Kopfweh lindern! 10 Nahrungsmittel und Getränke, die nach TCM helfen

Grüner Tee hilft gegen Kopfschmerzen

Dein Kopf dröhnt schon wieder und du willst dich am liebsten in ein dunkles Zimmer legen? Lies hier, was dir aus Sicht der TCM helfen kann.

Wenn du öfters unter Kopfweh leidest, ist wahrscheinlich deine Leber angespannt oder zu heiß. In der TCM heißen diese Syndrome Leber-Qi-Stagnation und aufsteigendes Leber-Yang. Sie können auch gleichzeitig auftreten.

Immer wenn das Qi nicht frei fließt, kommt es im Körper zu Schmerzen.

Typisch bei Leber-Qi-Stagnation:

  • Kopfschmerzen an den Schläfen oder bei der Stirn
  • Schmerzen wandern von einer Seite zur anderen und sind eher ziehend.

Das Leber-Yang ist wie ein Feuer, das bei zu wenig Substanz (Yin) und Kühlung außer Kontrolle gerät und in den Kopf steigt. 

Typisch bei aufsteigendem Leber-Yang:

  • Kopfschmerzen sind intensiv und klopfend
  • starke Übelkeit bis zum Erbrechen während der Kopfweh-Attacke

Hinter einem aufsteigenden Leber-Yang steckt oft ein Blut- und Yin-Mangel. Der Körper hat zu wenig kühlende Säfte und Substanz, sodass das Feuer unkontrolliert in den Kopf schießt. Hier hilft oft eine Ernährungsumstellung nach TCM, damit du den Mangel auffüllen kannst und das Leber-Yang wieder unter Kontrolle bekommst.

Folgende Getränke und Nahrungsmittel lindern Kopfschmerzen:

  1. Petersilientee: 1 Bund Petersilie in 1 Liter Wasser ca. 20 Minuten köcheln lassen. Über den Tag verteilt trinken. 6-12 Tage trinken. Bei Bedarf wiederholen. Löst Leber-Qi-Stagnation.
  2. Chrysanthemenblütentee: Einige Blüten mit kochendem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen. Erhältlich in TCM-Apotheken. Einige Wochen 1-2 Tassen am Tag trinken, dann eine Pause machen und bei Bedarf wiederholen. Senkt aufsteigendes Leber-Yang ab.
  3. Stangensellerie: Verwende regelmäßig das Gemüse oder koche die Stangensellerie etwa 20 Min. in Wasser aus. Du kannst das Dekokt so oft trinken, wie du willst. Senkt Leber-Yang aus dem Kopf ab und stärkt allgemein die Leber.
  4. Pfefferminztee: wirkt sehr abkühlend und löst Leber-Qi-Stagnation. Wenn du leicht frierst, trinke ihn bitte nur in kleinen Mengen oder mische ihn mit anderen Tees. Du kannst auch Pfefferminzöl probieren, um deine Schläfen damit zu bestreichen.
  5. Löwenzahn und Löwenzahntee: kühlen die Leber, senken Yang ab und lösen Stagnation. Der Tee wirkt stark abkühlend und eignet sich nicht als Dauergetränk.
  6. Grüner Tee: senkt Leber-Yang aus dem Kopf ab. Wirkt stark abkühlend und trocknend (mehr über die Wirkung von grünem Tee). Probiere 2 bis 3 Tassen, um akutes Kopfweh zu lindern!
  7. Kurkuma: Würze deine Speisen regelmäßig mit einer Prise Kurkuma (Gelbwurz). Es stärkt die Leber und löst Stagnationen.
  8. Majoran: leitet Schleim aus dem Kopf und bewegt das Qi. Wirkt kühlend. Verwende Majoran, um gehaltvolle Speisen aus Fleisch und Käse bekömmlicher zu machen.
  9. Rettich und Radieschen: kühlen die Lunge und bewegen durch den scharfen Geschmack das Qi. Iss regelmäßig kleine Portionen roh.
  10. Kohlrabi: stärkt die Leber und reguliert und bewegt das Qi. Iss ihn gekocht als Gemüse oder roh in kleinen Portionen zwischendurch.

Mehr Infos, wie du deine Leber stärken kannst, findest du in meinem Buch "Eine starke Leber durch richtige Ernährung. Mit 6-Wochen-Entgiftungsprogramm" (Kneipp-Verlag), mit vielen praktischen Tipps, Rezepten, Kräuterwirkungen, Nahrungsmittellisten und mehr. Erhältlich im Buchhandel und auf amazon.

Bestimmte Nahrungsmittel können auch Kopfweh auslösen! Das Thema ist umstritten, aber Zucker und Zusatzstoffe stehen im Verdacht (weitere mögliche Auslöser). Führe ein Ernährungs-Tagebuch, um deine persönlichen Verursacher herauszufinden.

Achte auch auf regelmäßiges Essen, um Blutzucker-Schwankungen zu vermeiden. Diese können auch Kopfschmerzen auslösen.

