Sind Nüsse und Samen für dich günstig? Alles zur Wirkung nach TCM von Cashews bis Walnüssen

Walnüsse und Maroni stärken die Nieren

Hast du gewusst, dass Haselnüsse, Cashews, Walnüsse und Co. eine sehr gute Eiweißquelle sind? Gleich nach den Hülsenfrüchten stehen sie an zweiter Stelle bei den pflanzlichen Eiweißlieferanten.

Falls du also vegetarisch oder vegan lebst, können Nüsse und Samen eine wichtige Ergänzung für deine Ernährung sein.

Wenn du viel Fleisch und Eier isst, sind sie nicht so bedeutsam für dich.

Laut TCM sind alle Nüsse und Samen nährend und befeuchtend.

Bei folgenden Symptomen sind sie deshalb besonders empfehlenswert:

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Untergewicht
  • Verstopfung, harter Stuhl
  • trockene Augen
  • trockene Haut
  • trockener Husten
  • brüchige Nägel
  • Eisenmangel, Blässe

Wenn du dich hier wiedererkennst, hast du wahrscheinlich nach TCM eine innere Trockenheit (= Säfte- und/oder Blutmangel). Dann tun dir Nüsse und Samen sehr gut.

Aber Achtung:

Iss diese sehr nahrhaften (und damit befeuchtenden) Nahrungsmittel in Maßen.

Zu viel davon erzeugt auch bei Menschen mit Trockenheit auf Dauer pathogene Feuchtigkeit. Dann können Pickel, unreine Haut und Blähungen die Folge sein.

Was bedeutet "in Maßen"?

Faustregel: Eine Handvoll Nüsse oder Samen am Tag!

Wann solltest du eher weniger Nüsse und Samen essen?

Bei folgenden Symptomen reduziere Nüsse und Samen:

  • Ödeme (Wasseransammlungen)
  • Übergewicht
  • Schleim (z.B. verschleimte Lunge, Abszesse)
  • Neigung zu Durchfall
  • Candida, Pilzerkrankungen
  • Zysten

Wenn du dich hier wiedererkennst, hast du zu viel Feuchtigkeit in sich. Dann tun dir die befeuchtenden Nüsse und Samen nicht so gut.

Ausnahmen: Chiasamen, Leinsamen und Kürbiskerne werden auch bei Feuchtigkeit empfohlen, wegen ihres Reichtums an Omega-3-Fettsäuren, die den Stoffwechsel verbessern können. (Quelle: Healing with Whole Foods, Paul Pitchford)

Um Feuchtigkeit auszuleiten, eignet sich zum Beispiel eine Reiskur nach TCM.

Vielleicht interessieren dich auch die 15 Nahrungsmittel, die Feuchtigkeit und Schleim nach TCM ausleiten.

Die spezifischen Wirkungen der einzelnen Sorten

Cashewkerne

  • wirken speziell auf Leber und Herz
  • unterdrücken inneren Wind und beruhigen den Geist (Shen)
  • Wind-Symptome sind zum Beispiel: Muskelzuckungen, Menstruationskrämpfe, Migräne, Gallenkolik

Erdnuss

  • wirkt speziell auf Milz und Magen
  • wird für die Milchbildung nach der Geburt empfohlen
  • Achtung: Herkömmliche Erdnüsse sind stark behandelt und daher nicht empfehlenswert. Erdnüsse können außerdem Hautausschläge und Allergien hervorrufen.

Haselnuss

  • wirken speziell auf Milz und Magen
  • werden für Appetitlosigkeit und Erschöpfung empfohlen
  • Achtung: Haselnüsse können Allergien hervorrufen und hohen Blutdruck fördern.

Kokosnuss

  • wirkt speziell auf die Nieren
  • wird zur Stärkung von Knochen und Zähnen empfohlen

Kürbiskerne

  • wirken speziell auf die Blase und Nieren
  • fördern die Diurese (Harnlassen)
  • werden für die Prostata empfohlen (z.B. bei Prostataschwellung oder –vergrößerung)

Leinsamen (und Chiasamen)

  • wirken speziell auf den Darm und Magen
  • werden für Verstopfung und verlangsamte Verdauung empfohlen
  • werden für Magenschmerzen, -brennen, Gastritis und Darmentzündungen empfohlen
  • Achtung: Leinsamen und Chiasamen quellen im Darm auf. Ausreichend trinken!

