Verstopfung? 4 Rezepte aus der TCM, die helfen
Geschrieben von Katharina Ziegelbauer am 18. April 2017 - 50 Kommentare
Wie geht es deiner Verdauung?
Ich habe meine Verdauungsbeschwerden früher meistens einfach ignoriert - und das war im Rückblick gar nicht gut. Einmal war es sogar so schlimm, dass mir mehrere Wochen immer leicht übel war und ich fast täglich Durchfall hatte - und das war mir egal!
Kennst du so etwas auch?
Es ist, als ob der Körper einem nicht wichtig wäre. Man spürt die Signale, hat aber keine Lust, sie ernst zu nehmen. Der kurzfristige "Genuss" ist in solchen Momenten einfach wichtiger.
Ich wollte damals nicht auf meine Schokolade und mein Fast Food verzichten und machte so weiter wie zuvor. Erst nach etwa 2 Monaten, als es immer schlimmer wurde, habe ich versucht, die ärgsten Dinge wegzulassen. Puh, das könnte mir heute nicht mehr passieren... Es dauerte entsprechend lange, bis meine Verdauung wieder im Gleichgewicht war.
Heute sehe ich meinen Körper und meine Verdauung als Freunde, die mir sagen, wenn etwas nicht passt. Und meistens gelingt es mir, Verdauungsbeschwerden rechtzeitig entgegenzusteuern, bevor sie zu wirklichen Problemen führen. (Meistens, nicht immer - auch heute habe ich noch Momente, in denen mir meine Gesundheit egal ist, aber sie sind seltener und kürzer als früher. :) )
Die Verdauung genießt eine Sonderstellung in der TCM.
Sie gilt als Wurzel der gesamten Gesundheit. Wenn sie nicht gut funktioniert, tut sich der Körper auf Dauer schwer damit, gesund zu bleiben (oder zu werden).
Das heißt, wenn es irgendwo im Körper zwickt und zwackt, von Kopfweh über Gelenksschmerzen bis zu PMS, ist es immer gut, die Verdauungskraft zu stärken (auf TCM: das Milz-Qi). Sie ist die Wurzel, von der aus der gesamte Körper gesunden kann.
Ganz viele Tipps für Verdauungsbeschwerden von Blähungen über Bauchschmerzen, Candida, Darmentzündungen, Durchfall bis zu Reizdarm, Unverträglichkeiten und Verstopfung, inklusive einfacher Rezepte, findest du in meinem Buch "Das ABC der Verdauungsbeschwerden", wirf hier gerne einen Blick ins eBook. Das Buch ist auch als Printbuch in Hardcover erhältlich, klicke hier zur Buchinfo und Bestellung als Printbuch.
Verstopfung wird nach der Traditionellen Chinesischen Medizin durch eine Leber-Qi-Stagnation verursacht, durch Hitze und Trockenheit (die guten Körpersäfte sind im Mangel und der Stuhl wird hart und trocken).
Es geht hier um die Verstopfung mit hartem Stuhl. Wenn der Stuhl weich oder normal geformt ist, steht ein mangelndes Milz-Qi dahinter. Das heißt, der Körper hat nicht genügend Qi (also Energie), um den Stuhl ausreichend rasch durch den Darm zu befördern.
Die empfohlenen Nahrungsmittel und Getränke sind dementsprechend kühlend und/oder befeuchtend.
Wahrscheinlich kennst du als Mittel gegen Verstopfung eingeweichte Leinsamen, die wirken z.B. befeuchtend auf den Darm.
4 Rezepte nach TCM bei Verstopfung mit hartem Stuhl
1. Getrocknete Pflaumen oder Feigen über Nacht in Wasser einlegen und am Morgen auf nüchternen Magen essen und das Einweichwasser trinken (mit ein bisschen heißem Wasser mischen, damit es nicht kalt ist).
2. Pinienkerne oder Walnüsse mit Honig übergießen und verschließen. Jeden Tag 1-3 Teelöffel davon essen.
3. Spinatsuppe aus frischem Spinat (Bio), Sesamöl und Sojasauce machen (Bio nehmen, also Tamari oder Shoyu). (Quelle: Chinesische Diätetik, Engelhardt/Hempen, S. 133)
4. Schwarzen Sesam anmörsern und 1-2 TL täglich über die Mahlzeiten streuen. Beispiel: süßer Couscous mit Pflaumenkompott, Trockenfrüchten und schwarzem Sesam. (Weizen wirkt als einziges Getreide befeuchtend.)
Langfristig hilft es, mehr gekocht und saftig zu essen, also mehr Gemüsesuppen, Eintöpfe, sauciges Essen und Kompotte, weniger Brot und Knabbereien.