Andere Ursachen für Kopfweh und was du dagegen tun kannst:

  • Verspannungen: Probiere Massagen und regelmäßige Übungen. Auch Verspannungen haben nach TCM mit einer Qi-Stagnation zu tun, bei der eine Ernährungsumstellung hilft (und Bewegung).
  • Flüssigkeitsmangel: Trinke 1,5 bis 2 Liter Wasser ohne Kohlensäure am Tag. Tipp: Ein Glas warmes Wasser am Morgen direkt nach dem Aufstehen regt die Verdauung an und du hast schon etwas geschafft!
  • Fehlsichtigkeit (Augen): Überprüfe deine Augen beim Augenarzt.
  • Zahnschmerzen und Kieferprobleme (z.B. durch „Zähneknirschen“ in der Nacht): Frage deinen Zahnarzt, ob er einen Grund für deine Kopfschmerzen erkennt. Er kann z.B. eine Schiene verschreiben, die du in der Nacht gegen das Zähneknirschen nimmst.
  • Schlafmangel bzw. unregelmäßiger Schlaf: Achte auf regelmäßige Schlafzeiten. Gehe spätestens um halb 11 ins Bett.
  • Frischluftmangel: Gehe jeden Tag mindestens eine halbe Stunde hinaus! Lege einen Teil deines Arbeitswegs zu Fuß zurück.

Bitte lasse auch von deinem Hausarzt abklären, ob dein Kopfweh eine ernstere Ursache hat!

Ein Wort noch zu Medikamenten: Diese können bei häufiger Verwendung zwei Folgen haben. Sie führen zu stärkerem Kopfweh oder sie wirken gar nicht mehr! Bitte versuche zuerst natürliche Methoden und greife nur im Notfall zu Medikamenten.

Eine Therapie ohne Nebenwirkungen ist zum Beispiel Akupunktur. Diese löst besonders gut Stagnationen und wirkt schmerzlindernd.

Willst du wissen, ob deine Leber nach TCM im Gleichgewicht ist? Dann hole dir gleich meinen Test, mit vielen Gesundheitstipps für deine Leber!

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Kommentare

Liebe Andrea,
danke für deinen Kommentar!
Wenn dir davon schwindlig wird, dann lasse ihn lieber. Probiere dann lieber einen der anderen Tipps aus.
Liebe Grüße,
Katharina

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Danke für den Tipp! Ich leide schon seit Jahren unter (fast täglichen) Kopfschmerzen. Ich werde mir jetzt auch einen Chrysanthemenblütentee besorgen und ausprobieren. Gibt es hier auch ein "zu viel" oder sind 2 Tassen / Tag für jeden gut verträglich? Ich friere nämlich leicht und merke, dass mir zB Pfefferminztee nicht gut tut. Glg

Liebe Lena,
danke für deinen Kommentar!
Ja, auch von Chrysanthementee kann man zu viel trinken, aber 1-2 Tassen am Tag sollten für jeden passen. Probiere es einfach aus und höre auf dein Bauchgefühl.
Liebe Grüße,
Katharina

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Eine Frage: kann ich Petersilientee und Chrysamenthentee gleichzeitig trinken oder soll man diese Tees nicht mischen?
Habe aufsteigende Leberhitze und sehr lange schon große Probleme mit dem Kopf.

Danke für deinen tollen Blog

Liebe Andrea,
danke für deinen Kommentar! Ja, du kannst die Tees auch abwechselnd trinken. Achte einfach auf die Signale deines Körpers, dazu zählt auch, ob dir der Tee schmeckt und was deine Verdauung sagt.
Auf Dauer ist wichtig, wie deine alltägliche Ernährung ausschaut und auch dein Lebensstil. Ungünstig sind zu viele erhitzende Elemente, wie scharfe Gewürze, Kaffee und zu viel Fleisch, Stress, Schlafmangel. Günstig sind regelmäßige Mahlzeiten mit überwiegend pflanzlichem Anteil und möglichst ohne Fertigprodukte.
Liebe Grüße,
Katharina

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Danke, werd mir jetzt den Chrysamthenentee sofort besorgen

Liebe Katharina, Ihre Tipps haben mich heute Morgen "gerettet". Eine Tasse Grünen Tee und zwei Tassen Pfefferminztee. Sowie einen Kohlrabi. Nach kurzer Zeit ging es mir schon besser :)
Allerdings habe ich verwunderlicherweise den Kohlrabi nicht gut vertragen. Habe als Frühstück Naturjoghurt mit Haferflockenmischung gehabt. Etwa eine halbe Stunde später den kalten Kohlrabi. "Beißt" sich das? Schon nach zwei Stückchen habe ich Bauchschmerzen wahrgenommen. Der Wunsch die elenden Kopfschmerzen los zu werden war aber größer ;) ich habe schon öfter Kohlrabi roh gegessen, und bisher nicht bewusst so eine Reaktion wahrgenommen.
Liebe Grüße, Sylvia

Liebe Sylvia,
danke für Ihren Kommentar, freut mich, dass es geholfen hat!
Von der TCM her ist Jogurt sehr kalt und Kohlrabi ist auch Rohkost und kalt. Günstiger wäre ein gekochtes Frühstück, z.B. Haferflockenporridge (siehe hier: http://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/tcm-fruehstueck-10-vorteile-...). Wahrscheinlich war es einfach alles zusammen zu kalt für Ihre Verdauung!
Liebe Grüße,
Katharina

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Hallo- mein Sohn leidet unter Psoriasis... Welche nahrungsmittel und Getränke können ihm helfen?

Hallo Alexandra,
zu Psoriasis finden Sie hier die Infos: http://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/psoriasis-schuppenflechte-ur...
Liebe Grüße,
Katharina

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