Die Wirkung der 9 beliebtesten Küchenkräuter nach TCM – von Basilikum bis Thymian

Küchenkräuter, frisch gepflückt im Garten: Petersilie, Schnittlauch, Salbei, Giersch, Zitronenmelisse

Willst du dich gesünder ernähren, ohne viel Aufwand?

Dann habe ich eine gute Idee für dich: Gib frische grüne Kräuter über dein Essen, am besten jeden Tag.

Egal ob vom Balkon, aus dem Garten oder aus dem Supermarkt - Hauptsache, es sind welche zuhause!

Alle frischen, grünen Kräuter stärken nach TCM dein Blut, das hilft z.B. bei trockenen Augen, trockener Haut, Erschöpfung gepaart mit innerer Unruhe, Schlafstörungen und Anämie.

Nach TCM gehören grüne Nahrungsmittel zum Frühling und stärken besonders die Leber und die Gallenblase. 

Küchenkräuter unterstützen außerdem die Verdauung, was besonders bei schwer bekömmlichen Gerichten günstig ist wie der typischen Hausmannskost mit Wurst, Fleisch, Nudeln und Käse. 

Alle Kräuter fördern den Leber-Qi-Fluss und entspannen deine Leber.

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Und so wirken die beliebtesten 9 Küchenkräuter nach TCM:

Basilikum

  • leicht wärmend, bitter und scharf
  • regt den Fluss des Leber-Qi an (gut bei innerer Anspannung, Frust, Regelschmerzen, Kopfweh, Wetterfühligkeit)
  • trocknet Schleim in der Lunge und der Verdauung
  • wirkt gegen Blähungen

Dille

  • leicht wärmend, sauer und bitter
  • fördert die Durchblutung
  • wirkt appetitanregend
  • wirkt gegen Blähungen und Völlegefühl

Kresse

  • leicht wärmend, scharf
  • kühlt Bluthitze (z.B. bei Neurodermitis und Akne)
  • fördert den Leber-Qi-Fluss (siehe beim Basilikum)
  • Tipp: Brunnenkresse wirkt noch kühlender auf das Blut als Kresse.

Minze

  • kalt, scharf
  • stärkt Lunge und Leber
  • regt den Leber-Qi-Fluss an (z.B. bei Kopfweh und Blähungen)
  • vertreibt Sommerhitze

Petersilie

  • leicht wärmend, sauer, etwas scharf
  • stärkt speziell die Nieren
  • fördert den Leber-Qi-Fluss
  • harntreibend (gut bei Blasenentzündungen und Wasseransammlungen (Ödemen))
  • wirkt gegen Blähungen und fördert die Fettverdauung
  • Achtung in der Stillzeit: zu viel Petersilie kann die Muttermilchbildung vermindern
  • TCM-Rezept: Bohnen-Kartoffel-Stampf mit Mangold und Petersilie

Rosmarin

  • wärmend, bitter, etwas scharf
  • hilft bei innerer Kälte
  • hilft bei der Fettverdauung
  • durchblutungsfördernd und krampflösend
  • stärkt die Libido (sexuelle Lust)
  • gut bei niedrigem Blutdruck

Salbei

  • kühlend, bitter, scharf
  • stärkt die Lunge (z.B. bei Halsschmerzen)
  • wirkt schweißhemmend
  • gut bei Nachtschweiß
  • Achtung in der Stillzeit: Salbeitee vermindert die Muttermilch

Schnittlauch

  • wärmend, scharf
  • hilft bei innerer Kälte und kalten Füßen
  • gut bei Erkältungskrankheiten (im Anfangsstadium, solange einem noch kalt ist)
  • Achtung bei innerer Hitze (z.B. Hautausschläge, Augenentzündung, Gastritis)
  • Ähnlich wie Schnittlauch wirkt übrigens auch Bärlauch.

Thymian

  • wärmend, bitter, scharf
  • hilft bei Feuchtigkeit und Kälte (z.B. geruchloser, wässriger Durchfall)
  • krampflösend und entschleimend (z.B. Husten mit schwer abzuhustendem Sekret)
  • stärkt die Abwehrkraft und die Libido (sexuelle Lust)

Quellen für die Wirkungen der Kräuter:

Bengt Jacoby, Gesünder leben mit den fünf Elementen; Barbara Temelie, Mit der Fünf-Elemente-Ernährung zur Wohlfühlfigur, Website heilkraeuter.de.

Im getrockneten Zustand werden Kräuter übrigens wärmender und stärken mehr die Verdauung als das Blut. 

