4 Merkmale von Yin-Mangel (Selbstdiagnose)

Yin und Yang bilden in der Traditionellen Chinesischen Medizin eine ganze Philosophie, doch für unsere Zwecke wollen wir uns nur ihrer Bedeutung im Körper widmen. Dann nenne ich dir die 4 wichtigsten Merkmale, an denen du einen Yin-Mangel erkennst.

Eine kurze Zusammenfassung der Bedeutung von Yin und Yang

• Das Yin steht für die Materie im Körper: Blut, Körpersäfte, Knochen, Gewebe... 

Es hat die Aufgabe, dich zu nähren, zu kühlen, zu befeuchten und zu beruhigen. Zum Yin gehören etwa die Nacht, die Dunkelheit, die Passivität.

• Das Yang steht für das Immaterielle, das, was uns lebendig macht: Qi (Energie), Wärme, Bewegung, Antrieb

Es hat die Aufgabe, dir Energie zu geben, dich zu wärmen und sorgt für jegliche Bewegung in deinem Körper, für die Fruchtbarkeit und die Libido. Zum Yang gehören der Tag, die Helligkeit, die Aktivität.

Mit der Ernährung nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) können wir beides stärken. So sorgen wir dafür, dass wir gesund sind und uns wohl fühlen. Wenn das Yang im Übermaß ist, fehlt dir die Erdung und die Kühlung. Wenn du hingegen zu wenig Yang hast und das Yin im Übermaß ist, wirst du lethargisch und verlierst dein inneres Feuer. Dein Antrieb und deine Lebenslust werden von der Materie erstickt.

Wichtig zu wissen ist, dass Yin und Yang immer im Gleichgewicht sein sollen, damit wir gesund bleiben und uns wohl fühlen. Dieses Gleichgewicht ist allerdings nicht fix, sondern tariert sich immer wieder neu aus, abhängig etwa vom Wetter, von Stress oder natürlich von deiner Ernährung. Yin und Yang beeinflussen und brauchen sich gegenseitig, weshalb wir in der TCM-Therapie immer beide im Auge behalten wollen. Wenn wir nämlich nur das eine stärken, wird das andere früher oder später darunter leiden. Beispiel: zu viel kühlendes Essen (Rohkost, kalte Getränke) schadet auf Dauer dem Yang, zu viele erhitzende Gewürze (Pfeffer, Knoblauch...) schaden auf Dauer dem Yin. 

In diesem Artikel erfährst du die wichtigsten Merkmale eines Yin-Mangels für deine Selbstdiagnose.

4 Merkmale für einen Yin-Mangel

1. Trockenheit (trockene Haut, trockene Schleimhäute, trockener Stuhl, trockene Lippen, ...)
2. leere Hitze (Hitzewallungen, rote Wangen, Nachtschweiß, Hitze in Fußsohlen, Handflächen oder Dekolletee ...)
3. innere Unruhe ("dünne" Nerven, Schlafprobleme, Nervosität...)
4. Mangel an der Substanz (Untergewicht, Haarausfall, brüchige Nägel...)

Erkennst du dich wieder?

Je mehr Merkmale du bei dir findest, desto stärker ist der Yin-Mangel ausgeprägt, wobei die leere Hitze (Punkt 2) das wichtigste Merkmal für den Yin-Mangel ist. 

Wichtig zu wissen ist, dass Säfte-Mangel, Blut-Mangel und Yin-Mangel ineinander übergehen, sie bilden ein Kontinuum und sind nicht immer eindeutig zu unterscheiden. Trockene Haut alleine zeigt zum Beispiel einfach einen Säfte-Mangel, wenn außerdem brüchige Nägel dabei sind, spricht man von Blut-Mangel. Sobald dann noch Hitzewallungen oder heiße Füße in der Nacht dazukommen, ist es ein Yin-Mangel. In jüngeren Jahren ist ein Yin-Mangel seltener als bei Menschen ab 50.

Entsprechend der Ernährungstherapie nach TCM versuchen wir bei diesen Merkmalen genau das zu stärken und zu nähren, was fehlt - also die guten Körpersäfte, das Blut und das Yin. Bekömmliche, regelmäßige und vorwiegend gekochte Mahlzeiten aus thermisch sanft kühlenden, neutralen bis sanft wärmenden Zutaten sind das Mittel der Wahl, am besten saftig gekocht. Dein Yin liebt etwa Gemüsesuppen, saftigen Linseneintopf oder Apfelkompott mit Walnüssen. 

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