von Katharina)

Bild des Benutzers Christina Z.

Ich habe Divertikulose. Dabei wird von ganzen oder gehackten Körnern und Nüssen abgeraten. Wie sieht es mit Mais, Popcorn, Quinoa, Chia-Samen, Bulgur, Amaranth und Amaranth gepufft aus? Muss das alles fein gemahlen werden oder kann ich das "normal" zubereiten und es wird bereits im Magen verdaut und kann sich somit nicht in den Divertikeln festsetzen? Mein Arzt kann mir diese Frage nicht beantworten. Vielen Dank im voraus und freundliche Grüsse,
Ilse

Liebe Ilse,
danke für deinen Kommentar!
Leider kenne ich mich im Bereich Divertikel nicht so gut aus, dass ich dir diese Frage mit gutem Gewissen beantworten könnte. Vielleicht weiß jemand etwas, der mitliest? Oder du fragst in meiner offenen Facebook-Gruppe "TCM-Power" nach, da sind über 7.000 gesundheitsinteressierte Mitglieder, die auf fast jede Frage eine Antwort wissen: https://www.facebook.com/groups/918102265024565/
Liebe Grüße,
Katharina

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Ich habe schon mehrfach gelesen, dass man Hirse mehrere Stunden einweichen soll. So sollen sich die Phytine besser lösen. Macht das wirklich sinn oder kann man darauf verzichten. Ich habe meine Hirse immer nur angeröstet bis sie duftet, ohne vorher zu waschen und es hat mir geschmeckt.
Mir bekommt die Hirse im Vergleich zu anderen Getreiden sehr gut. Nur möchte ich gerne auch etwas an Gewicht zulegen. Ist da die Hirse auch geeignet?
Vielen Dank für die Unterstützung und wertvolle Beratung!
Deborah

Liebe Deborah,
zu Hirse habe ich einen eigenen Artikel geschrieben, nämlich hier: http://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/hirse-macht-schoen-3-hirse-r...
Anrösten ist auch gut, um die Hirse bekömmlicher zu machen, das Waschen ist umstritten. Ich mache es einfach zur Sicherheit. Ich denke, es kommt auch stark auf die Marke an. Wenn sie Ihnen gut bekommt, spricht auch nichts gegen das Anrösten.
Um Gewicht zuzulegen, ist Hirse nicht die erste Wahl, aber verzichten muss man auch nicht darauf. Wichtig ist vor allem, ausreichend Fett und Eiweißlieferanten ins Essen zu integrieren. Also z.B. Hirse mit Ei oder Hirse mit Gemüse und Feta.
Liebe Grüße,
Katharina

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Liebe Katharina!

Vielen Dank für die so prompte und freundliche Antwort auf meine Fragen. Ich werde sehr gerne die Rezeptvariante mit den Gewürzen ausprobieren!

MfG Viktoria

Sehr geehrte Frau ZIEGELBAUER!

Vielen Dank für Ihre interessanten Rezepte und Hinweise auf die gesunde Zubereitung von Getreide. Ich hätte im Anschluss daran noch eine Frage: Sie schreiben, dass man Hirse heiß waschen und dann kochen soll. Etwas weiter unten im Text schlagen Sie dann vor, dass man Getreide, damit es bekömmlicher und Qi-haltiger wird, vor dem Kochen mild rösten solle ohne Fett. Wie genau soll das erfolgen? Erst die Hirse waschen, dann rösten (feucht?) und dann kochen? Oder erst trocken rösten (ohne vorher zu waschen) und nach dem Rösten noch waschen? Oder werden durch das Rösten die Bitterstoffe ebenfalls neutralisiert?

Vielen Dank für Ihre Antwort!

MfG Viktoria

Liebe Viktoria,
Sie haben recht, das ist ein gewisser Widerspruch in der Zubereitung. Ob die Bitterstoffe durch das Rösten alleine ebenfalls neutralisiert werden, weiß ich nicht. Ich wasche Hirse immer. Sie können die Hirse nach dem Waschen trocknen lassen (zB im Backrohr auf niedriger Stufe) und dann anrösten, wenn Sie wollen.
Eine andere Art, Getreide bekömmlicher zu machen, ist das Würzen. Bei Hirse verwende ich gerne Kurkuma, Kümmel, Kardamom und Koriander (das Pulver). Dann Butter dazu und es schmeckt köstlich!
Viel Spaß beim Kochen,
liebe Grüße,
Katharina

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Liebe Katharina!

Vielen Dank für die so prompte und freundliche Antwort auf meine Fragen! Ich werde sehr gerne die Rezeptvariante mit den Gewürzen ausprobieren!

MfG Viktoria

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