5 Tipps zum schnellen Einstieg in die TCM-Ernährung

5 Tipps zum schnellen Einstieg in die TCM-Ernährung

Interessierst du dich für die Ernährung nach TCM (= 5-Elemente-Ernährung), weißt aber nicht genau, wie das geht? In diesem Artikel bekommst du 5 alltagstaugliche Tipps, mit denen du heute noch anfangen kannst.

Ernährung nach TCM ist nicht kompliziert! Und es hat auch nichts mit chinesischem Essen zu tun (die 6 größten Irrtümer über TCM-Ernährung).

Tipp 1: Verwende frische, saisonale Zutaten

Was in unserem Klima wächst, ist das, was uns in der entsprechenden Jahreszeit am besten versorgt. 

Schaue beim Einkauf auf einheimisches Gemüse und Obst. Bananen und Zitrusfrüchte im Winter kühlen uns zum Beispiel stark ab und sind deshalb nach TCM nicht empfehlenswert.

Frisch bedeutet, dass du Fertigprodukte und Industriekost so gut es geht meidest. Diese schwächen unser Qi ("Lebensenergie") und machen uns auf Dauer krank.

Tipp 2: Iss ein gekochtes Frühstück

Kennst du den Spruch: "Frühstücke wie ein Kaiser, iss zu Mittag wie ein Bürger und zu Abend wie ein Bettler"?

Dasselbe gilt auch für die TCM. Die Erklärung liegt in der Organuhr, nach der jedes Organ 2 Stunden am Tag seine energetische Hochzeit hat. In dieser Zeit funktioniert es am besten. 

Magen und Milz, die in der TCM für die Verdauung zuständig sind, haben diese Hochzeit am Morgen! Genauer gesagt von 7 bis 9 Uhr (Magen) und von 9 bis 11 Uhr (Milz).

Darum kann dein Körper ein Essen um diese Zeit auch optimal umwandeln. Verstärkt wird dieser Effekt durch Kochen, das das Frühstück einfacher verdaubar macht und dein Verdauungsfeuer gut anregt.

Idealerweise isst du dein gekochtes Frühstück also vor 9 Uhr, damit die Milz danach ausreichend Qi herstellen kann. Und Qi gibt dir Energie! Nach wenigen Wochen mit gekochtem Frühstück wirst du merken, dass du besser durch den Tag kommst. Energieabfall und Heißhunger zwischendurch nehmen ab.

Rezepte für dein Frühstück nach TCM findest du hier und hier.

Hinweis: Falls du gar nicht warm frühstücken magst und kannst, lies bitte diesen Artikel (TCM-Ernährung geht auch ohne warmes Frühstück!): Warum die TCM-Ernährung für dich vielleicht nicht das Richtige ist - und woran du das erkennst

Tipp 3: Iss regelmäßig

Wir gewinnen unser Qi ("Lebensenergie") fast zu 100 % aus unserer Nahrung. 

Deshalb stimmt auch der Spruch: "Du bist, was du isst."

Ihr Körper erneuert sich regelmäßig, zum Beispiel das Blut und die Haut. Das, was du jeden Tag isst, ist die Basis dafür! Das ist auch ein Argument dafür, sich beim Essen gute Qualität zu gönnen, zum Beispiel Bio-Produkte.

Regelmäßig essen bedeutet für die meisten von uns, 3 bis 5 Mahlzeiten täglich zu uns zu nehmen. Wenn du dir unsicher bist, wie oft du essen solltest, höre auf deinen Hunger. Dieser ist ein Zeichen, dass dein Körper etwas braucht.

Mahlzeiten auszulassen oder Hunger zu übergehen, schwächt auf Dauer deinen Magen und deine Verdauung. Damit bekommt dein Körper zu wenig Qi und es entstehen früher oder später Mangelerscheinungen.

Der Körper ist ein Gewohnheitstier und funktioniert am besten mit regelmäßigen Gewohnheiten. Das betrifft auch Schlaf, den Ausgleich von Arbeit und Erholung sowie die Emotionen.

