46 Merkmale für pathogene Feuchtigkeit in deinem Körper nach TCM - und die wichtigsten Ernährungstipps dagegen

Feuchtigkeit: 46 Merkmale nach TCM

Weißt du schon, was pathogene Feuchtigkeit nach TCM ist und wie sie entsteht?

Dann kannst du die folgenden Absätze überspringen und direkt zur Liste der 46 Symptome von Feuchtigkeit gehen.

Mit dieser Liste bekommst du ein Instrument zur Selbstdiagnose in die Hand - je mehr der 46 Merkmale du an dir wiedererkennst, desto mehr Feuchtigkeit hast du im Körper. Und kannst entsprechend gegensteuern.

Woher kommt die Feuchtigkeit?

Stelle dir vor, deine Verdauung verwandelt alles, was du isst, in eine kochende Suppe.

Der Dampf, der aus der Suppe aufsteigt, ist das Qi (die "Lebensenergie"), das du aus der Nahrung gewinnst.

Doch was passiert, wenn die Suppe zu kalt wird?

Sie kann nicht mehr verdampfen (kein "Qi") und steht jetzt in deinem "Bauch-Kochtopf".

Was macht die kalte Suppe? Sie sucht sich andere Wege, wo sie im Körper hingeht.

Zum Beispiel legt sie sich an deinem Bauch an und du nimmst zu. Oder sie sinkt in die Beine hinunter und du bekommst Ödeme (geschwollene Beine und Füße). Oder sie lagert sich in der Lunge ab, was du als ständig rinnende Nase oder Schleim im Rachen merkst.

Die kalte Suppe ist die Feuchtigkeit!

Und warum wird die Suppe eigentlich zu kalt?

Du ahnst es schon:

Weil du zu viel kalt isst und trinkst.

Pathogene Feuchtigkeit entsteht durch:

  • kalte Getränke
  • zu viel Rohkost (rohes Gemüse und Obst)
  • Jogurt
  • Essen aus dem Kühlschrank
  • häufige Brotmahlzeiten

Daraus ergibt sich auch schon der wichtigste Tipp, wie du deine Feuchtigkeit wieder loswirst:

Iss mindestens zwei gekochte Mahlzeiten am Tag, besser noch drei!

Je mehr Merkmale aus der Liste auf dich zutreffen, desto mehr solltest du auf gekochtes Essen achten. Am besten zu jeder Hauptmahlzeit und vielleicht auch noch dazwischen.

Abgesehen vom kalten Essen gibt es noch ein paar Nahrungsmittel, die du eher meiden solltest.

Sie wirken speziell befeuchtend bzw. verschleimend. Die wichtigsten davon sind:

  • Kuhmilch und Käse
  • Orangensaft
  • Zucker
  • Weizenmehl
  • Schweinefleisch
  • frittierte Speisen

Neigst du dazu, dich zu überessen?

Das kann auch zu Feuchtigkeit führen. Vor allem, wenn du es oft machst.

Der Kochtopf ist von zu viel Nahrung einfach überfordert, sie bleibt liegen und Feuchtigkeit entsteht.

Und warum ist Feuchtigkeit nach TCM eigentlich so schlimm?

Dafür gibt es zwei Gründe:

1. Feuchtigkeit erstickt das Qi.

Das Qi ist deine Lebensenergie und ist u.a. für dein Energielevel, für dein Immunsystem und deine Blutbildung zuständig. Je mehr Feuchtigkeit, desto weniger Qi.

2. Feuchtigkeit ist an den meisten schweren Krankheiten beteiligt.

Von Krebs über Multiple Sklerose bis zu Parkinson. Feuchtigkeit spielt bei der Entstehung dieser Krankheiten immer eine Rolle! Wenn du gesund bleiben willst, achte darauf, nicht zu viel Feuchtigkeit in deinem Körper anzusammeln.

Übrigens: ein bisschen Feuchtigkeit im Körper ist normal! Mache dir keinen Stress, wenn du ein paar Merkmale an dir findest. Wichtig ist nur, dass es nicht zu viel wird.

Und keine Sorge: Du merkst schon, wenn es zu viel wird. Dann fühlst du dich nämlich nicht mehr wohl. Oder deine Symptome werden schlechter statt besser.