Verschlimmernd bei Verstopfung wirken übrigens:
- Backpulver
- Hefe
- Weißmehl
- Kaffee
- Schwarztee
- weißer Reis
- weißer Zucker
- scharfe Gewürze
Bitte mache nicht denselben Fehler wie ich damals.
Achte ab sofort gut auf deine Verdauung!
Verdauungsbeschwerden zeigen, dass irgendetwas in deinem Körper im Ungleichgewicht ist. Nimm solche Beschwerden ernst und versuche, sie in den Griff zu bekommen.
So bleiben die Ungleichgewichte klein und wachsen sich nicht irgendwann zu echten Krankheiten aus.
Ich freue mich auf deine Fragen und Kommentare unterhalb des Artikels!
Kommentare
Liebe Katharina.
Danke für deine Frage. Reis ist sehr gut um Feuchtigkeit aus deinen Körper auszuleiten. Ebenso kannst du mit Reis gut die Hitze ausleiten. Aus meiner Erfahrung kann Basmatireis, wenn er zu lange regelmäßig konsumiert wird, verstopfend wirken.
Meines Wissens nach kommt es erst dann zur Verstopfung, wenn Trockenheit ein Thema für deinen Körper wird. Trockenheit kann entstehen durch zu viel Kakao, Grüntee, Kaffee, ...
Ich hoffe, dass ich dir damit weiterhelfen konnte.
Alles Gute,
Marina (Assistentin von Katharina)
Hallo,
leider stimmt das pauschal nicht, das Grüner Tee zu Verstopfung führt. Es gibt viele verschiedenen Arten und Anbaugebieten von Grünen Tee. Japanischer Sencha wirkt anders als Gyokuro, wirkt anders als Matcha, wirkt anders als Long Jing wirkt anders als Jasmin (wenn man diesen noch zu Grünen Tee zählen will) wirkt anders als gerösteter Grüntee etc.
Dann kommt es drauf an, wie die Pflanze kultiviert wird. Ein wilder grüner Tee wirkt nämlich abführend als ein konventioneller etc.
Daher wäre es schön, wenn ihr das differenzieren würdet.
Mit besten Grüßen
Liebe/r Ming.
Herzlichen Dank für deinen wertvollen Beitrag. Meines Wissens nach wirkt grüner Tee nach TCM einfach trocknend.
Beste Grüße,
Marina (Assistentin von Katharina)
Ich bin erst heute auf die tcm aufmerksam geworden und bin nun sehr verwirrt. Ich leide an Verstopfung was für Hitze und Trockenheit spricht und ich leide an Akne was ja für Hitze und Flüssigkeit spricht. Nach welchen Kriterien soll ich mich nun ernähren?
Liebe Vivien.
Schön, dass du den Weg zur TCM Ernährung gefunden hast. Grundsätzlich ist es schwierig, dir eine konkrete Antwort zu geben, da ich dich nicht kenne und nicht weiß, welches Thema der Auslöser ist bzw. zuerst da war.
Da kann ich dir eine Ernährungsberatung empfehlen, da du dabei gezielt deine Schwachstellen bearbeiten kannst.
https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/onlinekurs/trust-your-body
Dennoch kann ich dir empfehlen 2- 3 mal am Tag warm zu essen. Deine Mitte, Milz und Magen, mögen es warm.
Ebenso gilt es Lebensmittel, wie Alkohol, Kaffee (trocknet), Weißmehlprodukte, Kuhmilchprodukte, Süßigkeiten, Tiefkühlkost, Rohkost, Fast Food und zu viel Fleisch zu meiden. (Dadurch entsteht auch Feuchtigkeit) Abends solltest du nicht zu spät essen. Die Milz mag es gerne vor 19 Uhr. Damit kannst du auch die restlichen Organe und Funktionen gut unterstützen.
Vielleicht unterstützt du deinen Körper aktuell gut, wenn du eher suppige Lebensmittel/ Speißen zu dir nimmst, wie Suppen, Eintöpfe, Kompotte.
Ich wünsche dir alles Gute,
Marina S. (Assistentin von Katharina)
Hallo, ich habe gerade von einer heilpraktikerin den zonulinwert in stuhl messen lassen, er liegt beim 10fachen über der Norm.... Meine schleimhaut ist wirklich nicht in Ordnung.... Verstopfung habe ich auch.... Mir machen die Aussagen der Ärzte grundsätzlich Angst!!!
Liebe Susanne!
