Was Ihr Neurodermitis-Kind nach TCM nicht essen sollte
Geschrieben von Katharina Ziegelbauer am 03. September 2014 - 18 Kommentare
Wollen Sie Ihrem Kind helfen, seine Neurodermitis in den Griff zu bekommen?
Ich war selber ein Neurodermitis-Kind und wünschte, meine Eltern hätten diese Ernährungstipps der TCM gekannt! Dann wäre ich wohl nicht mit Kuchen, Kakao und Wurstbroten aufgewachsen, was meine Haut sicher verschlimmert hat.
Feuchtigkeit und Hitze sind nach TCM bei jeder Neurodermitis im Übermaß vorhanden (Ursachen der Neurodermitis).
Meiden Sie alles, was Feuchtigkeit und Hitze auslöst bzw. verstärkt:
- Weizen
- Kuhmilch
- Käse
- Jogurt
- Zucker
- geschwefelte Trockenfrüchte
- gegrilltes, frittiertes oder scharf angebratenes Fleisch
- Wurst
- Weißmehl und Weißmehlprodukte
- Kakao
Meiden Sie alles, was hohes allergenes Potenzial hat:
- Erdbeeren
- Walnüsse, Haselnüsse
- Zitrusfrüchte
- Soja
- Tomaten
- Milchprodukte
- Fisch
Sie können auch verschiedene Labortests machen, um mögliche Allergien bzw. Unverträglichkeiten herauszufinden (Infos bei Ihrem Hausarzt).
Nach TCM können folgende Nahrungsmittel Hauterkrankungen verschlechtern:
- Rindfleisch
- Gänsefleisch
- Pfirsich
- Fisch (außer Karpfen)
- Meeresfrüchte
Je nach dem Zustand der Haut und dem Alter Ihres Kindes kann auch eine Reiskur unterstützend wirken.
Rezepte und viele weitere Tipps finden Sie in meinem Buch "Jucken adé! Richtig essen bei Neurodermitis" (Kneipp-Verlag), im Buchhandel erhältlich.
Kommentare
Hallo!
Ich bin gerade auf diese Seite gestoßen weil mein Sohn (genau 1 jahr) seit einigen Monaten Neurodermitis in der rechten Armbeuge hat. Anfangs wurde die Stelle fälschlicherweise mit einer Pilzsalbe behandelt, bis ich von einem Heilpraktiker die Diagnose Neurodermitis bekommen habe.
Zum Glück kratzt mein Sohn nicht, deswegen habe ich bis jetzt nur mit Apfelessig/Wasser-Gemisch und Olivenöl behandelt. Jetzt lasse ich es meistens unbehandelt.
Die Ärzte meines Vertrauens (Homöopath u. Ganzheitlicher Dermatologe) sind erst Ende August wieder erreichbar und ich bin unsicher, ob es besser ist so weit wie möglich die Stelle unbehandelt zu lassen oder nicht.
Wie ist Ihre Meinung dazu?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Lg Karin Leidenfrost
Liebe Karin.
Ist die Stelle denn sehr offen und nässt? Dann sollte man sie aus meiner Sicht behandeln. Da wir das Thema selbst bei unserem Sohn hatten, kann ich noch Schwarzkümmelöl und schwarzen Tee empfehlen um die Stellen abzutupfen. Wenn eure Mischung gut hilft, würde ich es einfach so probieren. Sobald allerdings die Ärzte wieder da sind, empfehle ich sie aufzusuchen.
Die Ernährungsempfehlungen hat Katharina oben im Blog beschrieben.
Ich wünsche euch alles Gute!
Marina (Assistentin von Katharina)
Vielen Dank für die Antwort!
Ja, ich werde dann einen Termin mit meinen Ärzten vereinbaren. Lg Karin
Hallo Katharina! Erstmal danke für deine ganze Mühe und die tollen Bilder Tipps!
