Die Wirkung der 9 beliebtesten Küchenkräuter nach TCM – von Basilikum bis Thymian
Geschrieben von Katharina Ziegelbauer am 26. März 2024 - 44 Kommentare
Willst du dich gesünder ernähren, ohne viel Aufwand?
Dann habe ich eine gute Idee für dich: Gib frische grüne Kräuter über dein Essen, am besten jeden Tag.
Egal ob vom Balkon, aus dem Garten oder aus dem Supermarkt - Hauptsache, es sind welche zuhause!
Alle frischen, grünen Kräuter stärken nach TCM dein Blut, das hilft z.B. bei trockenen Augen, trockener Haut, Erschöpfung gepaart mit innerer Unruhe, Schlafstörungen und Anämie.
Nach TCM gehören grüne Nahrungsmittel zum Frühling und stärken besonders die Leber und die Gallenblase.
Küchenkräuter unterstützen außerdem die Verdauung, was besonders bei schwer bekömmlichen Gerichten günstig ist wie der typischen Hausmannskost mit Wurst, Fleisch, Nudeln und Käse.
Alle Kräuter fördern den Leber-Qi-Fluss und entspannen deine Leber.
Und so wirken die beliebtesten 9 Küchenkräuter nach TCM:
Basilikum
- leicht wärmend, bitter und scharf
- regt den Fluss des Leber-Qi an (gut bei innerer Anspannung, Frust, Regelschmerzen, Kopfweh, Wetterfühligkeit)
- trocknet Schleim in der Lunge und der Verdauung
- wirkt gegen Blähungen
Dille
- leicht wärmend, sauer und bitter
- fördert die Durchblutung
- wirkt appetitanregend
- wirkt gegen Blähungen und Völlegefühl
Kresse
- leicht wärmend, scharf
- kühlt Bluthitze (z.B. bei Neurodermitis und Akne)
- fördert den Leber-Qi-Fluss (siehe beim Basilikum)
- Tipp: Brunnenkresse wirkt noch kühlender auf das Blut als Kresse.
Minze
- kalt, scharf
- stärkt Lunge und Leber
- regt den Leber-Qi-Fluss an (z.B. bei Kopfweh und Blähungen)
- vertreibt Sommerhitze
Petersilie
- leicht wärmend, sauer, etwas scharf
- stärkt speziell die Nieren
- fördert den Leber-Qi-Fluss
- harntreibend (gut bei Blasenentzündungen und Wasseransammlungen (Ödemen))
- wirkt gegen Blähungen und fördert die Fettverdauung
- Achtung in der Stillzeit: zu viel Petersilie kann die Muttermilchbildung vermindern
- TCM-Rezept: Bohnen-Kartoffel-Stampf mit Mangold und Petersilie
Rosmarin
- wärmend, bitter, etwas scharf
- hilft bei innerer Kälte
- hilft bei der Fettverdauung
- durchblutungsfördernd und krampflösend
- stärkt die Libido (sexuelle Lust)
- gut bei niedrigem Blutdruck
Salbei
- kühlend, bitter, scharf
- stärkt die Lunge (z.B. bei Halsschmerzen)
- wirkt schweißhemmend
- gut bei Nachtschweiß
- Achtung in der Stillzeit: Salbeitee vermindert die Muttermilch
Schnittlauch
- wärmend, scharf
- hilft bei innerer Kälte und kalten Füßen
- gut bei Erkältungskrankheiten (im Anfangsstadium, solange einem noch kalt ist)
- Achtung bei innerer Hitze (z.B. Hautausschläge, Augenentzündung, Gastritis)
- Ähnlich wie Schnittlauch wirkt übrigens auch Bärlauch.
Thymian
- wärmend, bitter, scharf
- hilft bei Feuchtigkeit und Kälte (z.B. geruchloser, wässriger Durchfall)
- krampflösend und entschleimend (z.B. Husten mit schwer abzuhustendem Sekret)
- stärkt die Abwehrkraft und die Libido (sexuelle Lust)
Quellen für die Wirkungen der Kräuter:
Bengt Jacoby, Gesünder leben mit den fünf Elementen; Barbara Temelie, Mit der Fünf-Elemente-Ernährung zur Wohlfühlfigur, Website heilkraeuter.de.
Im getrockneten Zustand werden Kräuter übrigens wärmender und stärken mehr die Verdauung als das Blut.
Tipp für alle Brot-Liebhaber:
Brot gilt nach TCM als schwer bekömmlich. Streue doch beim nächsten Mal frische Kräuter aufs Brot. Das fördert die Bekömmlichkeit und schmeckt einfach gut.
Was sind deine liebsten Küchenkräuter? Ich freue mich auf deinen Kommentar - vielleicht auch mit einem Lieblingsrezept dazu. :)
Kommentare
Liebe Katharina, wenn Petersilie die Nieren stärkt und die Fettverdauung fördert kann es dann sein, dass das ständige „Hunger haben“ meines Sohnes (Neurodermitis) davon kommen kann, dass er zu viel Petersilie isst? Er steht auf Petersilie. Heißt Niere stärken, dass die vermehrt ausscheidet? Das wäre ja für einen Neurodermitiker nicht geeignet oder versteh ich etwas falsch?
