Arthrose und Arthritis - 5 einfache Ernährungstipps aus der TCM

Foto einer Frau, die sich ihr schmerzendes Handgelenk hält

Kann die Ernährung nach TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) bei Gelenkschmerzen durch Arthrose oder Arthritis helfen?

In meinem Onlineprogramm "Trust your Body - finde deine typgerechte Ernährung nach TCM" hatte ich schon einige Teilnehmerinnen mit diesem Problem, und ja, die Ernährungsumstellung auf die TCM-Ernährung hat einigen von ihnen sehr gut geholfen. Sie berichteten von deutlich weniger Schmerzen nach nur 3 Monaten (so lange dauert "Trust your Body").

Natürlich ist Ernährung nur ein Faktor von mehreren (Bewegung, Stress, genetische Belastung...), aber ein sehr wichtiger. Und Ernährung ist etwas, das du selber in der Hand hast.

Und dabei reichen oft kleine Veränderungen, also keine Sorge, du musst nicht auf alles verzichten, was dir schmeckt!

Keine Verbote - das ist auch das Motto im "Trust your Body", wo du jederzeit einsteigen kannst. Zu Beginnn gibt es einen ausführlichen Diagnosefragebogen nach TCM und darauf aufbauend bekommst du alle ein, zwei Wochen neue Rezepte, Videos und mehr.

Die Ursachen für Gelenkschmerzen und allgemein Schmerzen im Bewegungsapparat sind vielfältig. In der TCM spricht man bei all diesen Beschwerden vom "Bi-Syndrom", das bedeutet eine Blockade des freien Qi- und Blut-Flusses in den Leitbahnen (Meridianen), Gelenken, Sehnen und Muskeln. Und immer, wenn das Qi nicht frei fließt, kommt es zu Spannungsgefühlen und Schmerzen.

Wie kommt es zu so einer Blockade?

Häufig sind Kälte, Wind und Feuchtigkeit beteiligt, die in den Körper eindringen, z.B. wenn wir an einem kalten Tag nicht warm genug angezogen sind. Durch kalte Ernährung entsteht noch mehr Kälte, etwa mit Rohkost, Jogurt und Salat.

Natürlich reicht da nicht ein kalter Tag, um dann eine Arthrose zu entwickeln. Meist wird die Grundlage schon viel früher gelegt, durch eine Lebensweise, die das Qi (Lebensenergie, die auch für das Immunsystem zuständig ist) und Yang (das innere Feuer, das den Körper gegen die äußere Kälte schützt) schon länger geschwächt hat. So haben die äußere Kälte, Wind und Feuchtigkeit dann leichtes Spiel.

Was sind die typischen Ernährungsfehler, die Qi und Yang schwächen? Hier sind einige davon, es kommt natürlich immer auf das Maß und die Häufigkeit an:

  • zu wenig essen (häufige Diäten, Mahlzeiten auslassen)
  • häufiges Überessen
  • Fertigprodukte, stark verarbeitete Nahrungsmittel
  • zu viel Rohkost und Brotmahlzeiten und nur wenige gekochte Mahlzeiten
  • kalte Getränke, Mineralwasser, Smoothies, Fruchtsäfte
  • zu große Mengen abkühlende Tees wie Grüntee, Pfefferminze

Wichtig zu wissen: Wenn die Beschwerden schon länger da sind, kann sich die Kälte zu Hitze wandeln. Auch bei Arthritis (das -itis steht für Entzündung, die nach TCM immer innere Hitze zeigt) handelt es sich um Hitze. Du erkennst Hitze an Überwärmung und Rötung des Gelenks. Dann sollten wir vor allem mit scharfen Gewürzen und Ingwertee aufpassen, die diese Hitze verstärken können.

Hier findest du eine genauere Beschreibung der Unterschiede von Kälte, Feuchtigkeit, Wind und Hitze als Auslöser von Gelenkschmerzen.

5 einfache Ernährungstipps nach TCM, die bei allen Gelenk- und Muskelschmerzen helfen

1. Iss mindestens 2 gekochte Mahlzeiten am Tag, besser 3.

Dabei ist das gekochte Frühstück besonders wirksam. Egal ob Porridge, Suppe, Gemüseeierspeise oder Milchreis (gekocht mit Hafer- oder Reisdrink), Hauptsache warm und gekocht.

Mit mehr gekochten Mahlzeiten baust du Qi und Yang auf, stärkst dein Immunsystem und wirkst der Kälte und Feuchtigkeit entgegen, sowohl bei schon bestehenden Beschwerden als auch zur Vorbeugung. Verwende dabei mehr Gemüse als gewohnt und iss seltener Fleisch, vor allem frittiertes und angebratenes.