Mandeln

  • wirken speziell auf die Lunge
  • werden für trockenen Husten empfohlen

Maroni (Kastanie)

  • wirken speziell auf Milz, Magen und Nieren
  • werden zur Stärkung von Rücken, Nerven, Muskeln und Gehirn empfohlen

Pinienkerne

  • wirken speziell auf die Lunge und die Leber
  • werden bei Eisenmangel empfohlen

Pistazien

  • wirken speziell auf die Leber
  • werden bei Eisenmangel empfohlen
  • Achtung: Pistazien können Allergien hervorrufen. Sie sind – so wie Erdnüsse – häufig mit Aflatoxinen belastet (werden bei zu feuchter Lagerung gebildet durch Schimmel), diese wirken akut toxisch.

Sesam

  • wirkt speziell auf Nieren und Leber
  • wird zur Stärkung der Knochen empfohlen
  • wird bei Unfruchtbarkeit empfohlen
  • wird zur Stärkung der Haare und Nägel empfohlen

Wirkung von schwarzem Sesam

Sonnenblumenkerne

  • wirken speziell auf die Nieren und den Darm
  • werden bei schwachem Kreislauf empfohlen
  • werden bei schwachem Stoffwechsel empfohlen
  • werden zur Stärkung von Gehirn, Nerven und Knochen empfohlen

Walnuss

  • wirkt speziell auf Nieren und Lunge
  • wird bei häufigem Harnlassen und nächtlichem Harnlassen empfohlen
  • wird bei innerer Kälte empfohlen
  • wird bei Asthma empfohlen
  • Achtung: Walnüsse können allergische Reaktionen hervorrufen, z.B. Aphtenbildung im Mund (Bläschen). Achte bitte auf dein Mundgefühl beim Essen und lasse sie im Zweifelsfall lieber weg.

Quelle: Praxisbuch Nahrungsmittel und Chinesische Medizin (von Blarer Zalokar u.a.)

Zu spezifischen Wirkung von Macademias, Pekannüssen und Paranüssen habe ich in den Quellen nichts gefunden. Die befeuchtende und nährende Wirkung (siehe oben) gilt aber sicher auch für diese Sorten.

Thermische Wirkung von Nüssen und Samen

neutral, also weder wärmend noch kühlend.

Ausnahmen: Walnüsse, Maroni und Pinienkerne sind wärmend

Geröstete Nüsse und Samen wirken wärmend und können im Übermaß gegessen pathogene Hitze im Körper erzeugen. Iss geröstete Nüsse - vor allem gekaufte, gesalzene (z.B. Erdnüsse) - nicht täglich und eher in kleinen Mengen.

Wie du Nüsse und Samen am besten aufbewahrst

Jetzt kommt die schlechte Nachricht:

Die wertvollen Fette in den Nüssen und Samen verderben sehr leicht. Sie werden dann ranzig und können im Körper großen Schaden anrichten.

Deshalb: Besser gar keine Nüsse als verdorbene!

  • Am wertvollsten und haltbarsten sind ungeschälte Nüsse und Samen.
  • Kaufe sie in Bio-Qualität. Samen, Kerne und Nüsse sind besonders anfällig, Pestizide in sich anzusammeln.
  • Hitze und Licht beschleunigen die Oxidation der Fette.
  • Fülle geschälte Nüsse und Kerne aus Plastikverpackungen sofort in ein Glas um. Am besten ein dunkles Glas mit Deckel, das Sie kühl lagern.

