Christinas Weg zu einem gesunden Zyklus und wie ihr die TCM geholfen hat

Foto einer Frau im braunen Pullover und blauen Jeans, mit den Händen über den Bauch verschränkt, liegend. Man sieht nur Oberkörper und Hüfte.

Hier erzählt dir meine wundervolle Assistentin Christina Zitterl (hier findest du ihre Website) ihre sehr persönliche Geschichte, wie ihr die TCM auf ihrem Weg zu einem gesunden Zyklus geholfen hat. Ihr Bericht soll dir Mut machen und Zuversicht schenken, dass auch du diesen Weg gehen kannst. Wir freuen uns auf deine Kommentare, Fragen und Erfahrungen unter dem Artikel und Christina antwortet auch gerne darauf!

Mein Weg zu einem gesunden Zyklus, von Christina Zitterl

Hast du schon einmal bei einer Bildersuche den Begriff „Menstruation“ eingegeben? Ich habe es und war zutiefst betroffen, beinahe ausschließlich Fotos von vor Schmerzen gekrümmten Frauen zu sehen. Das Suchergebnis hat mir gezeigt, dass Menstruationsstörungen, wie die schmerzhafte Regelblutung, bereits so weit verbreitet sind, dass sie scheinbar als normal gelten. Auch ohne Schmerzen wird die monatliche Regelblutung größtenteils als lästig und unnötig wahrgenommen, weswegen der Gedanke an den weiblichen Zyklus bei vielen einen bitteren Beigeschmack hinterlässt.

Allein der Umstand, dass etliche Gynäkolog*innen die Zyklusprobleme ihrer (zum Teil noch sehr jungen) Patientinnen "lösen", indem sie die Anti-Baby-Pille verschreiben, zeigt mir, dass noch viel Aufklärungsbedarf rund um das Verständnis für den weiblichen Zyklus besteht. Die unbedachte Verordnung bzw. Einnahme der Pille, die den naturgegebenen "Mondfluss" manipuliert, verstärkt die Abwertung der Menstruation als notwendiges Übel. Dabei wird vergessen, dass der Frauenkörper den monatlichen Zyklus als Sprachrohr nützt. Das „himmlische Wasser“, wie die Menstruationsblutung in der TCM so schön genannt wird, spiegelt unseren Energiezustand wider. Doch mit der Einnahme oraler Verhütungsmittel werden alle Botschaften, die Gebärmutter und Eierstöcke normalerweise vermitteln würden, einfach stummgeschalten.

Bei mir war es (leider) nicht anders, obwohl der Beginn meiner Fruchtbarkeit eigentlich ein schöner war:

Ich kann mich noch genau an den Tag meiner Menarche erinnern. Es war der 1. Mai und meine Mutter und ich nützten den sonnigen Feiertag, um gemeinsam im Garten zu arbeiten. Wir säten rote Rüben aus, die aus Sicht der TCM im Übrigen sehr wertvoll sind für das Menstruationsblut, da sie das Leber-Blut tonisieren. Nach einer kurzen WC-Pause kam ich freudestrahlend auf meine Mutter zu, um ihr mitzuteilen, dass Blut in meiner Unterhose war und ich damit meine erste Regelblutung bekommen hatte. Sie jubelte und wir befeierten regelrecht meinen Übertritt vom Mädchen zur Frau. Damals war mir nicht bewusst, wie wenig selbstverständlich dieser positive Erstkontakt mit meiner Regelblutung war. Heute weiß ich es sehr zu schätzen, dass meine Mama diesen wichtigen Tag in meinem Leben zu einem so freudvollen gemacht hat.

Doch so schön wie die Geschichte meiner Monatsblutung begann, geht sie leider nicht weiter. (Rückblickend würde ich anstelle von "leider" "zum Glück" sagen, doch der Weg bis hierher war ein langer.)