Das Übergehen von Hunger führt außerdem zum Entstehen von Heißhunger auf Fettiges oder Süßes. Damit zeigt dein Körper dir, dass er nicht gut versorgt ist. Regelmäßige Mahlzeiten sind deshalb ein Gegenmittel gegen Heißhunger.

Tipp 4: Achte auf deine Verdauung

Die Verdauung ist nach TCM die Wurzel der Gesundheit.

Bei Krankheiten und Beschwerden ist es deshalb wichtig, die Verdauungskraft zu optimieren (10 Tipps zum Stärken der Verdauungskraft). 

Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, breiiger Stuhl oder Sodbrennen sind nach TCM ernstzunehmende Hinweise auf ein energetisches Ungleichgewicht im Körper. Wenn sie über längere Zeit ignoriert werden, entstehen daraus Krankheiten.

Deshalb ist eine gute Verdauung auch wichtig zur Prävention von Krankheiten.

Kennst du den Spruch vom "guten Verbrenner"? Das ist jemand, der seine Mahlzeiten gut verdauen kann und nicht zunimmt.

Dieser Begriff zeigt, dass Wärme eine Rolle bei der Verdauung spielt - und so ist es in der TCM auch.

Iss daher mindestens 2 gekochte Mahlzeiten am Tag, gerne auch mehr! Besonders bei schwacher Verdauung wirst du sehr davon profitieren.

Tipp 5: Iss nur, was dir schmeckt

Dieser Tipp ist mein Lieblingstipp! 

Ich erlebe so oft in der Ernährungsberatung, dass mir Menschen erzählen, wie sie mit Widerwillen "gesunde" Nahrungsmittel essen, die ihnen so überhaupt nicht schmecken. Das ist eine komische Relation, die da in den letzten Jahrzehnten entstanden ist: Gesundes Essen kann nicht gut schmecken!

Genuss ist nach TCM wesentlich dafür, dass die Verdauung gut funktioniert. Deshalb ist es kontraproduktiv, etwas zu essen, das dir nicht schmeckt.

Das gilt auch für die "kleinen Sünden" zwischendurch: Jede/r von uns hat Zeiten, in denen er oder sie der Schokolade oder dem Rotwein verfällt. Wenn du dich dabei ständig von deinem schlechten Gewissen quälen lässt, macht es die Sache allerdings schlimmer. Denke lieber daran, dass du am nächsten Tag wieder deine gewohnten Mahlzeiten isst und dass das gerade eine Ausnahme ist.

In der TCM gibt es den schönen Spruch: "Eine gut gepflegte Milz verzeiht kleine Fehler." Genau so ist es!

Mehr Tipps für eine Ernährungsumstellung nach TCM findest du in meinem Gratis-Download "16 Schritte zu einer gesünderen Ernährung nach TCM".

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Kommentare

Hallo Katharina,
habe erst gerade mit der TCM begonnen. Deine wöchentlichen Ernährungstipps als E-Mail und den Gratis Test habe ich gemacht. So, da kommt raus, ich habe einen Yang und Yin Mangel. Wegen der Schilddrüse habe ich einen Nieren Yin und einen Nieren Yang Mangel. Wie kann ich mir das jetzt vorstellen? Ich habe also einen kompletten Mangel bei allem? Und ich dachte immer, ich ernähre mich gesund!?
Liebe Grüße aus Tirol

Liebe Nadja,
danke für deinen Kommentar! In der TCM geht es um energetische Zustände, also ein Nieren-Yang-Mangel ist ein Hinweis darauf, dass der Körper im Ungleichgewicht ist. Das bedeutet nicht, dass man deshalb gleich krank ist. Und dann ist es auch eine Frage des Ausmaßes - je mehr Punkte beim Test, desto ausgeprägter ist der Mangel.
Die gute Nachricht: Mit einigen Ernährungsumstellungen kann man diesen wieder gut ausgleichen!
Die TCM ist vor allem eine präventive Medizin - man versucht, schlimmere Erkrankungen dadurch zu vermeiden, indem man schon leichte Ungleichgewichte bzw. Symptome ernst nimmt, z.B. Verdauungsbeschwerden oder PMS. Das sind oft Beschwerden, die in der Schulmedizin nicht so ernst genommen werden, in der TCM aber schon.
In dem Test habe ich versucht, allen zu ermöglichen, dass sie selbst ihre Schwachstellen entdecken können und gleich mit den passenden Tipps entgegenwirken.
Ich hoffe, nun ist es etwas klarer!
Liebe Grüße,
Katharina
PS: Gesund ernähren ist sehr relativ - einige Gewohnheiten, die bei uns als gesund gelten (z.B. viel Rohkost), gelten nach TCM als eher ungünstig.