46 Merkmale für pathogene Feuchtigkeit im Körper:

  1. Abszesse
  2. Akne
  3. starker Ausfluss bei Frauen
  4. Cellulite (Orangenhaut)
  5. Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte)
  6. Furunkel
  7. Ekzeme
  8. Herpes (Fieberblasen)
  9. verschleimter Rachen
  10. häufiger Schnupfen oder rinnende Nase
  11. Mittelohrentzündungen, wiederkehrend
  12. Bronchitis, wiederkehrend
  13. Nasennebenhöhlenentzündungen, wiederkehrend
  14. erhöhter Cholesterinwert
  15. erhöhte Blutfettwerte
  16. rheumatische Erkrankungen
  17. Gelenksschmerzen
  18. Ödeme (Wasseransammlungen)
  19. unklare Übelkeit
  20. Völlegefühl
  21. geblähter Bauch
  22. Fettunverträglichkeit
  23. Neigung zu breiigem Stuhl
  24. Neigung zu Durchfall
  25. Übergewicht
  26. starke Erschöpfung
  27. Lethargie ("benebeltes" Gefühl)
  28. übermäßige Speichelbildung
  29. viel Ohrenschmalz
  30. viel Augensekret
  31. stark fettende Haare
  32. Blasenentzündungen, wiederkehrend
  33. trüber Urin
  34. gelbliche Augen
  35. gelbliche Haut
  36. Gerstenkorn, wiederkehrend
  37. Hautpilz
  38. Darmpilz (Candida)
  39. Nagelpilz
  40. dicke, geschwollene Zunge
  41. dicker Zungenbelag
  42. geschwollene Unterlippe
  43. übermäßiges Schwitzen
  44. fehlendes Durstgefühl
  45. dumpfe Kopfschmerzen
  46. Polypen

Wie gesagt, ein wenig Feuchtigkeit im Körper ist durchaus normal. Achte einfach darauf, dass es nicht zu viel wird!

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Kommentare

Liebe Katharina, sehr schön ausgewogener Artikel, habe ich bereits ein paar Mal weitergeleitet :-) Hut ab, wie du die komplexen TCM Zusammenhänge erklärst. Was mir hier noch fehlt, wäre ein Hinweis auf das Ertragen von Wetter, weil ich gerade einige Klientinnen habe, die im Sommer leiden und nicht verstehen wieso. Ich habe an mir selbst beobachtet, dass ich mit Feuchtigkeit schwüles Wetter bzw Hitze schwer ertragen habe, heute ist das ganz anders. Oder verwechsle ich TCM mäßig etwas? Was ist deine Erfahrung? Und noch eine kleine fachliche Frage: du beschreibst unter Feuchtigkeit feuchte Hitze UND feuchte Kälte, oder? (Habe nicht mehr alle Symptome im Kopf :-) )

Liebe Olivia,
danke für deinen Kommentar und das Weiterleiten!
Du hast schon Recht: Wenn man auf feuchtes Wetter sensibel reagiert, zeigt das, dass innere Feuchtigkeit vorhanden ist. Ebenso mit Hitze (Zeichen innerer Hitze).
Ja, in diesem Artikel geht es sowohl um Feuchte Hitze als auch Feuchte Kälte als auch Feuchtigkeit ohne alles. ;) (Das ist selten.)
Liebe Grüße,
Katharina

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Hallo Katharina!

Unglaublich guter Service und auch deine Tipps sind wirklich sehr hilfreich. Wir arbeiten seit über 10 Jahren in unserer Apotheke mit TCM und daher kann ich deine Infos auch sehr gut einschätzen und zuordnen! Verschreibst du ach chin. Rezepturen für deine beschriebenen Symptome? Kennst du Herrn Diolosa Claude?

