Wie lange dauert es, bis die TCM-Ernährungsumstellung wirkt?

Bild einer Uhr und eines Kalenders

Immer wieder bekomme ich E-Mails mit ungefähr diesem Inhalt:

"Katharina, jetzt esse ich schon seit 8 Wochen ein warmes Frühstück und lasse die Kuhmilch weg, aber meine Verdauung spinnt immer noch. Und meine Füße sind auch noch kalt. Kann es sein, dass die TCM-Ernährung bei mir nicht wirkt?"

Ja, wie lange dauert es eigentlich, bis so eine Ernährungsumstellung auch wirkliche Resultate bringt? Hast du dich das auch schon gefragt?

Die Antwort ist (ehrlich und ungeschönt): Das kann lange dauern!

Deshalb geht mein Onlinekurs "Trust your Body" auch über 3 Monate. In dieser Zeit merken die meisten Menschen (nicht alle!) schon erste Besserungen in ihrem Wohlbefinden.

Natürlich hängt es damit zusammen, welches Ziel du hast.

  • Abnehmen?
  • Verdauung verbessern?
  • mehr Energie bekommen?
  • Menstruationsbeschwerden verbessern?
  • Schlaf verbessern?

Manches geht schneller, wie zum Beispiel mehr Energie (Qi) zu bekommen.

Einige Wochen gekochtes Frühstück reichen oft schon, damit sich meine KlientInnen energiegeladener und fitter als früher fühlen.

Anderes dauert länger, zum Beispiel lange bestehende Schlafprobleme zu verbessern oder bei stärkerem Übergewicht abzunehmen (vor allem mit einer langen Geschichte von Diäten).

Faustregel:

Je länger du ein Symptom oder eine Beschwerde schon hast, desto länger dauert es, es mit der richtigen Ernährung nach TCM zu verbessern.

Wobei ich in der Praxis immer wieder Überraschungen erlebe. Erst unlängst ist eine Klientin ihre sie seit vielen Jahren quälenden Kopfschmerzen nach einigen Wochen Ernährungsumstellung nach TCM fast losgeworden. Aber das ist selten!

Es gibt noch eine TCM-Regel, wie lange der Aufbau von Qi, Blut, Yin und Yang dauert:

Qi- und Blutaufbau dauert einige Monate, Yang-Aufbau 3 Jahre und der Yin-Aufbau 7 Jahre.

Ich war mir nicht sicher, ob ich das hinschreiben soll, um dich nicht komplett abzuschrecken. Andererseits vertraue ich darauf, dass meine LeserInnen sich nicht so leicht abschrecken lassen. :)

Diese Zeitangaben sind relativ zu sehen. Das bedeutet nicht, dass deine kalten Füße (Yang-Mangel) erst nach 3 Jahren TCM-Ernährung endlich wieder warm werden. Es kann natürlich auch schneller gehen!

Gerne erzähle ich zum Beispiel die Geschichte einer Klientin, die nach wenigen Monaten die Dosis ihrer Schilddrüsenmedikamente verringern konnte (eine Schilddrüsenunterfunktion gilt als Yang-Mangel).

Das Zauberwort lautet: Geduld

Und ja, ich bin auch nicht gerade der geduldigste Mensch auf der Welt. Meine Familie weiß davon ein Lied zu singen. Ich sehe es inzwischen als meine Lebensaufgabe, immer geduldiger zu werden, auch mit mir selbst. ;)

Dazu ein Zitat der wunderbaren Autorin Louise Hay aus "Gesundheit für Körper und Seele" (S. 98):

"Ungeduld ist nur eine andere Form des Widerstands. Es ist Widerstand gegen Lernen und Veränderungen. Wenn wir fordern, dass etwas in genau diesem Moment erledigt und abgeschlossen sein muss, dann nehmen wir uns nicht die Zeit, diejenige Lektion zu lernen, die zu dem von uns geschaffenen Problem gehört."

Und: "Wir wollen das Problem hinter uns haben, aber wir wollen nicht die kleinen Schritte gehen, die zu seiner Lösung führen." (Hervorhebung von mir)

Die Umstellung der Ernährung ist ein Abenteuer, und man weiß nie, was passieren wird! Wenn du dich darauf einlässt, könnte es sein, dass sich nicht nur dein Körpergefühl und dein Wohlbefinden verändern, sondern auch deine gesamte Einstellung zum Leben. Ich erlebe immer wieder, dass meine KlientInnen plötzlich neue Ausbildungen beginnen oder Freundschaften hinter sich lassen, die ihnen nicht gut tun.

