Macht dich dein Frühstück nicht satt? 5 Dinge, die du probieren kannst

5 Tipps für ein sättigendes Frühstück

Als ich mit der TCM-Ernährung angefangen habe, war mir klar: Ab sofort muss ich frühstücken.

Oh Gott.

Dazu musst du wissen, dass ich vorher nie gefrühstückt habe. Außer in der Schulzeit, da gab es Kakao und Kuchen.

Sobald ich von zuhause ausgezogen bin (mit 20), habe ich am Morgen nur noch ein Glas Wasser getrunken.

Das Wasser war übrigens kalt, da ich gelesen hatte, dass der Körper so gleich einmal anfängt, Kalorien zu verbrennen, da er das Wasser ja aufwärmen muss. :)

Und obwohl ich nie dick war, wollte ich doch immer gerne Kalorien verbrennen, damit ich nur ja nicht dick werde. Der Einfluss all der Fernsehserien und Klatsch-Zeitschriften, die ich damals konsumiert habe, hatte seine Wirkung nicht verfehlt!

Da ich sehr viel Schokolade gegessen habe, ja, direkt süchtig darauf war (Süchtig nach Schokolade? 5 TCM-Tipps, wie du von der Schokolade loskommst (Video)), versuchte ich zu allen anderen Mahlzeiten Kalorien zu sparen. 

Jetzt hast du etwas Einblick in meine Ernährungsgewohnheiten von ca. 20-32 bekommen! :)

Ok, also frühstücken.

Als ersten Versuch machte ich mir einen Haferflockenbrei. Denn in der TCM muss man ja einen Getreidebrei frühstücken, oder? ODER?

Nein, muss man nicht.

Aber das habe ich damals aus den ersten Büchern und Blogs, die ich darüber gelesen habe, so herausgelesen.

Denkst du auch, dass man in der TCM-Ernährung einen Getreidebrei frühstücken muss?

Ich bekomme immer wieder Kommentare im Blog, auf Facebook oder per E-Mail mit ungefähr folgendem Inhalt:

"Ja, Katharina, das klingt ja wirklich gut mit dem warmen Frühstück. Aber ich bekomme einfach keinen Haferbrei herunter, mir graust davor! Und wenn ich mich ein paar Tage dazu zwingen kann, dann habe ich sofort wieder Hunger danach. 1 Stunde, länger hält es nicht an. Ich denke, die TCM-Ernährung ist einfach nichts für mich."

Mein Glück damals war, dass ich süße Breie liebe. Ich bin mit Grießkoch aufgewachsen (neben dem Kuchen), damals noch mit Kuhmilch und viel Kakaopulver zubereitet. 

Und mir hat der Haferflockenbrei (Porridge) auch sofort gut getan. Von der Verdauung über mein Energielevel bis zu abnehmendem Heißhunger auf Süßes, das hat alles hervorragend geklappt!

Deshalb ist mir lange nicht in den Sinn gekommen, dass das nicht für jeden gilt.

Es gibt tatsächlich Menschen, die mögen keinen süßen Getreidebrei, unglaublich!

Inzwischen weiß ich es zum Glück besser: Du kannst auch etwas Pikantes frühstücken, Hauptsache gekocht! 

Auch das entspricht durchaus den Grundsätzen der Ernährung nach der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Beispiele für ein pikantes Frühstück:

Eierspeise mit gebratenen Tomaten, Linsensuppe, Reis mit Gemüse und Parmesan, Kartoffeln mit Ei, Hühnersuppe und was dir sonst noch einfällt. Im Endeffekt kannst du am Morgen alles essen, was du auch zu den anderen Tageszeiten isst, wenn es gekocht ist.

Wenn du also lieber etwas Salziges, Pikantes in der Früh isst, go for it! 

Wenn du hingegen den süßen Getreidebrei liebst, er dich aber nicht satt machst, sind folgende Tipps für dich. (Sie gelten auch, wenn du etwas Pikantes frühstückst und nicht satt davon wirst.)

Was heißt überhaupt "nicht satt werden"? 

Du solltest etwa 3 Stunden satt und zufrieden sein nach deinem Frühstück. Wenn du früher wieder Hunger bekommst, hat dein Frühstück nicht so richtig für dich gepasst.

5 Dinge, die du probieren kannst, wenn dich dein Frühstück nicht satt macht

1. Überprüfe die Portionsgröße. Isst du vielleicht zu wenig?

Wenn du so wie ich damit aufgewachsen bist, dass wir immer und überall Kalorien sparen müssen, um nicht dick zu werden, könnte dieser Punkt auf dich zutreffen. Vielleicht ist die Menge einfach zu klein für dich!

2. Iss langsamer und bewusster.

Der Magen braucht eine Zeitlang, bis er die Sättigung spürt. Versuche, dein Essen bewusst zu genießen.

Ohne Smartphone oder Zeitung.

Gespräche mit der Familie sind erlaubt (diese Gespräche sind im Idealfall angenehm und fröhlich).

Lege zwischendurch deinen Löffel zur Seite und spüre in deinen Bauch: Bist du satt oder brauchst du noch etwas?

Und schmecke gut hin, ob es dir überhaupt schmeckt.

3. Gib mehr Fett dazu.

Da kommt wieder die Kalorien-Konditionierung (siehe oben): Versuchst du, weniger Fett zu verwenden, weil du denkst, es ist ungesund oder macht dick?