Quelle dieser Tipps: Healing with Whole Foods, Paul Pitchford

Quintessenz

  • Nüsse und Samen sind nach TCM wertvolle und empfehlenswerte Nahrungsmittel.
  • Sie wirken sehr nährend und befeuchtend und sollten deshalb nur in Maßen gegessen werden.
  • Wenn du Feuchtigkeitssymptome wie Übergewicht, Ödeme und Neigung zu Durchfall hast, solltest du Nüsse und Samen nur spärlich essen.
  • Da Nüsse und Samen oft mit Umweltgiften belastet sind, zahlt sich Bio-Qualität aus.
  • Die wertvollen Fette in Nüssen und Samen verderben schnell und werden dann toxisch. Bitte achte auf Frische und bewahre geschälte Nüsse/Samen in dunklen Gläsern an einem kühlen Ort auf.

Kommentare

Hallo,
ich habe grade den Beitrag zu Nüssen und Samen gelesen und am Anfang steht, dass man die Menge an Nüssen und Co verringern sollte bei Candida-Befall. Nun habe ich schon seit Jahren Probleme mit Candida und deswegen auch mit der TCM-Erährung und Kräutertherapie begonnen. Gleichzeitig wurde bei mir ein Blut- und Säftemangel festgestellt. Und ich habe einen äusserst großen Appetit auf Nüsse (vor allem Sesam, Cashew, Erdnüsse) bekommen.
Weshalb ist das bei Nüssen ein Problem? Und gibt es noch andere Dinge die ich lieber meiden sollte?
Vielen Dank im voraus und Viele Grüße

Liebe Monika,
danke für Ihren Kommentar! Nüsse gelten nach TCM als befeuchtend, und Candida gilt als Symptom von zu viel Feuchtigkeit im Körper. Sesam und Sonnenblumenkerne sind z.B. sicher weniger befeuchtend als Erdnüsse, die ich eher weglassen würde. Und Cashews nur in kleinen Mengen essen. Befeuchtend gelten nach TCM auch Kuhmilch, Zucker und zu viel Rohkost, mehr dazu hier: http://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/46-merkmale-fuer-pathogene-f...
Liebe Grüße,
Katharina

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Vielen Dank für die Antwort.
Mir war unklar, dass Candida was mit Feuchtigkeit zu tun hat. Ich hatte angenommen, da bei mir ein Säfte- und Blutmangel besteht, auch eine gewisse Trockenheit vorhanden ist. Dem ist nicht so? Ich hatte längere Zeit einen verschleimten Rachen und wusste nicht woher das kommt, aber gleichzeitig auch eine trockene Haut und Haare.
Säfte- und Blutmangel hat also nicht umbedingt etwas mit Trockenheit zu tun?!
Vielen Dank für die interessante Antwort.
LG m

Liebe Monika,
die pathogene (krankmachende) Feuchtigkeit kann gleichzeitig mit Säftemangel (Trockenheit) bestehen. Mit Säften sind die guten Körpersäfte gemeint, die z.B. die Haut von innen versorgen und den Stuhl geschmeidig machen. Sie können mit saftigem Essen, wie Gemüsesuppen und Kompotten, sehr gut Ihre Körpersäfte stärken, ohne Ihre pathogene Feuchtigkeit (Candida) zu verstärken. Die Feuchtigkeit kommt eher durch zu viel Kuhmilch, Rohkost und Brotmahlzeiten und Zucker.
Ich hoffe, es ist jetzt ein bisschen klarer! Genauer erklärt und mit vielen Beispielen und Tipps finden Sie diese Phänomene in meinem neuen eBook "TCM Praxis. Einfache Anwendungen in der Ernährung." Siehe: http://www.ernaehrungsberatung-wien.at/e-shop/ebook/tcm-praxis-einfache-...
Liebe Grüße,
Katharina

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Hallo.

Ich habe letzte Woche bereits ein Beitrag geschrieben und eine hilfreiche Antwort von dir bekommen :-).

Bräuchte hier nochmals kurz deine Menung.