Ich habe auch eine Frage zum Thema Neurodermitis, Tcm und Baby. Mein Sohn ist jetzt 10 Monate alt und hat eine leichte Form von neurodermitis (Flecken im Gesicht, bei den Ohrläppchen, Nacken und Fußbeugen). Als er ganz klein war, hatte er es fast am ganzen Körper aber das ging plötzlich weg. Auch wir haben jetzt für eine Woche eine Cortisoncreme verwendet, da er sich im Nacken und an den Fußbeugen regelmäßig blutig gekratzt hat. Im Gesicht sollen wir kein Cortison cremen meinte der Kinderarzt. Natürlich ist es nun super verheilt aber das ist ja auch nicht die Dauerlösung.
Seit ich meinen Sohn weniger Stille bzw inzwischen gar nicht mehr, bekommt er statt Kuhmilch Hafermilch, die er sehr gern mag. Ansonsten bekommt er Gläschen und isst auch schon ein bisschen mit. Meine eigentliche Frage ist, ob ein Baby wirklich dringendst Kuhmilch trinken muss. Man hört das an so vielen "Ecken" und ich hab immer Angst, dass ihm was abgeht. An anderen (wenn auch wenigen) Ecken hört und liest man, dass ein Baby eigentlich keine Kuhmilch braucht...
Wie ist Ihre Meinung zu Kuhmilch für Babys?
Mfg Stefanie
Liebe Stefanie,
danke für deinen Kommentar und das nette Feedback!
Zum Thema Kuhmilch und Kinder findest du hier meinen Artikel im Blog: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/brauchen-kinder-milch
Ansonsten würde ich dir empfehlen, die Gläschen nur als Notfalllösung zu nehmen und zu versuchen, frisch für ihn (und dich) zu kochen. Auch wenn es Biogläschen sind, so sind sie dennoch Fertigprodukte und sind so weniger gut bekömmlich und ärmer an Qi (Lebensenergie) als frisch Gekochtes.
Liebe Grüße und alles Gute für deinen Sohn,
Katharina
Danke! Ich habe seit ein paar Tagen Milch, Weizen (und Dinkel),... Tomaten vom Speiseplan gestrichen und da er jetzt schon so gut kauen kann häufig Reis, Kartoffeln mit Gemüse,... angebotenen. In der früh bekommt er Hirsebrei mit Fruchtmus und ein bisschen Mandelmus. Tatsächlich schaut die Haut wesentlich besser aus und wir sind motiviert erstmal so weiterzumachen :-) die Info zum Thema Milch hatte ich tatsächlich schon mal gelesen, fiel mir auf. Sehr interessant!
Liebe Katharina, mein Sohn, 8 Monate alt, leidet an Neurodermitis. Ich habe verschiedenste natürliche Mittel und Heilmethoden probiert, bis ich schließlich Cortisonsalbe verwenden musste, da die Haut an vielen Stellen stark nässte. Die Haut erholte sich schnell, er konnte endlich schlafen und auch in der motorischen Entwicklung tat sich plötzlich viel. Seit ich das Cortison reduziert bzw. mittlerweile abgesetzt habe, hat sich das Hautbild enorm verschlechtert und er leidet an Juckreiz wie zuvor. Meine Frage wäre nun, in wie weit sich meine Ernährung auf die Muttermilch auswirkt. Ich verzichte bisher auf Kuhmilchprodukte außer auf Schlagobers, Weizenprodukte esse ich in Form von Nudeln und gelegentlich Gebäck, ansonsten verwende ich Dinkel zum Kochen und Backen. Macht es Sinn wegen des Stillens meine Ernährung komplett auf Neurodermitikerernährung umzustellen? Wäre es ratsam, selbst die Reiskur zu machen? Ist eine Bioresonanzbehandlung ergänzend empfehlenswert? Hat die TCM auch Empfehlungen zur Hautpflege. Für ihren Rat zum Umgang mit Neurodermitisbabys wäre ich unendlich dankbar! Mit freundlichen Grüßen, Sandra
Liebe Sandra,
danke für deinen Kommentar!