Danke für deinen Kommentar. Ein hoher Zonulinwert weist auf ein Leaky Gut Syndrom hin, bei dem die Darmschleimhaut durchlässig ist. Oft ist bei diesem Syndrom eine Dysbalance der Darmflora die Ursache. Fermentierte Lebensmittel haben sich bewährt, um die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Hast du schon einmal den regelmäßigen Konsum von unpasteurisiertem Sauerkraut, Kimchi, Kombucha oder Kefir probiert? Weitere Beispiele für Lebensmittel, die unsere Darmflora aufbauen können, findest du in diesem Artikel: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/wie-du-deine-darmflora-unte....
Auch das Buch "Das ABC der Verdauungsbeschwerden" kann ich in deinem Fall sehr empfehlen: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/e-shop/ebook/abc-verdauungsbesch...
Alles Gute
Christina (Assistentin von Katharina)
Liebe Katharina, ich finde deine Website sehr informativ und habe mir gerade ein Buch von dir bestellt (Mit Yin und Yang im Wechsel: TCM-Ernährung und Rezepte für die Frau ab 40), das hoffentlich bald ankommen wird. Ich (47 Jahre alt) leide seit 2, 3 Jahren und immer schlimmer werdender Verstopfung in der zweiten Zyklyshälfte. Jetzt habe ich eine Woche Wasserfasten hinter mir und versuche jetzt (3. Aufbautag), meine Ernährung TCM-gerecht umzustellen (im Moment ausschließlich Hirse, Vollkornreis oder Haferbrei mit gekochtem Gemüse), um so meine Probleme in den Griff zu bekommen. Ich habe in den letzten Wochen viel gelesen, aber die TCM ist natürlich eine komplexe Wissenschaft (oder eher Philosophie), die sie dem Laien nicht so schnell erschließt. Laut TCM neige ich auch zur Schleimbildung (ganz besonders morgens) und wenn ich die Ernährungsempfehlen zu Schleimableitung und Verstopfung lese, ergibt sich für mich ein Widerspruch. Ist das möglich oder habe ich da etwas falsch verstanden? Liebe Grüße, Claudia
Liebe Claudia,
danke für deinen Kommentar und dein nettes Feedback zu meiner Seite, das freut mich.
Ich würde mich zuerst mal auf eine Verbesserung der Verdauung konzentrieren, und bei Verstopfung sind Hirse und Reis nicht die passenden Getreide, da sie trocknend im Darm wirken (den Stuhl härter machen). Günstiger sind etwa Gemüsesuppen und Kompotte, wie im Artikel oben beschrieben. Es geht auch leider nicht so schnell, dass du nach wenigen Tagen TCM-Ernährung eine Verbesserung merkst, das darf schon länger dauern. Der Schleim geht dann als Nächstes weg, z.B. indem du regelmäßige, gekochte Mahlzeiten isst und weniger Befeuchtendes, wie Zucker, Kuhmilch, Käsebrot. All das hilft übrigens auch der Verdauung, das ist also kein Widerspruch.
Für mehr Unterstützung empfehle ich dir mein 3-Monats-Onlineprogramm "Trust your Body", da begleite ich dich Schritt für Schritt durch die Ernährungsumstellung, für alle Fragen gibt es Frage-Antwort-Webinare und eine private Facebook-Gruppe, hier alle Infos: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/onlinekurs/trust-your-body.
Liebe Grüße,
Katharina
Hallo Katharina,
Ich freue mich sehr, Deinen Blog gefunden zu haben und danke dir schon mal im Voraus für alle deine wertvollen Tipps und dein ganzen Wissen, das du hier mit uns teilst.
Ich hatte einen schlimmen Candida-Befall und eine daraus hervorgehende Schilddrüsenunterfunktion mit allen Symptomen die Karte rauf und runter. Das alles ist nun weitestgehend überstanden, mein Magen-Darmtrakt muss sich „nur“ wieder erholen. Jetzt wurde festgestellt, dass ich „Feuchtigkeit-Hitze“ habe (Verstopfung, starker Blähbauch, Schmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Zunahme trotz Sport). Weizenmehl,Zucker und Kaffee habe ich seit einem Jahr ungefähr nicht mehr zu mir genommen. Jetzt habe ich von der Reiskur gelesen, die Feuchtigkeit sehr gut ausleiten soll, allerdings bringt Reis meine Verdauung erfahrungsgemäß komplett zum Stillstand. Ich bin total verwirrt und weiß vor lauter Lesen nicht mehr weiter, was ich nun tun soll. Selbst von gekochtem Gemüse habe ich einen Bauch, als wäre ich im 6. Monat schwanger. Werde mich nun auf die Suche nach geeigneten Kräutern umhören und mache Meditationen und Atemübungen.
Ich würde mich über jeden Ratschlag wirklich sehr freuen.
Ganz liebe Grüße
Johanna (24)
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