Durch die Beschäftigung mit dem Essen kommst du in Kontakt mit dir selbst und fängst an, dich selbst liebevoller zu behandeln. In der TCM geht es nämlich genau darum: deine subjektiv passende Ernährung zu finden, die dir schmeckt und dich satt und zufrieden macht. Und das wegzulassen, was dir Energie raubt und dich schwächt.

So führt eines zum anderen und im Idealfall ändert sich dein gesamtes Leben zum Besseren. :)

Quintessenz:

Genieße dein Essen und deine neuen Erfahrungen damit und lerne dich selbst immer besser kennen. Deinen Körper, deine Seele und deinen Geist. Sodass du im Laufe der Monate und Jahre - mit vielen kleinen Schritten - genau die Ernährung findest, die zu dir passt und dir gut tut.

Spüre in deinen Bauch und dein Herz hinein, ob dir dein Essen schmeckt, dich satt und zufrieden macht.

Und habe das Vertrauen, dass du merken wirst, ob diese Ernährung etwas für dich ist oder nicht.

Und jetzt möchte ich gerne von dir wissen: Welche Beschwerden haben sich bei dir schon durch die Ernährungsumstellung verbessert, und welche sind besonders hartnäckig, sodass du dich schon fragst, ob es überhaupt was wird? Bitte schreibe deine Erfahrungen in die Kommentare, vielen Dank!

Kommentare

Liebe Sabine,
danke für deinen Kommentar!
Ja, du hast vollkommen Recht, die Emotionen spielen immer eine wichtige Rolle. Danke fürs Erinnern!
Liebe Grüße,
Katharina

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Liebe Katharina,
deine Seite empfinde ich als unglaublich hilfrich, da ich sehr stark auf die Energetik und Thermik von Nahrungsmitteln reagiere und mich bislang alle Arzte (Akupunktur-Therapeuten inklusive) fuer verrueckt hielten. Ich solle einfach alles essen und weniger gestresst sein, war immerzu der Ratschlag. Geholfen hat die Akupunktur nur temporaer, da ich die Erfolge meistens mit einem mir nicht wohltuendem Gericht wieder negiert habe. Schlussendlich habe ich mir selber einen Nahrungsplan erstellt und einige meiner Probleme somit in den Griff bekommen. Was mir jedoch weiterhin Probleme bereitet ist meine schwache Milz und Wasseransammlungen im Koerper.

Durch die warmen Speisen hat sich bei mir auf jeden Fall die Verdauung bereits nach einer Woche gebessert. Allerdings neige ich nun zu weichem Stuhl und zu noch mehr Wasser im Koerper. Der Blaehbauch ist zumindest weicher und weniger geworden (vorher war er ganz hart).

Vielleicht hast du einen Tipp?

Vielen Dank fuer deine tollen Ratschlaege und Infos!

Liebe Gruesse,
Mona

Liebe Mona,
danke für deinen Kommentar, ich freue mich sehr, dass dir meine Seite weiterhilft!
Mein Tipp für dich wäre, einfach dranzubleiben. Eine Woche ist ja noch nicht lang, gib deinem Körper Zeit, sich auf die warmen Speisen einzustellen. So wird Schritt für Schritt die Feuchtigkeit abgebaut.
Es kann sein, dass Symptome vorübergehend schlechter werden (wie du von den Ödemen schreibst), weil dein Körper vermehrt arbeitet. Das sollte aber bald besser werden.
Liebe Grüße,
Katharina

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Vielen lieben Dank für dein Feedback, Katharina! Du scheinst mit deiner Theorie Recht zu haben. Allerdings mache ich mir mittlerweile Sorgen, da auch die Lymphdrüsen während meiner Periode etwas angeschwollen waren, mein Rosacea wieder kam (ich hatte es bereits gut im Griff), die Zunge einen weißen Belag hatte, und ich Durchfall bekam. Ich habe die warmen Speisen nun etwas abgemildert.