Liebe Grüße aus Innsbruck,
Christian

Lieber Christian,
vielen Dank für deinen Kommentar und das nette Feedback, das freut mich!
Ich bin Ernährungsberaterin nach TCM und darf keine TCM-Kräuter verschreiben (das dürfen nur ÄrztInnen). Ich kenne Claude Diolosa nicht persönlich, aber natürlich seine Literatur und war auch schon mal auf einem Vortrag von ihm (war toll!).
Liebe Grüße,
Katharina

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Ich - 61 Jahre alt - leide am "Grünen Star"! Bei der letzten Augenuntersuchung waren die Augendruckwerte sehr zufriedenstellend. Der Augenarzt stellte allerdings fest, dass das Gesichtfeld weiter eingeschränkt wurde. Womöglich würde hier eine Blutverdünnung Abhilfe schaffen.
Meine Frage: Welche natürlichen blutverdünnenden heimischen Heilkräuter können das Blutbild verbessern? Trinke gerne Tees und esse mit Vorliebe Suppen aller Art!
Dankeschön für Ihre Antworten - herzliche Grüße vom See - Herbert

Lieber Herbert,
danke für Ihren Kommentar!
Mit den heimischen Kräutern kenne ich mich nicht so gut aus, da müssen Sie jemand anderen fragen.
Alles Gute und liebe Grüße,
Katharina

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Liebe Katharina, toller Blog! Habe schon viel gelernt, bin selber HP, dennoch massive Probleme ...massiver Yin Mangel, Zuviel Feuchtigkeit mit allen Symptomen, die man nur haben kann. RR teilweise weit über 200/110 ..etc... Schwellungen im Gesicht ..besonders an den Augen...chronische Sinusitis... das sind die Symptome, die mich am meisten belasten, bin bei einer Chinesischen HP in Behandlung ...meine Fragen: was ist mit Miso Suppe? Sushi? Ist zwar kalt, aber Fisch..Shitake .. Algen und Reis...alles ja Yin stärkend...auch Feuchtigkeitsausleltend? LG Sabine

Liebe Sabine,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Misosuppe (aus Misopaste gemacht, nicht das Pulver) leitet Feuchtigkeit aus, ist also günstig für dich. Bei Sushi ist das Problem, dass das meiste, das man zu kaufen bekommt, ein industrielles Produkt ist, also Zusatzstoffe wie Farbstoffe und Geschmacksverstärker drin hat. Deshalb kann ich es nicht uneingeschränkt empfehlen. Gutes Sushi ist schon empfehlenswert, auch bei Feuchtigkeit.
Liebe Grüße,
Katharina

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Hallo Katharina,
herzlichen Dank für die vielen wertvollen Infos und deine Webseite!
Mich würde gerne interessieren, ob man die von dir genannten Tipps wie z.B. mindestens zwei gekochte Mahlzeiten am Tag, besser noch drei essen, keine/wenig Rohkost essen, wenig kaltes essen und trinken, nichts gegrilltes etc. auch in der warmen Sommerzeit beherzigen sollte?
Im Sommer (vor allem wenn er heiß ist) kann ich mir nicht vorstellen, so viel warmes zu essen und zu trinken. Es gibt viel frisches Obst und Gemüse, außerdem grillt man ja manchmal im Sommer und man hat trotz der gesundheitlichen Probleme Lust und Appetit auf Salate, frisches Obst roh sowie erfrischende kühle Getränke. Wie bekommt man also die Feuchtigkeit und/oder Hitze im Sommer in den Griff? Ich freue mich über eine Antwort und auf generelle Tipps (hier oder im Blog als eigenes Thema), wie/ob man all deine TCM-Tipps auch im Sommer umsetzen sollte? Gibt es jahreszeitenbedingt in der TCM Unterschiede? Vielen Dank, alles Gute und liebe Grüße!

Liebe Emma,
vielen Dank für deinen netten Kommentar!
Im Sommer gilt schon, dass man mehr Rohkost (am besten saisonale, reife Früchte) essen kann als im Winter. Trotzdem sollten die gekochten Mahlzeiten den Hauptanteil ausmachen, um das Verdauungsfeuer nicht zu sehr zu kühlen. Man kann die Mahlzeiten dann aber lauwarm essen, so ist es bei heißen Temperaturen angenehmer.
Auch mehr Säfte oder Smoothies sind im Sommer angenehm, die befeuchtende Wirkung ist bei heißem, trockenem Wetter auch erwünscht und angenehm. Tipp: Immer auf die Verdauung achten, wenn der Stuhl breiig wird oder Durchfall auftritt, wieder mehr gekocht essen.
Hier ist ein Artikel zum Essen nach Jahreszeiten: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/warum-saisonal-zu-essen-am-...
Liebe Grüße,
Katharina

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