Vielen Dank für deine Antwort.
Dörthe
PS: Seit Februar ernährt er sich nach deinem Buch - mit dem aktuellen Streß, auch Prüfungsstress - ist es jedoch wieder schlimmer. Hast du einen Tipp?
Liebe Dörthe,
danke für deinen Kommentar!
Das ist eine interessante Theorie, an der vielleicht etwas dran ist, ich weiß es nicht. Prinzipiell ist das Ausscheiden von Feuchtigkeit schon gut bei Neurodermitis, das kommt darauf an, wieviel Feuchtigkeit bei ihm da ist. Das merkst du z.B. an nässenden Ekzemen, Schwellungen oder Pusteln, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Im Buch könnt ihr das nachlesen.
Petersilie ist auf jeden Fall günstig und gesund, auch bei Neurodermitis.
Zum Zeitrahmen: Seit Februar ist jetzt 3 Monate, das ist noch recht kurz. Es kommt drauf an, wie er vorher gegessen hat und wie lange er die Neurodermitis schon hat, je nachdem kann es einfach länger dauern, bis man eine echte Verbesserung merkt. Bei mir war es damals ca. 1 Jahr. Und klar - Stress kann es verschlimmern. Mein Tipp: Dranbleiben und nicht zu viel Druck machen, dem Körper vertrauen, in längerem Zeitrahmen denken.
Liebe Grüße und alles Gute,
Katharina
Liebe Katharina, habe das Gefühl das mich getrocknete Kräuter "austrocknen".
Da es im Winter schwieriger ist an frische zu kommen kannst du mir vielleicht getrocknete Kräuter empfehlen die weniger trocknen oder ist es besser frische zu verwenden? Danke für deinen megatollen Blog, ich konnte schon soviel mitnehmen! Liebe Grüße, Michaela
Liebe Michaela,
danke für deinen Kommentar und das nette Feedback!
Du hast schon Recht, getrocknete Kräuter wirken prinzipiell trocknender als frische. Wobei diese Wirkung ja auch erwünscht ist, um pathogener Feuchtigkeit entgegenzuwirken und das Essen bekömmlicher zu machen.
Wie geht es dir denn mit Kümmel, Koriander und Kreuzkümmel?
Liebe Grüße,
Katharina
Liebe Katharina,
schon wieder so ein schöner Blogartikel. Sie zu Lesen sind Balsam auf der Seele :)
Ich bin mit Gartenkräuter aufgewachsen und in meiner Kindheit gab es frisch aus dem Garten auf das Butterbrot Schnittlauch oder Radieschen.
Wir haben uns gerade aktuell ein Kräuterhochbett angelegt :) und meine Lieblingekräuter sind u.a. die Pimpinelle und der Borretsch sowie das Bohnenkraut. Hast du dazu auch die Wirkweise?
Meist Du mit Minze die Pfefferminze?
Liebe Grüße aus Hamburg sendet Dir Birgit
Liebe Birgit,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ich freue mich über das schöne Feedback. :)
Zu den Kräutern, die du erwähnst, habe ich zu Borretsch (kühlend, stärkt Herz- und Lungen-Yin, gut bei Nervosität und Schlafstörungen) und Bohnenkraut (wärmend, gut bei nächtlichem Wasserlassen, stärkt das Nieren-Yang, gut bei Leber-Qi-Stagnation und bei innerer Kälte) die Wirkungen bei Barbara Temelie gefunden (Mit der 5-Elemente-Ernährung zur Wohlfühlfigur), Pimpinelle habe ich nicht gefunden.
Mit Minze meine ich Pfefferminze, ja.
Liebe Grüße,
Katharina
Hallo Katharina!
Verlieren die Kräuter beim kochen ihre Wirkung?
LG
Heike
Liebe Heike,
danke für deinen Kommentar! Nein, sie verlieren nicht ihre Wirkung, sie wird höchstens etwas abgemildert.
Liebe Grüße,
Katharina
Liebe Katharina,
lieben Dank für die vielen Informationen und die leckeren Rezepte. Viele habe ich schon nachgekocht und der "schwarze Linsen-Salat" war umwerfend. ich kann noch den Tipp geben, rote Bete zu schwarzen Linsen....mmmmh,jammi.
Meine Frage aber an dieser Stelle ist: was sagst Du zu Koriander? Ich esse ihn wirklich sehr sehr gerne, muß aber vorwiegend warm essen (Du hattest mir am besten drei Mahlzeiten empfohlen)....Darf ich ihn trotzdem essen, so roh und unverkocht oder lieber getrocknet bzw. mit verkocht?
Ich danke Dir für diese tolle hp,
sei herzlich aus Berlin gegrüßt,
Stefanie
Liebe Stefanie,
danke für deinen Kommentar! Koriander ist auch ein gutes Gewürz, sowohl frisch als auch die Samen. Zur Wirkung des frischen Krauts finde ich in den traditionellen Quellen nichts, aber blutstärkend wird er wohl auch sein. Frische Kräuter als Begleitung zu gekochten Mahlzeiten sind durchaus günstig, fördern die Verdauung und geben gute Nährstoffe.
Liebe Grüße,
Katharina
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