Tipp für alle Brot-Liebhaber:

Brot gilt nach TCM als schwer bekömmlich. Streue doch beim nächsten Mal frische Kräuter aufs Brot. Das fördert die Bekömmlichkeit und schmeckt einfach gut. 

Was sind deine liebsten Küchenkräuter? Ich freue mich auf deinen Kommentar - vielleicht auch mit einem Lieblingsrezept dazu. :)

Kommentare

Hallo!
Wirkt Koriander wie Petersilie, gibt’s da einen Unterschied? Danke vorab!
Liebe grüsse

Liebe Göknur,
danke für deinen Kommentar!
Ich denke, die Wirkungen sind ähnlich, ja, Mehr zum Koriander (Samen und Kraut) findest du hier: https://www.therapeutika.ch/Coriandrum+sativum
Liebe Grüße,
Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Hallo Katharina,

ich bin durch die Chiropraktik auf alternative Heilmethoden gestoßen. Ich konnte durch die Chiropraktik und zusätzlich ausreichend Bewegung sowie Yoga und Meditation Schwindel und Verspannungen sowie innere Unruhe die hin und wieder zu Panikattacken ausgeschlagen hat wesentlich verbessern (Ich nehme auch Calcium und Magnesium zusammen in Form der Sango Meereskoralle).

Zusätzlich leide ich schon seit langem an zu viel Hitze in meinem Körper. Ich fange aus dem nichts an zu schwitzen und das dann auch sehr stark. Mir ist prinzipiell warm ich schwitze unter der Decke sehr schnell etc etc. Nun bin ich auf die TCM gestoßen und habe von der "kalten" Wirkung einiger Kräuter gelesen und das diese mir helfen könnten die übermäßige Wärme aus dem Körper zu bekommen. Wenn meine Recherchen richtig liegen habe ich zu viel YANG. Ich habe mir jetzt einen Entsafter gekauft um täglich mir Gemüsesaft zu machen da dieser basisch wirkt und ich so etwas gegen meine Übersäuerung machen kann. Zusätzlich würde ich sehr gern die Weisheit der TCM anzapfen und mich der heilenden Wirkung von Kräutern bedienen.

Welche Kräuter die kalt wirken kannst du mir alles empfehlen?

Zu meinen Symptomen die damit evtl. in Verbindung stehen könnten zählen zusätzlich:

- Zunge ist stark belegt
- meine Haut ist eher trocken und Fleckig und juckt recht häufig
- ich spüre meinen Herzschlag hin und wieder recht stark vor allem wenn ich auf dem Rücken liege
- Ich hatte häufiger Herzryhtmusstörungen die seit ich Magnesium nehme deutlich weniger geworden sind aber dennoch ab und zu wieder kommen
- Ich habe Tinnitus
- wenn ich meine Augen schließe sehe ich die Umrisse von dem was ich vorher gesehen habe noch sehr deutlich nach und häufig sehe ich das selbst wenn ich die Augen offen habe

Mehr fällt mir gerade nicht ein :D

Ich hoffe du kannst mir ein paar Tipps geben welche heimischen Kräuter sich anbieten und wie ich diese am besten Einsetzen kann.

Vielen Dank im Vorraus

LG Tommy

Hallo Tommy,
ich hoffe Dir geht's mitttlerweile besser.
Ich stelle auch keine Ferndiagnosen, aber für mich persönlich klingt das wie eine Form von Adrenal Fatique kombiniert mit Milzschwäche (stark belegte Hitze). Hitze unter der Decke nach TCM deutet auf schwache Yin-Niere (spricht für Adrenal Fatique in der westlochen Medizin), genauso so wie Umrisse bei geschlossenen Augen, vor allem wenn es um Lichteindrücke geht (z.B. Lichtquellen oder starke Kontraste Aussenlicht vs. Zimmer).

Eine Adrenal Fatique kommt primär nie alleine, sondern immer in Verbindung mit anderen Organschwächen wie die schon erwähnte von der Milz, und dann aber auch von der Leber, weil alles was lange andauert, irgendwann bei der Leber landet. Sowohl Leber als auch Milz borgen sich dann Energie von der linken Yin-Niere, und irgendwann sagt die Niere auch - "ich kann auch nicht mehr", bitte möglichst schnell etwas korrigieren. Dann kommt auch die Schilddrüse langsam mit in den Kreis.

Säfte werden dir nicht viel helfen, sonder werden eher die Milz zusätzlich belasten.