Hier nun meine Frage: du empfiehlst weißen Reis. Er scheint bei mir sehr wirksam zu sein. Die meisten TCM-Diäten raten jedoch von resistenter Stärke bei pathogener Feuchtigkeit ab. Dasselbe gilt für Kartoffeln, obgleich ich das Gefühl habe, dass sie meiner Milz sehr gut tun.

Bei Dinkel habe ich ebenfalls das Gefühl, dass es die Entgiftung des Körpers beschleunigt. Hier wird jedoch ebenfalls darauf hingewiesen, bloß kein Brot zu essen.

Wie kommt es, deine Empfehlungen so stark von der Norm abweichen? Meinem Bauchgefühl nach, sind sie auf jeden Fall sinnvoller.

Deine Seite ist für mich eine Goldgrube an Informationen, danke nochmals dafür!

Liebe Mona,
schön, wieder von dir zu lesen!
Ja, höre ganz auf dein Gefühl und gehe Schritt für Schritt vor.
Das mit dem Reis finde ich interessant, da er in allen meinen TCM-Büchern als feuchtigkeitsausleitend gilt. Wo hast du die Information gelesen, dass man keinen Reis bei Feuchtigkeit essen sollte? Das wäre interessant.
Meines Wissens nach halte ich mich ziemlich stark an die Norm. :) Beispiele meiner Quellen: Leitfaden Chinesische Medizin (Elsevier Verlag), Chinesische Diätetik (Elsevier), Praxisbuch Nahrungsmittel und Chinesische Medizin (Bacopa-Verlag), die Bücher von Barbara Temelie, Bengt Jacoby etc.
Liebe Grüße,
Katharina

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Danke für deine Antwort, Katharina! Mir wurde der Rat in den USA gegeben. Dort wird auch auf den Internetseiten darauf verwiesen, zum Beispiel braunen Reis statt weißen Reis zu essen. Besonders mit Verweis auf Candida, von der ich bislang annahm, dass es ebenfalls auf Feuchtigkeit zurück zu führen ist.

Wie gesagt, scheint mir dein Rat jedoch vertrauenswürdiger zu sein, da er nicht nur Verbote vermeidet, sondern ebenfalls den Geschmack mit einbezieht.

Danke für den klärenden Hinweis auf die Literatur, ich werde mich definitiv mehr mit den von dir aufgeführten Quellen beschäftigen.

Hallo Katharina,

bin eine stille Leserin und heute dachte ich mir kaufe endlich das Buch für die Leber-Stärkung. Mein Blutdruck ist das Problem, sehr unstabil, mal hoch ohne Grund, die Hitze usw. Medikamente habe ich bereits weg gebracht aber damit ich gut beraten werde dachte ich jetzt ist die Zeit für meine Leber, endlich. Ich esse jetzt auch ganz minimal Fleisch da ich dachte das kann auch helfen, aber manchmal halte ich es doch nicht ganz aus und esse eine Kleinigkeit. Ich freue mich auf das Buchlesen.

mfg

Milena

Liebe Milena,
danke für deinen Kommentar! Es freut mich, dass du dir das Buch gekauft hast, und ich wünsche dir viel Freude und Erfolg damit.
Liebe Grüße,
Katharina

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Liebe Katharina, warm frühstücken tut mir schon seit Jahren gut, neu dabei ist, dass ich nun Hirse- oder Haferflocken verwende und nicht nur den gedünsteten Apfel. Seit 1 Monat bin ich bei Trust your Body und stelle freudig fest, dass meine Süssgelüste kleiner geworden sind. Ich bin schlank und hatte im letzten Jahr einnen , für mich, zu geblähten Bauch bekommen: der ist auch besser seit ich um die Feuchtigkeit erzeugende Wirkung von Lebensmitteln weiss. Trotzdem habe ich Morgens immer noch eher Breistuhl, was ich seltsam finde. Aber wahrscheinlich gehört auch das unter das Kapitel " Geduld"... herzliche Grüsse, Katharina

Liebe Katharina,
vielen Dank für deinen Kommentar! Schön, dass du hier deine Erfahrungen mit uns teilst und dass die Süßgelüste weniger geworden sind. Ja, das mit dem Stuhl gehört zum Thema "Geduld". :)
Liebe Grüße,
Katharina

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