Mein Zyklus war nach der Menarche noch nicht im Rhythmus, sondern brauchte Zeit bzw. hätte noch Zeit gebraucht, um sich einzupendeln. Hätte ich damals schon ein Verständnis für die Menstruationsblutung als absolute Meisterleistung des weiblichen Organismus gehabt, hätte ich meinen Körper wohl besser dabei unterstützt. Stattdessen ließ ich mich in dieser höchst sensiblen Phase viel zu sehr von äußeren Faktoren beeinflussen und störte mit einer vermeintlich "weiblichen" Ernährungsweise (kalt, schwer bekömmlich und fettarm), einer YANG-lastigen Lebensweise (Überarbeitung und Stress) sowie emotionaler Unausgeglichenheit diese Zeitspanne der Frauwerdung.

Auf eine Leber-Qi-Stagnation und einen Leber-Blut-Mangel folgte ein Leber-Yin-Mangel, was zur Folge hatte, dass meine Regelblutung immer spärlicher wurde, immer länger auf sich warten ließ, bis sie schließlich völlig "verschwand". Der Lösungsvorschlag meiner damaligen Ärztin: die Blutung künstlich mit der chemischen Keule herbeiführen. Ich bekam also Medikamente, die meinen Zyklus wieder anstoßen sollten. Nach heftigen Stimmungsschwankungen, großer Weinerlichkeit während des Physikunterrichts (!) und einer einmaligen Blutung, war dieser Versuch jedoch vergeblich - weit und breit kein natürlicher Monatszyklus

Aus medizinischer Sicht war mein Östrogenspiegel im Keller, weswegen ich die Anti-Baby-Pille verschrieben bekam. Die Folge: eine regelmäßige (Abbruchs-)Blutung, eine reinere Haut, Schutz vor einer Schwangerschaft und ich konnte meine Periode flexibel meinem Terminkalender anpassen, indem ich die Pille einfach einmal länger oder durchgehend einnahm (z.B. wenn sie mir im Urlaub nicht reinpasste). „Klingt doch super“, dachte ich mir, wie viele meiner gleichaltrigen Freundinnen, die ALLE die Pille einnahmen.

Das Problem zeigte sich in seiner Deutlichkeit erst, als ich die Anti-Baby-Pille absetzte. Ich hörte von der Post-Pill-Amenorrhoe und dachte mir noch nichts, als ich meine Periode ein Monat nach dem Absetzen der Pille nicht bekam. Doch aus dem Monat ohne Regelblut wurden mehrere Monate und aus den Monaten wurden Jahre. Beim nächsten Frauenarztbesuch wurde ein Polyzystisches Ovarialsydrom (kurz PCOS) festgestellt, bei dem als Behandlung wieder die Anti-Baby-Pille vorgeschlagen wurde. Ich lehnte ab und beschloss, meine mit Zysten überfüllten Eierstöcke auf natürlichem Weg zu heilen.

Ich begann also mich intensiv mit Naturheilkunde und Ernährung auseinanderzusetzen und lernte mit Hilfe der TCM meinen Körper und die Signale meines Körpers neu kennen. Vor allem lernte ich, die YIN-Aspekte meines Seins in einer YANG-betonten Welt zu lieben und zu nähren. Ich setzte mich intensiv mit meiner Weiblichkeit, meinen Prägungen, meiner Lebensgeschichte und meinen Ängsten auseinander. Und schließlich war es so weit: völlig überraschend durfte ich eine zweite Menarche erleben, die nicht weniger aufregend war als die erste. Ich hatte wieder einen Zyklus, der zwar aufgrund des noch vorhandenen PCO-Syndroms unregelmäßig war, aber er war da … zumindest bis April 2020, als die Regelblutung wieder auf sich warten ließ – doch diesmal war der Grund ein ganz wunderbarer. :)

Seit Ende der Stillzeit kommt meine Menstruation so regelmäßig wie noch nie und ich weiß, wie ich Abweichungen vom gesunden Zyklus wieder ausgleichen kann. Auch meine Eierstöcke werden bei jeder Ultraschalluntersuchung von meiner Gynäkologin gelobt, da die Anzahl der vielen kleinen Bläschen mittlerweile wesentlich abgenommen hat.

Warum ich mich traue, diesen sehr persönlichen Text hier zu veröffentlichen? Weil ich den Leserinnen Mut machen möchte, sich mit ihrem Zyklus zu verbinden und ihn als GESCHENK zu sehen.

Alles Liebe,
deine Christina 

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