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Hallo Katharina! Vielen Dank für deine tollen Tipps! Ich freue mich immer sehr. Nun hätte ich eine Frage. Ich bin ein sehr erfrorener Typ, esse daher täglich mein gekochtes Frühstück (Müsli von Jentschura). Ich liebe es, eine Banane, die ja leider kühlt, ins Müsli hineinzuschneiden und etwa 2 Minuten mitzukochen. Ist das sehr tragisch in Bezug auf Kälte? Vielen Dank für deine Antwort!!

Liebe Susanne,
danke für deinen netten Kommentar! Zu deiner Frage:
Durch das Mitkochen bzw. Mischen mit dem warmen Brei ist die Banane weniger kühlend, als wenn du sie alleine isst. Vielleicht könntest du noch die Menge reduzieren - z.B. nur eine halbe Banane reingeben statt einer ganzen. Dann wird es noch bekömmlicher und weniger abkühlend für dich.
Liebe Grüße,
Katharina

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Hallo Katharina

Ich finde deine Beiträge immer sehr wertvoll :-)
Welchen Tee kann ich bei einem Yang Mangel und Qi-Stagnation trinken?
Und kann ich bedenkenlos Butter nehmen, auch wenn ich Feuchtigkeit habe?

herzliche Grüsse
Britta

Liebe Britta,
danke für deinen Kommentar und das nette Feedback! :)
Orangenblütentee ist gut gegen Qi-Stagnation (und er schmeckt gut), auch Schafgarbe oder Frauenmantel. Tees gegen Qi-Stagnation sind aber - soweit ich weiß - immer kühlend oder neutral. Wärmende Tees für den Yang-Mangel sind z.B. Fencheltee und Zimtrindentee. Wenn man beides hat, kann man die Zutaten mischen. Ich würde aber aufpassen, dass der Tee nicht zu hitzig wird. Die meisten Menschen haben auch Hitzesymptome - z.B. einen trockenen Stuhl oder rote Hautausschläge.
Butter kannst du auch bei Feuchtigkeit nehmen, ja. Zu viel davon ist allerdings auch nicht gut und kann wieder Feuchtigkeit produzieren - so wie bei allem!
Liebe Grüße,
Katharina

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Liebe Katharina
Danke für die vielen Tipps. Ich esse jeden Morgen eine Portion Obst. Beim heimischen Obst ist die Auswahl ab November sehr bescheiden. Zitrusfrüchte kühlen. Ananas und Mango esse ich gerne. Sie sind aber nicht heimisch. Was empfiehlst du?
Danke und liebe Grüsse
Werner

Lieber Werner,
danke für deinen Kommentar! Ja, im Winter ist der Apfel das Obst, das wir zur Verfügung haben und das die TCM auch empfiehlt. Die Südfrüchte sind von der Wirkung her kühlender als das heimische Obst. Das passt höchstens für heiße Sommertage, aber nicht für die kühle Jahreszeit. Die Folgen können sein: innere Kälte und pathogene Feuchtigkeit (weil der "Kochtopf" im Bauch die kalte Nahrung nicht verdampfen kann). Daraus können Verdauungsprobleme und alle möglichen anderen Beschwerden resultieren.
Wenn deine Verdauung gut funktioniert und du keine Beschwerden hast und ein hitziger Typ bist, schadet dir auch Rohkost in Maßen nichts. Aber ein gekochtes Frühstück ist für jeden Typ empfehlenswert - also nicht nur rohes Obst.
Liebe Grüße,
Katharina

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