Stress ist Wind in der TCM

Foto einer Frau mit einer Tasse in der Hand in einer Badewanne liegend

Dieser Artikel ist von meiner TCM-Assistentin Christina Zitterl und zeigt dir, wie die TCM das Thema Stress sieht - und was dein Blut damit zu tun hat.

„Ich habe keine Zeit.“ – Wie oft hörst du dich dieses Satz sagen?

Egal, wie viel Zeit wir zur Verfügung haben – sie erscheint uns doch ständig zu knapp. Die hohe Geschwindigkeit, mit der wir durch das Leben hetzen, verursacht permanenten Stress. Wir arbeiten schneller, gehen schneller, reden schneller und klicken uns schneller durch das Internet als je zuvor. Rennt uns die Zeit davon, oder sind wir es, die rennen?

Was macht Stress mit uns, was bedeutet Stress aus Sicht der TCM und mit welchen Mitteln kommen wir wieder in unsere Balance?

„Stress ist Wind“ sagt man in der TCM und die Leber hasst Wind.

Wir können uns das folgendermaßen vorstellen:

Die Leber ist der Sitz der sogenannten Wanderseele „Hun“. Hun nimmt unglaublich gerne ein Bad im Leber-Blut, um sich zu entspannen. Stress jedoch verbraucht Blut und so wird aus dem Vollbad schnell ein „Halbvoll-Bad“. Hun liegt also nass und fröstelnd in einer halbvollen Badewanne und ist – wie man sich vorstellen kann – ziemlich unentspannt. Wenn dann noch jemand die Tür öffnet und es von draußen zieht, ist ein emotionaler Vulkanausbruch quasi vorprogrammiert.

Wie gelingt es nun, trotz Stress entspannt und ruhig zu bleiben? Indem wir darauf achten, dass die Badewanne immer schön voll ist, damit uns der Wind nichts anhaben kann. Je mehr Blut wir haben, desto entspannter und ausgeglichener sind wir. Denn Blut ist in der TCM viel mehr als nur der rote Saft, der durch unsere Adern fließt: Blut nährt unser Gewebe, kühlt innere Hitze, entspannt unseren Körper und beruhigt unseren Geist.

Neben einer blutaufbauenden Ernährung hilft es, sich zwischendurch immer wieder einmal hinzulegen – egal ob es sich um körperlichen oder seelischen Stress handelt. Beim Hinlegen fließt das Blut des Körpers zurück zur Leber, wodurch die Badewanne schneller wieder mit Blut gefüllt wird. Zusätzlich hilft es, die Augen zu schließen – wenn auch nur für ein paar Minuten. Denn wer zwischendurch die Augen zumacht, ob für ein Nickerchen oder zum Meditieren, entspannt seine Leber ganz automatisch, da sich die Leber über die Augen öffnet. Mit geschlossenen Augen kann sich der überreizte Hun ein wenig zurückziehen. Die Welt wird dunkel, Dunkelheit bedeutet Yin und Yin bringt den gestressten Geist wieder zur Ruhe. Durch eine Siesta geht der Spiegel aller Stresshormone hinunter und der Nachmittag kann mit neuer Energie gestartet werden.

Wem die Zeit für eine Mittagspause fehlt, empfehle ich, zumindest bewusste Klopausen einzulegen (egal ob die Harnblase schon drückt oder nicht). Selbst ein paar wenige tiefe Atemzüge mit geschlossenen Augen auf der Toilette sitzend können das Stresslevel wieder hinunterschrauben. Probiere es aus! Wer weiß, vielleicht wird das WC ja schon bald dein „Happy Place“.

Was hilft dir am besten, dich zu entspannen? Teile deine Tipps und Erfahrungen gerne mit uns in den Kommentaren hier drunter. Danke!

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Kommentare

Hallo Katharina,

Ich lese schon seit langer Zeit hier mit... Seit ich vor einigen Jahren bei einem TCM-arzt die Leber-Qi-Stagnation diagnostiziert bekommen habe und mehr wissen wollte. Ernährungsumstellung und stressreduktion waren hilfreich und die schweren Kopfschmerzen kommen jetzt nur noch zyklusbedingt. Damit kann ich leben.

Ich habe eine Frage zum Artikel: ich liebe Wind. Schon seit immer. Ich habe immer das Gefühl, dass er mir den Kopf frei pustet. Je stärker der Wind, je mehr es rauscht, desto besser... am besten an der Nordsee, wo das rauschen des Windes mit dem rauschen des Meeres alles andere ausblendet. Da komm ich so richtig runter und fühle mich geerdet. Als wäre mein Körper für Wind und Kälte gemacht.

Hier schreibst du aber, dass Wind nicht gut für die Leber ist? Ich bin da etwas verwirrt. Ist mein Empfinden da Quatsch?

Liebe Grüße und danke für deine vielen Beiträge!

Hallo,
der Faktor Wind aus Sicht der TCM ist nicht immer einfach zu verstehen. In der TCM sagt man, dass das Wetter den dazugehörigen inneren Faktor verstärkt. Windiges Wetter kann Kopfschmerzen verstärken und das betrifft vor allem die Leber. (hier hilft auf Entspannung und viel Blut- und Yin-Aufbau zu achten). Liebst du vor allem den Meereswind oder macht dir auch kaltes, windiges Alltagswetter nichts aus. Das würde bedeuten, dass du gut gestärkt bist und dir das Wetter nichts anhaben kann. In nachfolgenden Blog kannst noch ein paar Details nachlesen:
https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/wie-vertraegst-du-das-wette...
Liebe Grüße Elfi (Assistentin von Katharina)

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