Ich bin ja seit 2 Monaten Feuchtigkeit am ausleiten.
Esse ja Überwiegend warm, gekochtes Gemüse etc. Esse 3x Morgens Erdmandelmüesli mit Buchweizenflakes und Honig. Sind die auch befeuchtend?
Wie sieht es mit Honig und getoastetes buchweizen-Hirseschnitten aus?
Und noch die letzte Frage: wie stehst du zu Chlorella, Spirulina und Gerstengras? Ich hatte die eine Zeit lang eingenommen aber da hatte sich die ganze Verdauung (weicher Stuhl etc) eher verschlechtert als gebessert.

Vielen Dank
Lg

Liebe Bigi,
danke für deinen Kommentar! Zum Honig: auch der wirkt im Übermaß befeuchtend, wie alles Süße. Aber ein kleines Löfferl im Frühstück wird dir nicht schaden. :) Vor allem, wenn du sonst so toll isst.
Beim Müsli ist es wichtig, dass es gekocht ist, dann dürfen auch ein paar Flakes dabei sein.
Chlorella etc. sind stark abkühlend und ausleitend, wenn deine Verdauung nicht gut darauf reagiert, lass sie lieber weg.
Liebe Grüße,
Katharina

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Hallo Katharina,
vielen Dank für Deinen Artikel zu Nüssen und Samen.
Eine Frage hätte ich dazu:
Für eine ausreichende Resorption im Dünndarm sollten die Nüsse und Samen eine möglichst große Oberfläche haben. Dies ist i. d. R. durch ausreichendes und achtsames Kauen zu erreichen. Allerdings wird es bei Sesam & Co eher schwierig, trotz langem Kauen, eine "vernünftige Konsistenz" zu erhalten. Denn es ist völlig unmöglich durch das Kauen dieser kleinen Samen ein "akzeptables Ergebnis" zu erzielen.
Aus diesem Grund "püriere" ich ein Gemisch aus Sesam, Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Kürbiskernen. Diese Mischung bewahre ich ca. 3 Tage (bei täglicher Entnahme für den morgendlichen Frühstücksbrei)im Kühlschrank auf. Mein Gedanke, welcher mich seit Beginn der Umsetzung dieser Idee begleitet, erkenne ich in Deinem Artikel...werden/können die Fettsäuren in dieser Zeit ranzig (werden) und kehren sich in den "gesundheitlichen Nachteil" um? Geschmacklich bemerke ich nichts.

Liebe Grüße,
Axel

Lieber Axel,
danke für deinen Kommentar! Ja, ich finde es auch schwierig zu unterscheiden, ob etwas nur dann verdorben ist, wenn es schon ranzig schmeckt, oder auch schon vorher. Leider weiß ich darauf auch keine Antwort! Die Aufbewahrung im Kühlschrank hilft aber sicher.
Zum Sesam: den empfehle ich anzumörsern, so werden die harten Schalen aufgebrochen und die Inhaltsstoffe können besser aufgenommen werden.
Liebe Grüße,
Katharina

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Liebe Katharina!
Ich geb mir in der Früh 2 TL schwarzen Sesam auf mein gekochtes Frühstück, zu Mittag gibt's eine Handvoll Nüsse zu einem Obstteller und abends, wo es bei uns immer ein ´frisch gekochtes Essen aus viel Gemüse gibt, liebe ich es, Sonnenblumen- und Kürbiskerne drüber zu streuen. Die röste ich allerdings, damit sie knusprig sind, davor in der Pfanne ohne Fett an und salze sie auch ein wenig. Nachdem ich den Artikel gelesen hab frag ich mich nun, ob das zu viel des Guten ist...? Freu mich auf Deine Antwort!
Vielen Dank und liebe Grüße,
Barbara

Liebe Barbara,
danke für deinen Kommentar!
Ich denke schon, dass die Menge passt, da es ja nie mehr als eine Handvoll ist. Verdauungsbeschwerden wären ein Hinweis, dass es zu viel ist - solange du da nichts merkst, sollte es in Ordnung sein.
Durch das Anrösten werden sie angeblich auch bekömmlicher bzw. werden die schlechten Stoffe, die durch Ranzigwerden entstehen, dadurch minimiert. Passe nur auf, dass sie nicht verbrennen - das ist wieder schädlich...
Liebe Grüße,
Katharina

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