Tu das nicht!

Heute weiß  man, dass nicht Fett der Übeltäter beim Dickwerden ist, sondern Zucker und Weißmehl (und Fertigprodukte und Snacken zwischendurch, ein eigenes Thema). 

Und Fett ist sehr gesund. 

Nach TCM brauchen wir es vor allem für unser Yin, das z.B. für eine schöne, weiche Haut sorgt und stabile Knochen.

Fett macht außerdem satt und verbessert den Geschmack!

Gib also ruhig einen Löffel Mandelmus, Butter oder Schlagobers (Sahne) dazu und vielleicht auch noch ein paar Cashewkerne oder andere Nüsse und Kerne. Und beim pikanten Frühstück Olivenöl, Leinöl oder Sesammus.

Gute Fette, schlechte Fette - Wie Butter, Olivenöl und Co. nach TCM wirken

4. Gib eine Eiweißquelle dazu.

Jetzt bewegen wir uns ein bisschen von der TCM weg, aber nur ein bisschen. 

Jeder von uns hat einen anderen Stoffwechsel, und einige von uns werden nur satt, wenn sie ausreichend Eiweiß essen.

Ich bin z.B. mit meinem Getreidebrei (z.B. aus Polenta, Apfel, Rosinen, Mandelmus, Sonnenblumenkernen) gute 3 Stunden satt, bei anderen hält diese Mahlzeit sogar bis zu 6 Stunden an.

Falls du nach einem Getreidebrei sofort (innerhalb einer halben Stunde bis 2,5 Stunden) wieder hungrig wirst, und dann am Besten auf etwas Pikantes wie ein Brot mit Wurst oder Käse, dann ist das ein Zeichen dafür, dass du entweder mehr Fett oder Eiweiß brauchst (oder beides!).

Da hilft nur Experimentieren - vergleiche die Wirkung eines Porridge mit der einer Eier-Gemüsespeise und schaue, wie lange du satt bleibst. 

So erkennst du recht schnell deinen Typ und kannst dich darauf einstellen.

Nüsse und Kerne enthalten übrigens auch Eiweiß, wenn auch in kleineren Mengen. Und beim Getreide ist Quinoa (eigentlich ein Pseudogetreide) die Art mit dem höchsten Eiweißanteil. Auch Shiitake und Austernpilze sind Eiweißlieferanten, und natürlich Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen.

5. Schau mal genau auf die Uhr, wie lange es bis zum Hungergefühl dauert.

Wenn du nach 3 Stunden wieder Hunger hast, ist das total in Ordnung! Auch wenn es uns vielleicht zu kurz vorkommt.

Iss dann einfach wieder etwas.

Es gibt in der TCM keine strengen Regeln, wie oft man essen sollte. Von 3 bis 5 Mahlzeiten ist alles erlaubt, es kommt ganz auf deine persönliche Konstitution an.

Auch hier gilt: Wir sind alle verschieden!

Lass dich nicht in ein strenges Korsett von Regeln pressen, sondern höre gut in deinen Körper, was DU brauchst und was gut für DICH ist. 

Ich denke, dass wir das eigentlich ganz gut wissen, wir haben nur oft verlernt, hinzuhören und hinzuspüren. 

Wichtig ist nur:

Iss nicht dauernd, sondern mache deine Pausen zwischen den Mahlzeiten. So kann dein Magen in Ruhe leer werden und deine Verdauung iin Ruhe ablaufen. 

Versuche, dich an halbwegs regelmäßige Essenszeiten zu halten, dein Magen wird es dir danken!

Magenbeschwerden - 13 Nahrungsmittel, die nach TCM deinen Magen stärken (und was deinem Magen eher schadet)

Ich hoffe sehr, diese Tipps helfen dir weiter, um dein ideales Frühstück zu finden und zu genießen!

Wie ist deine Erfahrung mit dem Sattbleiben nach dem gekochten Frühstück? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

Kommentare

Liebe Katharina,
vielen Dank für deine Antwort!
Tatsächlich bemerke ich in der ersten Tageshälfte deutlicher, dass ich eigentlich von nichts so richtig satt werde und auch die Tendenz zu Magenschmerzen ist bis zum späten Mittag sehr groß. Spätestens ab dem Nachmittag ist beides dann zwar etwas weniger regelmäßig, aber auch nicht wirklich ausgeschlossen.
Vermutlich wird da schon etwas dran sein, dass ich in erster Linie schon mal grundsätzlich eine schwache Mitte habe (zeigt sich ja auch nach wie
vor in sämtlichen Verdauungsstörungen u.a.) und mir dadurch einfach zu wenig Energie aus dem Essen zur Verfügung steht.
Tja, da heißt es wohl für mich weiterhin Geduld haben, dran bleiben und manche Dinge einfach erstmal so zu akzeptieren, wie sie gerade sind... ohne das gleich wieder als schlecht/nicht normal zu bewerten bzw. wie du meinst, es eben als ein Extra-Merkmal zu sehen.
Hört sich so ausgedrückt doch auch gleich viel positiver an :-)
Ganz liebe Grüße,
Nadine

Liebe Nadine,
ja, es ist immer eine Herausforderung, geduldig zu sein und Dinge zu akzeptieren, das geht mir auch so. :) Du schaffst das!
Liebe Grüße,
Katharina

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