Dieses flaue Gefühl nach dem Aufwachen... Kennst du es?

Foto von einer Frau, deren Kopf unter der Bettdecke hervorschaut

Vor einigen Tagen bin ich morgens aufgewacht und ich habe mich so leicht gefühlt - irgendwas war seltsam!

Nach einigen Minuten bin ich draufgekommen, was so anders war als sonst: Ich hatte kein flaues Gefühl im Bauch. Mein Bauch fühlte sich einfach ganz normal und leicht an.

Viele Jahre lang bin ich jeden Morgen aufgewacht und hatte sofort so ein unangenehmes, flaues Gefühl im Bauch.

Und ich habe es jeden Tag gehasst.

Kennst du das?

Die Gedanken dazu in meinem Kopf waren ungefähr die folgenden:

"Oh nein, ich fühle mich schon wieder schlecht. Warum kann ich nicht einfach aufwachen und mich auf den Tag freuen?"

"Ich weiß nicht, ob ich das alles schaffe, was heute vor mir liegt. Es ist alles so schwer."

"Ich freue mich schon wieder auf den Abend, wenn ich wieder ins Bett gehen kann. Es ist mir alles zu viel."

Warum hatte ich dieses unangenehme Gefühl und diese Gedanken? Weil ich Angst hatte, nicht gut genug für all die Anforderungen in meinem Leben zu sein. Und ich habe das starke Gefühl, dass es vielen von uns so geht. 

Das Verrückte ist, dass diese Angst nichts mit der Realität zu tun hat. Ich weiß, dass ich alles schaffen kann. Ich weiß, dass ich gute Arbeit leiste. Und ich habe mir mein Leben die letzten Jahre so eingerichtet, dass ich kaum Stress habe, viel Zeit für mich selbst und hauptsächlich das tue, was mir Spaß macht.

Und dennoch!

Und dennoch habe ich immer noch Tage, an denen ich am Morgen aufwache und dieses flaue Gefühl da ist. 

Ich möchte, dass du das weißt. 

Die Angst, etwas nicht zu schaffen, nicht gut genug zu sein, kritisiert zu werden und so weiter, geht nicht weg, nur weil man im Außen erfolgreich ist und ein schönes Leben hat.

Ich habe Folgendes gelernt, das ich dir als Inspiration für heute mitgeben will:

  • Es ist total normal, sich zwischendurch schlecht zu fühlen!
  • Es ist menschlich, Angst zu haben!
  • Es ist überhaupt nicht schlimm, morgens ein flaues Gefühl zu haben!

Das zu akzeptieren ist mir lange schwer gefallen, das kann ich dir versichern.

Ich wollte dieses unangenehme Gefühl einfach weghaben, hau ab, du blöde Angst, verschwinde endlich und lass mich in Ruh!

Meine Erkenntnis:

Gegen unangenehme Gefühle anzukämpfen macht sie nur stärker. 

Was hilft:

Beobachten, was ist. Das Gefühl da sein lassen und wieder wegziehen lassen. Ohne zu bewerten, dass das schlimm ist. Sich liebevoll behandeln.

Ich heiße die Angst und das flaue Gefühl willkommen und sage ihnen, dass sie da sein dürfen. 

Ich sage dann z.B. zu mir selbst: "Aha, da bist du wieder. Ich spüre dich, ich erkenne dich an. Du darfst da sein, mein liebes flaues Gefühl. Ich bin jetzt ganz für dich da." Dabei lege ich die Hand auf meinen Bauch und atme sanft zu der flauen Stelle. 

Das klingt am Anfang ziemlich verrückt, ich weiß. Aber es hilft! Sobald das flaue Gefühl Raum bekommt und du es einfach da sein lässt, kann es sich langsam auflösen. 

Genau das habe ich in den letzten Jahren langsam, Schritt für Schritt, gemacht. Und jetzt wache ich an den meisten Tagen mit einem leichten, angenehmen Gefühl auf und freue mich auf den Tag. Wie gesagt: an den meisten. ;)

Und so wie vor ein paar Tagen bin ich immer noch zwischendurch überrascht, dass ich nach dem Aufwachen kein flaues Gefühl habe...

Dazu empfehle ich dir ein wunderbares Buch, das leicht zu lesen ist und mir sehr weitergeholfen hat: "Versöhnung mit dem inneren Kind" von Thich Nhat Hanh

Welche Gefühle willst du einfach weghaben?

Welche Gefühle versuchst du vielleicht mit Süßigkeiten oder Chips "wegzuessen"?

Vielleicht magst du auch einmal versuchen, sie anzunehmen und da sein zu lassen. Du wirst sehen, es wird mit der Zeit leichter. 

Wenn du mehr zu Achtsamkeit, Umgang mit Gefühlen und den Weg zu einem erfüllteren Leben erfahren möchtest, empfehle ich dir mein Buch als eBook "Wie du dich besser fühlst. Mit Achtsamkeit zu mehr Zufriedenheit" und als Printbuch, mit vielen konkreten Tipps und Beispielen aus meinem persönlichen Leben!

Kommentare

Liebe Katharina,

für mich ein total hilfreicher Artikel. Wie gehe ich mit den "unliebsamen, manchmal belastenden" Gefühlen um? Bisher war ich immer bemüht, sie irgendwie wegzubekommen. Sie jedoch willkommen zu heißen und mich liebevoll um sie zu kümmern, hatte ich nicht auf dem Schirm. Danke sehr für diese Inspiration, die unmittelbar mein Leben ein kleines Stück "leichter" werden läßt.