2. Meide Kuhmilch und iss weniger Käse und Jogurt.

Kuhmilch wirkt nach TCM stark befeuchtend und verschleimend, ebenso Käse und Jogurt (der ist auch noch stark abkühlend). Feuchtigkeit ist bei fast allen Gelenkschmerzen dabei und wird durch diese Zutaten verstärkt. Wenn du Käse liebst, kombiniere ihn lieber mit Reis, Kartoffeln, Suppe oder Ofengemüse statt mit Brot und Rohkost.

3. Iss weniger Zucker und lerne gesunde Alternativen kennen.

Als Schokoholic kenne ich die Sucht nach Süßem nur zu gut, aber Zucker wirkt leider stark befeuchtend und ist ein echter Qi-Räuber. Mir hat der Umstieg auf hochprozentige Bitterschokolade geholfen, außerdem liebe ich süße Breie aus Dinkelgrieß mit Datteln und Reismilch, Porridge mit Apfelmus, Reisflocken oder Hirseflocken mit Carobpulver (gesunder Ersatz für Kakao). Wenn du Kuchen liebst, backe lieber selber, nimm weniger Zucker (und Rohrohrzucker statt weißem) und iss ihn nicht täglich.

4. Mehr Reis, Hirse, Polenta, weniger Nudeln, Brot und Mahlzeiten aus Mehl.

Reis, Hirse und Polenta leiten Feuchtigkeit aus und bauen sehr effektiv Qi im Körper auf. Weizen und alles aus Mehl wirkt befeuchtend. Das heißt nicht, dass du nie wieder Nudeln essen sollst, aber iss sie seltener und dafür öfter auch Reis oder Hirse. Dazu passen deine Lieblingssaucen für Nudeln übrigens auch sehr gut. (Dinkel-, Reis-, Kichererbsen- und andere Nudeln sind übrigens auch nicht die Lösung, da sie immer noch eher befeuchtend wirken, wenn auch weniger als Weizennudeln, und nicht die therapeutische Wirkung der Ausgangsprodukte haben.)

5. Trinke lauwarm bis heiß und meide kalte Getränke.

Ok, an einem heißen Sommertag kannst du dir ruhig mal ein eiskaltes Getränk gönnen, aber auch im Sommer würde ich lieber Getränke bei Zimmertemperatur trinken. Sonst wird unser inneres Feuer, das Yang, auf Dauer stark reduziert und innere Kälte entsteht. Ich trinke am liebsten heißes Leitungswasser, gleich am Morgen 1-2 Gläser. Das "weckt das Yang auf" und hilft der Verdauung. Menge? Ca. 1,5-2 Liter am Tag. (Kaffee zählt leider nicht, im Gegenteil, der wirkt nach TCM negativ auf unser Yin und damit auch auf Knochen und Knorpel.)

Bonus-Tipp: Bewegung ist wichtig, auch bei Schmerzen. Achte jedoch darauf, dich nicht zu überlasten. Auch hier hat die TCM wunderbare Methoden, nämlich Tai Chi und Qi Gong. Auch Yoga, Pilates, Spazierengehen, Schwimmen und Radfahren sind geeignete Bewegungsarten, die die Gelenke nicht zu stark fordern.

Welchen der Tipps setzt du schon um, und was möchtest du ändern?

Kommentare

Liebe Susanne, vielen Dank für dein Feedback! Vollkornmehl ist Weißmehl vorzuziehen. Auch beim Reis ist Vollkornreis hochwertiger, hier ist es wichtig, auf die Verdauung zu achten. Bei allen anderen Mehlen oder Produkten aus anderen Mehlen, geht es in der TCM immer auch darum, dass es sich meist um stark verarbeitete Produkte handelt und deswegen nur in Maßen genossen werden sollen . Ich empfehle dir dazu nachfolgenden Blog von Katharina:
https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/schlechte-kohlenhydrate-gut...
Liebe Grüße Elfi (Assistentin von Katharina)

Hallo Katharina!
Erst einmal vielen Dank für all die guten Tipps und Ermutigungen. Da ich viel mit pathogener Feuchtigkeit kämpfe, aber auch mit Yinmangel (vielleicht typisch für viele Frauen nach den Wechseljahren), habe ich zum Thema Mehl noch ein paar Fragen: gilt der Rat, Mehl zu meiden, auch für Vollkornmehl (Du schreibst von Weissmehlen)? Und was ist mit Kokosmehl oder Mandelmehl, die ja keine allzu leicht verwertbaren Kohlenhydrate enthalten, die für die stark befeuchtende Wirkung von Mehlen wohl verantwortlich sind? Und bei Reis, Hirse oder anderem Getreide ist Vollkorn da besser oder auch der polierte Reis z.B. sehr empfehlenswert? Und was ist mit vorbereitetem Gereide wie z.B. Bulgur oder Couscous?
Herzliche Grüsse
Susanne

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