Immunsystem stärken für Herbst und Winter

TCM Kräuter

Die Tage werden kälter und die Schnupfenzeit ist da. Wenn du dazu neigst, oft verkühlt oder krank zu sein, helfen dir folgende Tipps, dein Immunsystem zu stärken und damit deine Abwehrkraft gegen Krankheiten zu steigern.

Die Rolle der Lunge

In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Lunge für die Abwehr von sogenannten bösartigen Einflüssen zuständig. Das Wei Qi sitzt in der Lunge und vertreibt Viren und Bakterien. Das heißt, wir müssen unsere Lunge stärken, um unser Immunsystem zu unterstützen.

Nahrungsmittel, die die Lunge stärken:

Hier sind vor allem Birnen und Mandeln zu nennen, außerdem Haferflocken und Walnüsse. Karotten stärken das Immunsystem ebenso wie Kürbis, Pastinaken und Rettich. Oliven, Senf, Thymian und Majoran geben den Geschmack beim Kochen und haben ebenfalls einen starken Lungenbezug.

Rezepte:

Probiere einmal folgendes wärmendes und kräftigendes Frühstück:
Haferflocken 10 Min. in Wasser kochen, mit etwas Zimt würzen, nach Geschmack Rosinen oder andere Trockenfrüchte dazugeben, Birne klein schneiden und einige Minuten mitkochen lassen, mit etwas Schlagobers (Variante: roter Traubensaft) und Mandelsplittern garniert genießen.

Oder wie wäre es mit einer Karotten-Kürbis-Suppe:
Hokkaidokürbis (muss man nicht schälen) waschen und kleinschneiden, Karotten ebenso, mit Wasser, Liebstöckel (Maggigewürz), Kümmel und Majoran weichkochen, mit etwas Rahm pürieren und mit Kürbiskernöl und gerösteten Kürbiskernen garnieren.

Spezieller Tipp:

Iss zur Stärkung deiner Abwehrkraft einmal in der Woche eine Kraftsuppe! Damit kannst du beginnen, sobald es etwas kälter wird, also schon im September. Kraftsuppe bedeutet, dass die Zutaten mindestens zwei Stunden gekocht werden. Die Wirkung ist erwärmend und stärkend, probiere es aus!

Du kannst Fleisch, Knochen und/oder Gemüse, Hülsenfrüchte und Kräuter nehmen - es gibt unzählige Varianten. Das ausgekochte Gemüse wird danach weggeworfen, seine Inhaltsstoffe - sein Qi - sind ganz in die Suppe übergegangen. Koche frisches Gemüse als Einlage die letzten 20 Minuten mit, wenn du magst.

Die Suppe kann dann entweder zum Frühstück getrunken werden oder in der Thermoskanne ins Büro mitgenommen werden - eine bekömmliche Mahlzeit, auch mit einem Stück Brot dazu. In Schraubgläsern abgefüllt hält sie im Kühlschrank mehrere Tage und bildet eine gute Basis für andere Gerichte.

Achtung: Beim Essen der Kraftsuppe solltest du nicht ins Schwitzen kommen! Das wäre ein Zeichen, dass zu erwärmende Zutaten für deine Konstitution verwendet wurden (z.B. zu scharfe Gewürze, zu viel Knoblauch oder Lauch). Verwende dann erfrischende Gemüsearten wie Zucchini, Champignons oder Tomaten als Einlage bzw. lasse das Fleisch weg.

Chinesische Wurzel zum Stärken der Lunge: Radix Astragali
Diese kann man in Apotheken, die chinesische Kräuter führen, kaufen (z.B. Kaiserkrone, Mariahilferstr.) und ein Stück in der Kraftsuppe mitkochen (mind. 40 Minuten). Wenn du Medikamente nimmst, kann es unerwünschte Wechselwirkungen geben. Verzichte dann auf die Radix Astragali.

Kommentare

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel über die Kraftsuppe gelesen. Ich koche fast jeden Tag eine frische Gemüsesuppe (Mintestrone: Kartoffeln, Zucchini, Karotten, Ingwer und diverse Kräuter). Da ich erst spät von der Arbeit nach hause komme und schnell etwas essen möchte, mache ich die Suppe immer im Schnellkochtopf (Dauer ca. 20 min.):
1.) Warum soll die Suppe 2 Stunden kochen? Ist aus TCM-Sicht etwas einzuwenden gegen den Druckkochtopf?
2.) Mir passiert es immer wieder, dass mir beim Essen warm bzw. - besonders beim Suppe-Essem - heiß wird. Das empfinde ich aber als sehr angenehm. Ist es nicht auch ein Zeichen, dass die Verdauung normal funktioniert? (Magen strengt sich an beim Verarbeiten der Nahrung und produziert Wärme).
Danke!

Hallo Lena!
1.) Aus Sicht der TCM gehen beim langen Kochen die Inhaltsstoffe - das Qi - vollkommen in die Suppe über, die dadurch besonders Qi-reich wird. Außerdem steigert die lange Kochzeit die Bekömmlichkeit, und der Körper kann alles sehr gut verarbeiten. Das Gericht nimmt auch die Wärme von der Kochstelle auf und diese wird so an den Körper weitergegeben.
Auch bei uns gab es früher die Tradition, dass ein Eintopf den ganzen Tag am Feuer gestanden ist, auch die Kraftsuppen - z.B. Hühnersuppe für Frauen nach der Geburt - sind unseren Großmüttern sicher noch gut bekannt.
Der Name Kraftsuppe weist schon darauf hin: sie wirkt kräftigend. Das ist besonders gut, wenn wir krank waren oder einen stressigen Alltag haben und es draußen kalt ist.
Das lange Kochen von Gemüse bewirkt natürlich, dass das Gemüse danach ausgelaugt ist und weggeworfen werden kann, die ganze Essenz ist dann in der Suppe! Man kann dann frisches Gemüse dazugeben, die letzte halbe Stunde zum Beispiel.
Kochen im Druckkochtopf ist vollkommen in Ordnung, auch so ist genug wertvolles Qi in der Suppe!
2.) Vielleicht probieren Sie mal, den Ingwer wegzulassen, da der sehr erwärmend wirkt. Eventuell auch Pfeffer, Chili oder andere scharfe Gewürze, die Sie verwenden. Oder Sie legen mehr Gewicht auf erfrischende Gemüsearten, wie z.B. Zucchini, Tomaten, Chinakohl, Gurke.
Schwitzen bedeutet für die Chinesen den Verlust von wertvollen Säften, deshalb ist es eher zu vermeiden.
Liebe Grüße, Katharina

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