Nahrungsmittel als Therapie? 3 Tipps zur energetischen Wirkung der Nahrung nach TCM

Buntes Gemüse und Hummus in Schüsseln und auf Holzbrettern angeordnet.

Ich denke gerade viel darüber nach, was eigentlich das Wesentliche an der Ernährung nach TCM ist. Was sie wirklich ausmacht und was man unbedingt wissen muss. Und natürlich was man auch getrost weglassen kann!

Hier möchte ich dir die 3 wichtigsten Tipps zur Einteilung der Nahrungsmittel nach TCM geben - im schnellen Überblick, damit du weißt, wie die therapeutische Wirkung überhaupt funktioniert. 

1. Welche Farbe hat das Nahrungsmittel?

  • Grüne Nahrungsmittel stärken die Leber, das hilft etwa bei den lebertypischen Beschwerden Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden oder trockene Augen.
  • Rote Nahrungsmittel stärken das Herz, etwa die Rote Rübe (Bete).
  • Gelbe, orange und braune Nahrungsmittel stärken die Milz und den Magen, also das gesamte Verdauungssystem. Typisch sind dafür etwa Karotten und Kürbis, die Magen und Darm so richtig gut tun.
  • Weiße Nahrungsmittel stärken die Lunge, so leitet etwa der Rettich bei Schnupfen und Husten Schleim aus.
  • Dunkle (schwarze, dunkelblaue...) Nahrungsmittel stärken die Nieren, so helfen etwa Misopaste und Algen den Knochen (Osteoporose), den Zähnen und den Haaren. Diese gehören alle zum Nieren-Yin.

Quintessenz: Iss bunt, mit hohem Gemüseanteil, dann unterstützt du alle Organe!

2. Welchen Geschmack hat das Nahrungsmittel?

  • Der saure Geschmack unterstützt die Leber, so erfrischt etwa Zitronenwasser bei Leber-Hitze (z.B. rote Augen, Bluthochdruck).
  • Der bittere Geschmack regt das Herz an, wie Schwarztee und Kaffee, aber auch bittere Blattsalate.
  • Der natursüße Geschmack gehört zu Milz und Magen, hilft also etwa bei Magenschmerzen (Kartoffelsuppe, ein Löffelchen Honig) oder bei schwachem Bindegewebe und körperlicher Schwäche (Milz-Qi-Mangel).
  • Der scharfe Geschmack regt die Lunge an, wie Ingwer oder Pfefferminztee, die beide bei Schnupfen etc. empfohlen werden.
  • Der salzige Geschmack (gemeint ist natursalzig, wie Sojasauce, unraffiniertes Salz, Misopaste, Algen) stärkt die Nieren, etwa bei Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen (gehören zum Nieren-Yin-Mangel).

Aber Achtung: das gilt immer nur für die mäßige Verwendung des jeweiligen Geschmacks! Zu viel davon schadet hingegen. Jeden Tag frisch gepressten Orangensaft und Jogurt (beides sauer) kann dann erst recht zu einer Leber-Qi-Stagnation führen. Und zu viel Süßes zu Verdauungsbeschwerden (das gilt auch für gesundes Süßes wie Trockenfrüchte oder Honig).

Quintessenz: Bevorzuge den natursüßen Geschmack (zu dem gehören die meisten Grundnahrungsmittel wie Getreide, Fette, Eier, Fleisch, süß schmeckende Gemüse- und Obstsorten...) und ergänze je nach Bedarf mit etwas sauer, bitter, scharf und salzig.

3. Welche thermische Wirkung hat das Nahrungsmittel?

Es gibt fünf Wirkungen - kalt, kühlend, neutral, wärmend und erhitzend.

Je mehr Hitze du in dir spürst, etwa wenn du viel schwitzt, eine rote Gesichtsfarbe hast und dir immer zu warm ist, desto kühlender kannst du dich ernähren. Bei Kälte (frieren, kalte Füße, Blässe) solltest du dich eher wärmen. Etwas komplizierter wird es, wenn du beides in dir hast, was nicht so selten ist. Zum Beispiel Sodbrennen (Magen-Hitze) oder Akne (Bluthitze) plus kalte Füße.

Aber auch hier gibt es eine Lösung: Bleibe thermisch gesehen in der Wirkung! Verzichte also sowohl auf zu Kaltes (wie Jogurt, rohe Tomaten, v.a. im Winter) als auch auf zu Erhitzendes (wie Chili, Pfeffer, Ingwertee). Wenn das Verzichten zu schwer fällt, reduziere das, was für dich ungünstig ist. 

Quintessenz: Iss mehr gekochte Mahlzeiten als in unseren Breitengraden üblich und bleibe bei der thermischen Wirkung bei sanft kühlend, neutral und sanft wärmend, das passt für jeden! Verwende Extreme nur selten und spüre in deinen Körper rein, wie es dir dann geht.

Mit diesen 3 Tipps kannst du schon viel machen, um dich nach TCM typgerecht zu ernähren und dein Wohlbefinden und deine Gesundheit zu verbessern. Ich hoffe, du kannst einiges für dich ausprobieren.

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Kommentare

Liebe Nadia,

der süße Geschmack gehört zum Element Erde und macht den größten Teil in der Ernährung aus. Damit sind aber nicht zuckerhaltige Nahrungsmittel gemeint, sondern natürlich -süße wie Wurzelgemüse, Getreide usw. Bei viel Lust auf Süßes ist die Mitte sehr geschwächt, bzw. wird der Körper zu wenig versorgt, es entsteht Heißhunger. Die große Lust auf Salziges kann ein Hinweis auf einen Nieren-Qi-Mangel deuten. Der salzige Geschmack gehört zu Niere/Blase. Hier unterstützt du mit dunklen, schwarzen Lebensmitteln wie Datteln, schwarzen Sesam, Bohnen, Auberginen. Natürlich immer auf die Verträglichkeit achten. Liebe Grüße Elfi (Assistentin von Katharina)

Liebe Katharina und Team
Wenn z.B. jemand extrem Lust auf süsses oder salziges hat, ist dann jeweils das Element geschwächt? Wenn also bei jeder Gelegenheit zu Schokolade gegriffen werden muss, sollte ich das Holz Element mit amderen Nahrungsmittel stärken? Oder muss dann ein anderes Element als "Ersatz" gestärkt werden?
Herzlichen Dank!
Liebe Grüsse
Nadia

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