Ja, das Cortison ist leider nur kurzfristig wirksam und hat Nebenwirkungen, weshalb ich es wirklich für Notfälle aufheben würde. Mit 8 Monaten isst dein Sohn wahrscheinlich schon Beikost, oder? Da ist es gut, wenn du von Anfang an die TCM-Tipps beachtest, wie sie im Artikel oben stehen (und allgemein gekochtes Frühstück, Brot möglichst reduzieren, gekochte Mahlzeiten, weniger Rohkost, Wasser trinken, keine Säfte...). Du kannst schon auch versuchen, selber noch mehr deine Ernährung anzupassen, da es schon sein kann, dass er über die Muttermilch etwas bekommt, was er nicht verträgt. Das hilft nicht immer, ist aber auf jeden Fall einen Versuch wert (auch wichtig: z.B. keine scharfen Gewürze, nichts Saures). Eine Reiskur brauchst du aber nicht zu machen (außer du hast Lust dazu ;) ). Bioresonanz kann helfen, wenn du daneben dauerhaft auf eine gute Ernährung achtest. Ebenso kann Homöopathie oder chinesische Kräutertherapie hilfreich sein, höre dabei auf dein Bauchgefühl, was du ausprobieren willst. Dann bleibe bei einer Methode mindestens einige Monate, zu häufiges Wechseln der Methoden ist wiederum kontraproduktiv, da der Körper immer Zeit braucht, auf etwas zu reagieren. Auf jeden Fall möchte ich dir empfehlen, eine alternative Methode für euch zu finden, da eben das Cortison (ebenso Elidel und Protopic und Antihistaminika) auf Dauer schwere Nebenwirkungen haben. Und gerade Babys und kleine Kinder reagieren noch sehr gut auf ganzheitliche Methoden, da sie noch nicht so vielen Einflüssen ausgesetzt waren wie wir Erwachsene.
Zur Hautpflege: weniger ist mehr, ich würde nicht jeden Tag schmieren, auch wenn die HautärztInnen das empfehlen. Und keine Cremen auf Paraffin-Basis, sondern möglichst naturbelassen. Es gibt auch TCM-Kräutercremen, da kannst du einen TCM-Arzt/Ärztin danach fragen.
Liebe Grüße und alles Gute,
Katharina
Liebe Katharina,
ich schätze diese Tipps hier lassen sich auf alle Hitze-Probleme, die die Haut betreffen, übertragen oder? Sprich Akne, Rosaceae, etc.
Ich hätte da nämlich eine Frage zum Kakao. Du meinst wahrscheinlich den Kakao der tatsächlich mit Kuhmilch zubereitet wird oder, nicht das Pulver selbst?
Von der Thermik her ist er ja warm, als Akne Patientin müsste man sich da vielleicht ein wenig zurückhalten, wenn man aber ab und an Kakao mit pflanzlicher Milch zubereitet wäre das in Ordnung oder würdest du dennoch eher davon abraten? Da muss wahrscheinlich auch jeder individuell beobachten wie die Haut darauf reagiert, nicht wahr.
Ich persönlich finde Kardamom als Gewürz auch ganz toll, traue mich aber wegen seiner warmen Thermik auch nicht wirklich daran, kannst du das bei Akne dennoch empfehlen?
Vielen Dank und liebe Grüße!
Liebe Alina,
danke für deinen Kommentar! Ja, die Neurodermitis-Tipps kannst du auf alle Hautprobleme übertragen, die mit Rötungen und Entzündungen zusammenhängen. Das Pulver Kakao selbst ist ebenso ungünstig, da stark wärmend, wie das Getränk mit Kuhmilch, die als stark befeuchtend gilt und wo meist noch Zucker (befeuchtend) dabei ist. Als Ersatz empfehle ich Carob, das Pulver vom Johannisbrotbaum, erhältlich im Bioladen. Carob ist thermisch neutral und natursüß, es ist also kein Zucker zugesetzt. Wenn ich Lust auf Kakao habe, mische ich Carob mit Hafer- oder Reisdrink. Es passiert auch nichts, wenn du ab und zu Kakaopulver verwendest, so wie du schreibst, hängt es von deiner individuellen Konstitution ab. Bei viel innerer Hitze würde ich ihn aber eher meiden.
Kardamom in Maßen verwendet ist aus meiner Erfahrung ok, weil es zwar wärmend ist, aber nur mäßig.
Liebe Grüße,
Katharina
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