Der Blähbauch und das Bedürfnis, Dampf abzulassen

Foto einer Frau, die im Mantel auf einer Stiege sitzt und isst, mit dem Laptop am Schoß und einem Buch daneben

In diesem Artikel meiner Assistentin Christina Zitterl erfährst du, warum für deine Verdauung nicht nur wichtig ist, was du isst, sondern auch wie du isst. 

Hand aufs Herz: Wie viel Zeit nimmst du dir zum Essen? Ein schnelles Käffchen in der Früh, bis Kind und Kegel außer Haus sind, in der halben Stunde Mittagspause geht sich ein belegtes Brötchen aus, am Nachmittag etwas Nervenfutter nebenbei (damit man den Arbeitstag übersteht), abends dann endlich etwas Warmes und hin und wieder (sobald die Kinder endlich im Bett sind) gönnt man sich zur Belohnung noch ein paar Chips zur neuesten Netflix-Serie. So oder so ähnlich sieht ein ganz normaler Arbeitstag bei vielen von uns aus. Denn das Essen ist das, was in stressigen Zeiten am ehesten vernachlässigt wird.

Ich selbst kann mich bei diesem Thema leider nicht ausnehmen. Denn was mir im Alltag bei meiner langfristigen Ernährungsweise wohl am schwersten fällt, ist es bewusst, achtsam und langsam zu essen. Ich war schon immer eine schnelle Esserin, das wurde mir so beigebracht, denn die Arbeit war wichtiger als der Genuss. Und die Geburt meiner kleinen Tochter hat meine Bestrebungen, mehr Ruhe beim Essen zu finden, nicht gerade vereinfacht. Während ich also versuche, mich auf mein Essen zu konzentrieren, fallen mir entweder drei Dinge aus meiner To Do-Liste ein oder ich stehe fünfmal auf, um die Wünsche meiner Tochter zu erfüllen.

Du fragst dich, was das jetzt alles mit Blähungen zu tun hat? Sehr viel kann ich dir sagen!

Beim Thema Ernährung reden wir ganz oft über das WAS: Welche Nahrungsmittel sind empfehlenswert, welche (un)günstig, welche bekömmlich, usw. Aber mindestens genauso entscheidend, wenn es um eine gute Verdauungskraft geht, ist die Frage des WIE! Wie esse ich, wie schnell esse ich und wie bewusst nehme ich mein Essen überhaupt wahr?

In den letzten Monaten habe ich ein absolutes Kontrastprogramm erleben dürfen: Achtsames, langsames und genussvolles Essen im Urlaub versus schnelles, abgelenktes und nebenbei Essen an intensiven Arbeitstagen. Während ich im Urlaub kein Problem damit hatte, im Bikini am Strand zu liegen, hatte ich in den letzten Tagen größte Mühe damit, meinen Blähbauch mit weiten Shirts zu kaschieren. Und diese Erfahrung mache ich nicht das erste Mal, denn im Urlaub gehöre ich tatsächlich zu denjenigen, die am liebsten stundenlang beim Essen sitzen.

„Genuss fördert die Bekömmlichkeit!“ lautet einer der wichtigsten Merksätze in der TCM - und ich kann nur bestätigen, wie viel Wahrheit in diesem Satz steckt! Warum? Was passiert denn, wenn wir genießen?

Genuss braucht Zeit, Genuss kann nicht schnell gehen - wenn wir genießen, essen wir langsamer. Und durch das langsame Essen, essen wir insgesamt weniger, da wir die Signale unseres Körpers rechtzeitig wahrnehmen. Bis das Sättigungsgefühl sein Maximum erreicht hat, dauert es nämlich zwischen 30-40 Minuten. Außerdem bedeutet Genuss Entspannung und in diesem Zustand, in dem unser parasympathisches Nervensystem aktiviert ist, arbeitet unser Verdauungstrakt am besten.
Darüber hinaus bin ich davon überzeugt, dass das WIE ganz stark das WAS beeinflusst. Wenn ich darauf achte, langsam, bewusst und genussvoll zu essen, nehme ich viel besser wahr, was mich WIKRLICH nährt. Ich muss mich dann nicht mehr über das Kuchenbuffet hermachen, um meine Nerven zu beruhigen, sondern werde mich schon nach einer kleinen Nachspeise glücklich und zufrieden fühlen.

Wenn mir im Alltag das genaue Gegenteil passiert und ich aussehe, als wäre ich im 5. Monat schwanger, dann kommt es mir vor, als wolle mein Bauch einfach nur Dampf ablassen - im wahrsten Sinne des Wortes. Dampf ablassen darüber, dass ich ihm an diesem Tag zu wenig Ruhe gegönnt habe, viel zu große, halb gekaute Brocken im Magen gelandet sind und ich mein Qi kein einziges Mal vom Kopf runter in den Verdauungstrakt geschickt habe. Und dann weiß ich, dass ich so einiges wieder gut zu machen habe, um zurück in meine Mitte zu kommen…

Ende von Christinas Artikel

Welche Tipps helfen DIR am meisten gegen Blähungen? Teile sie gerne mit uns in den Kommentaren, danke!

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