Alles Gute für Dich - herzlichst Ellen

Liebe Ellen,

Dein Kommentar zu Katharinas Artikel passt genau zu meiner Situation. Ich hätte es nicht besser wiedergeben können.
Alles Gute auch für Dich!

Liebe Ellen,
es ist schön zu hören, dass dieser Artikel für dich bereichernd und inspirierend war. Gefühle anzunehmen war auch für mich neu. Es ist erstaunlich, wieviel sich alles leichter anfühlt, wenn man nicht dagegen ankämpft. Vielen Dank für den Feedback.
Alles Liebe Elfi (Assistentin von Katharina)

ich bin seit Jahren mit einer mittelschweren Angstdepression unterwegs. Zuviele Medikamente hatte ich abgelehnt, wollte es ohne probieren ausser hoher Blutdruck und Schilddrüsenmedikamte nichts zu nehmen. Ggf. Melatonin oder Schlaftablette. Aber nun hatte mich eine Situation völlig wieder aufgeregt. Ich fühlte mich schlecht,, total nervös und gestresst, traurig,, bin zum Arzt ... weil ich Kopfschmerzen oft habe und mich schlappt und traurig fühlte, ,,, nachts träume ich total stressig und wache auf und ich habe im hinteren Kopf Schmerzen und mir ist flau in der Magengegend. ... nach kurzer Zeit fünf MInuten ist wieder alles gut und ich kann sogar weiter schlafen,,, und ich glaube wenn ich dann noch macl träume ,, kann es noch mal passieren... diese Träume das ich den Zug oder das Schiff verpasse oder nicht finde und keine Zeit habe habe ich schon länger,,,auch immer wenn ich Schlaftabletten genommen habe,,,, aber mir war dann nicht schlecht habe nur lautstark fantasiert... aber jetzt ist mir flau im Magengegend und der Kopfschmerz im Hinterkopf?

Liebe Sabsi.

Es tut mir leid zu lesen, dass du mit solchen Symptomen zu kämpfen hast. Ich kann dir grundsätzlich eine/n Expert:in empfehlen, sprich eine Gesprächstherapie um die Dinge, die dich belasten, ansprechen zu können. Du scheinst sehr aus deiner Mitte und das wäre vielleicht im zweiten Schritt zu beachten, dass du dir da Unterstützung suchst um vielleicht mit Hilfe von Akupunktur und Kräutern wieder in Balance kommst. Weiters kannst du dir dann auch eine Ernährungsberatung überlegen um individuell zu schauen, was genau du brauchst und wo du dich selbst gut stärken und unterstützen kannst.
https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/onlinekurs/trust-your-body

Ich wünsche dir alles Liebe und achte gut auf dich!
Marina (Assistentin von Katharina)

Bild des Benutzers Marina S.

Unglaublich.. ich bin heute „wiedermal“ mit so einem ähnlichen Gefühl aufgewacht, sitze auf der Couch und bin auf diesen Artikel gestoßen. Als ich die Sätze „Aha, da bist du wieder, mein geliebtes flaues Gefühl. Ich spüre dich, ich erkenne dich an. Du darfst da sein, ich bin jetzt ganz für dich da.“ ist es von jetzt auf gleich verschwunden!!!! Ich fasse es nicht. Und das war völlig neu für mich, obwohl ich mich schon seit einigen Jahren mit dem inneren Kind beschäftige. Herzlichen Dank.

Liebe Marta.

Vielen Dank für diese tolle Rückmeldung. Es kann oft echt einfach sein, oder?
Ich wünsche dir weiterhin eine schöne Zeit um dich besser kennenzulernen. Man lernt ja schließlich auch da Gott sei dank nie aus.

Alles Liebe,
Marina (Assistentin von Katharina)

Bild des Benutzers Marina S.

Ich werde jetzt darüber nachdenken, warum mir Ihr Text so gut gefallen hat, obwohl mir sonst scheinbar ähnliche Texte eher unangenehme Gefühle bereiten. Vielleicht hat es etwas mit empirischer Genauigkeit, Schlichtheit und Ehrlichkeit zu tun. Ja, für die Anforderungen des Tages nicht gut genug zu sein....ich kann das alles nicht schaffen.... ich wußte es... und dennoch tut es gut, genau das so ehrlich aus dem Mund eines Anderen zu hören. Danke. Es ist nicht immer leicht dem Wahren treu zu sein, wenn es einem schwer vorkommt. Und es ist schwer es zu sehen, denn man tut doch nicht bloß das, was das Ego nährt.. das Heilsame ist unaufhaltsam, aber nicht so schnell wie ich dachte.

Lieber Alexander.

Herzlichen Dank für die Rückmeldung.
Das Heilsame ist sicher langsamer, aber dafür langfristiger!

Alles Liebe,
Marina (Assistentin von Katharina)

Bild des Benutzers Marina S.

Hallo liebe Katharina,
Vielen Dank für deinen Artikel heute.Ich befinde mich auch in solch einer Situation mit dem Gefühl am Morgen.Er hat mich einerseits zum Weitermachen inspiriert und andererseits auch aufgezeigt welche Fortschritte ich schon gemacht habe.Ich muß mich eben noch in mehr Geduld üben.
Deine Ratschläge verfolge ich nun schon seit dem Kurs welchen ich vor einem Jahr gemacht habe.

Vielen Dank für deine Arbeit
Ich wünsche die eine schöne Zeit

Lutz

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