Was du brauchst, ist ganzheitliche Therapie, individuelle Ernährung so wie auf diesen Seiten geschildert, im Einklang mit den Jahreszeiten, Abbau von innerem Stress, und lernen wie man seinen Körper flüstern hören kann. Der letze Punkt ist in der heutigen schnellen Zeit am schwierigsten.

Lieber Tommy,
danke für deinen Kommentar!
Ich bitte um Verständnis, dass ich hier keine Ferndiagnosen ausstellen kann, aber ich gebe dir gerne ein paar Hinweise. Kräuter sind nur ein kleiner Teil der TCM, die Basis ist immer die Ernährung. Ich würde also auf die thermische Wirkung der Nahrungsmittel achten und kühlende bis neutrale bevorzugen, um Schritt für Schritt deine Hitze auszuleiten. Wenn du dich zu stark abkühlst, etwa mit viel Rohkost, Jogurt und kalten Getränken, kann das deinem Verdauungsfeuer schaden und im Endeffekt zu neuen Problemen führen. Der Weg ist also die sanfte Kühlung, mit 2-3 gekochten Mahlzeiten am Tag. Schau mal hier zur thermischen Wirkung, da findest du mehr Tipps: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/gemuese-kuehlt-fleisch-waer...
Liebe Grüße,
Katharina
PS: Ein tolles Buch zur Wirkung heimischer (Tee-)Kräuter ist "Das große Buch der westlichen Kräuter aus Sicht der TCM" von Florian Ploberger.

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Liebe Katharina,

vielen lieben Dank für diese Tipps. Ich habe jetzt jeden Tag ca 0,4-0,5 Liter Gemüsesaft in meine Ernährung eingebaut und werde am Abend darauf achten, viel Gemüse zu mir zu nehmen. Zusätzlich werde ich 2-3 Tassen Salbeitee am Tag trinken.

Vielen Dank für den Link und den Buchtipp - werde ich mir definitiv mal ansehen =)

LG Tommy

Liebe Katharina, wenn Petersilie die Nieren stärkt und die Fettverdauung fördert kann es dann sein, dass das ständige „Hunger haben“ meines Sohnes (Neurodermitis) davon kommen kann, dass er zu viel Petersilie isst? Er steht auf Petersilie. Heißt Niere stärken, dass die vermehrt ausscheidet? Das wäre ja für einen Neurodermitiker nicht geeignet oder versteh ich etwas falsch?
Vielen Dank für deine Antwort.
Dörthe

PS: Seit Februar ernährt er sich nach deinem Buch - mit dem aktuellen Streß, auch Prüfungsstress - ist es jedoch wieder schlimmer. Hast du einen Tipp?

Liebe Dörthe,
danke für deinen Kommentar!
Das ist eine interessante Theorie, an der vielleicht etwas dran ist, ich weiß es nicht. Prinzipiell ist das Ausscheiden von Feuchtigkeit schon gut bei Neurodermitis, das kommt darauf an, wieviel Feuchtigkeit bei ihm da ist. Das merkst du z.B. an nässenden Ekzemen, Schwellungen oder Pusteln, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Im Buch könnt ihr das nachlesen.
Petersilie ist auf jeden Fall günstig und gesund, auch bei Neurodermitis.
Zum Zeitrahmen: Seit Februar ist jetzt 3 Monate, das ist noch recht kurz. Es kommt drauf an, wie er vorher gegessen hat und wie lange er die Neurodermitis schon hat, je nachdem kann es einfach länger dauern, bis man eine echte Verbesserung merkt. Bei mir war es damals ca. 1 Jahr. Und klar - Stress kann es verschlimmern. Mein Tipp: Dranbleiben und nicht zu viel Druck machen, dem Körper vertrauen, in längerem Zeitrahmen denken.
Liebe Grüße und alles Gute,
Katharina

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Liebe Katharina, habe das Gefühl das mich getrocknete Kräuter "austrocknen".
Da es im Winter schwieriger ist an frische zu kommen kannst du mir vielleicht getrocknete Kräuter empfehlen die weniger trocknen oder ist es besser frische zu verwenden? Danke für deinen megatollen Blog, ich konnte schon soviel mitnehmen! Liebe Grüße, Michaela

Liebe Michaela,
danke für deinen Kommentar und das nette Feedback!
Du hast schon Recht, getrocknete Kräuter wirken prinzipiell trocknender als frische. Wobei diese Wirkung ja auch erwünscht ist, um pathogener Feuchtigkeit entgegenzuwirken und das Essen bekömmlicher zu machen.
Wie geht es dir denn mit Kümmel, Koriander und Kreuzkümmel?
Liebe Grüße,
Katharina

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