Ernährung nach TCM in der Stillzeit
Geschrieben von Katharina Ziegelbauer am 02. Januar 2014 - 26 Kommentare
Hier einige Tipps zur Ernährung für stillende Mütter:
Der erste und wichtigste Tipp ist:
Hauptsächlich warme, gekochte Speisen essen! Kaltes Essen aus dem Kühlschrank und kalte Getränke, rohes Obst und Gemüse sowie Brotmahlzeiten sind nach TCM schwer bekömmlich und kühlen den Körper. Für den Fluss der Muttermilch ist aber Wärme notwendig, da Kälte zu Stauungen führt.
Der zweite Tipp:
Saftig essen! Ideal ist zum Beispiel ein Apfelkompott, das man sich gut vorkochen kann (in Schraubgläsern aufbewahren) und vor dem Verzehr etwas erwärmt (am Herd). Dieses ist gleichzeitig süß und leicht erfrischend. Außerdem sind gut: Gemüsesuppen, Eintöpfe und Breie wie Haferflockenbrei oder Grießkoch.
Folgende Nahrungsmittel helfen besonders bei der Bildung der Muttermilch (und stärken Blut):
Eier, Hühnersuppe (besonders gut die ersten Wochen nach der Geburt, da sie das Blut stärkt und die Mutter kräftigt), rote Beeren, rote Rüben (und Saft), Petersilie, Brokkoli, grüne Blattgemüse, Vollkornreis, Karotten, roter Traubensaft, Rosinen, Datteln, schwarzer Sesam
Meide scharfe Gewürze und zu viele bittere Getränke wie Kaffee, diese können der Milchbildung schaden.
Und der letzte Tipp: viel trinken! Was bedeutet viel? Das hängt davon ab, wie man sich ernährt. Bei trockener Nahrung wie z.B. Brot sowie salziger Nahrung wie Wurst oder Fastfood braucht man mehr Flüssigkeit als bei einer saftigen Ernährung mit viel Suppe. Richtwert: ca. 2 Liter. Der Durst zeigt auch an, ob man etwas braucht. Ein Tee, der die Muttermilch stärkt, ist der Anis-Kümmel-Fenchel-Tee, der noch besser wirkt, wenn die Gewürze frisch gemörsert werden.
In meinem Blog findest du noch mehr TCM-Tipps für Mama und Baby!
Kommentare
Hallo Katharina!
Meine einjährige Tochter ißt Brot nicht recht gerne...aus TCM Sicht soll man ja auch nicht allzu viel davon geben.
Was soll/kann man stattdessen abends geben? Ist Pfannkuchen aus Dinkelmehl zbsp besser bekömmlich? Brei mag sie auch nicht mehr.
Was halten sie von Makrobiotik? Wo zbsp Nachtschattengewächse wie Kartoffel, Tomaten, Paprika garnicht empfohlen werden? ist da etwas daran dass man die meiden sollte?
Geben sie zum Frühstück ihren Kindern auch kein Brot sondern eher Müsli?
Danke und liebe Grüße
Meli
Liebe Meli,
einige Rezeptideen (nicht nur für Breie) finden Sie hier: http://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/babys-erster-brei-einige-rez.... Pfannkuchen aus Dinkelmehl ist eine gute Idee - verwenden Sie dazu bitte nicht Kuhmilch, sondern Reis- oder Haferdrink. Dazu ist zum Beispiel Apfelkompott oder -Mus empfehlenswert (ohne Zucker).
Ansonsten können Sie ihr abends auch alles andere geben - von Kartoffeln (z.B. aus dem Ofen) über Suppen oder Reisgerichte, süß oder salzig, Hauptsache selber gekocht!
In der TCM gibt es keine Einwände gegen die Nachtschattengewächse. Tomaten sind sehr abkühlend und deswegen in rohem Zustand nur in geringen Mengen empfehlenswert.
Ja, wir essen in der Früh gekochte Speisen (z.B. das hier: http://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/suesser-reisflockenbrei-mit-...)!
Liebe Grüße,
Katharina
Liebe Frau Ziegelbauer!
Ich fand Ihre Homepage sehr interessant und aufschlussreich. Allerdings hätte ich zur Ernährung in der Stillzeit noch eine Frage: mir ist seit der Entbindung immer sehr heiß (hab es zuerst auf die Hormone geschoben, mittlerweile hat sich mein Körper aber wieder umgestellt) und auch mein Sohn (5 Monate) schwitzt extrem - während des Stillens hat er große Schweißperlen am Kopf und auch sonst ist er recht hitzig. Sie schreiben von warmen Speisen und Getränken, aber auch, dass man auf seinen Körper hören soll. Mir wäre eher nach Eiskaltem... Wonach soll ich mich richten?
Liebe Doris,
versuchen Sie zuallererst, erhitzende Nahrungsmittel/Getränke zu vermeiden. Dazu gehören: Kakao/Schokolade, mit hoher Hitze angebratenes/gegrilltes/frittiertes Fleisch, Fleischsuppen (auch die Hühnersuppe), scharfe Gewürze, Zimt, Ingwer, Ingwertee, Fencheltee, Knoblauch, Zwiebel, Lauch, Kaffee. Dann können Sie versuchen, kühlende Nahrungsmittel bekömmlich zuzubereiten, also z.B. statt der sehr kalten rohen Tomate lieber eine Tomatensuppe (ohne Zwiebel etc.) oder statt dem rohen Apfel ein Apfelkompott. Pfefferminztee kühlt ebenfalls auf milde Art. Ansonsten könnten Sie noch etwas sauren Geschmack hinzufügen, um die Säfte (Schweiß zählt auch dazu) innen zu halten - z.B. mit Zitrone würzen. Wenn das alles nicht hilft, können Sie immer noch richtig kalt (rohes Obst etc.) essen - aber dann achten Sie auf Ihre Verdauung!
Beim Baby könnte es sein, dass es das Hitzige von Ihnen durchs Stillen bekommt und durch oben genannte Maßnahmen ebenfalls weniger hitzig wird. Ansonsten können Sie bei ihm nichts anderes machen - außer weniger Kleidung!
Alles Liebe,
Katharina
Liebe Frau Ziegelbauer!
Vielen Dank für Ihre Informationen.
Mir ist vor allem schwer gefallen, auf Kakao und Schokolade zu verzichten, aber nachdem sich nach wenigen Tagen Erfolg gezeigt hat ( ich schwitzte viel weniger und mein Sohn auch!! ), bin ich recht motiviert durchzuhalten. Schön, dass es solche Menschen wie Sie gibt, die übers Internet ihr Wissen weitergeben. Danke!!!
Gerne! Schön, dass es Ihnen geholfen hat! :)
Liebe Grüße,
Katharina
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