Brotfrühstück á la TCM (von Christina Zitterl)
Dieser Artikel ist von meiner Assistentin Christina Zitterl.
Brot zum Frühstück? Wenn das nicht nach einem Fauxpas in der Welt der TCM klingt! Immerhin hört man uns TCM-Ernährungsberater:innen gebetsmühlenartig vom Wert des warmen, gekochten Frühstücks sprechen.
Kann ein Brotfrühstück dennoch „erlaubt“ sein, wenn man sich nach TCM ernähren möchte?
„Mach dir die Ernährungsumstellung leicht“ ist eines unserer Mottos im Onlineprogramm „Trust your Body – Finde deine typgerechte Ernährung nach TCM“ von Katharina, denn nur wenn es leicht geht, guttut und schmeckt, setzen wir die neuen Ernährungsgewohnheiten auch langfristig um.
Hand aufs Herz, wie kann ein Verzicht auf Brot und Gebäck leicht sein, wenn an jedem zweiten Straßeneck der Duft nach Frischgebackenem einem das Wasser im Mund zum Laufen bringt? Ist doch bei uns die Brotkultur so tief verankert, dass es kaum gelingen mag, den Verlockungen permanent zu widerstehen. Zum Glück ist das auch gar nicht nötig, wenn man weiß, wie man Brotmahlzeiten nach den Prinzipien der TCM etwas verdauungsfreundlicher gestalten kann.
In der TCM-Ernährung schenkt man dem ganzen Korn mehr Beachtung als dem zu Mehl verarbeiteten. Warum? Weil so ein kleines Körnchen alles Leben in sich trägt. Es kann keimen und zu einer kraftvollen Pflanze heranwachsen – Getreide strotzt förmlich vor Qi. Zu Mehl verarbeitet trägt es dieses Potenzial leider nicht mehr in sich, weswegen Gebäck als Qi-arm gilt. Ist meine Verdauungskraft nicht stark genug, um Mehlprodukte zu verdauen, führt dies zu Feuchtigkeitsansammlungen im Körper. Gleichzeitig kann ich mit trockenem Brot auch keine Körpersäfte aufbauen, weswegen es für den Magen zu trocken ist.
Zu befeuchtend und zu trocknend – klingt paradox, ist aber doppelt ungünstig, weswegen Brotmahlzeiten kein hoher Stellenwert in der TCM-Ernährung beigemessen wird.
Dennoch ist Brot nicht gleich Brot. Ich kann ein Aufbackbrötchen nicht mit einem Sauerteigbrot aus der Bäckerei vergleichen. Wer schon einmal einen Geschmackstest gewagt hat, wird schnell feststellen, dass Welten zwischen den einzelnen Backwaren liegen können. Empfehlung aus der TCM: Wenn schon Brot, dann am besten getoastetes Roggensauerteigbrot. Aber was genau macht dieses zum klaren Sieger?
Der Sauerteig macht das ansonsten schwer verdauliche Brot bekömmlicher, denn während der Fermentation findet eine sogenannte Vorverdauung durch die Mikroorganismen statt. Zudem wird durch die Vergärung die im Getreide enthaltene Phytinsäure abgebaut, welche dafür bekannt ist, die Aufnahme von Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Zink zu hemmen. Selbst das Klebereiweiß (Gluten) wird durch die Fermentation in seiner Struktur verändert, sodass Menschen, die empfindlich auf glutenhaltiges Brot reagieren, Sauerteigbrote tendenziell besser vertragen (vor allem Roggensauerteigbrote, da Roggen generell weniger Klebereiweiß besitzt als Weizen). Roggenbrote bleiben übrigens länger frisch, da der Roggen mehr Wasser binden kann.
Welche Möglichkeiten habe ich, mir mein heiß geliebtes Brot in der TCM-Ernährung nicht verbieten zu müssen?
Hier sind deine 5 Schritte zur bekömmlichen Brotmahlzeit nach TCM:
- Entscheide dich für Roggensauerteigbrot (idealerweise mit verdauungsfördernden Gewürzen wie Anis, Fenchel, Kümmel und Koriander).
- Iss es nicht ganz frisch, sondern erst nach 1-2 Tagen.
- Toaste es.
- Iss Brot zu einer Suppe oder
- Belege es mit etwas Gekochtem.
Wie kann so ein Brotfrühstück á la TCM konkret aussehen?
Hier erhältst du ein paar Inspirationen:
Getoastetes Roggensauerteigbrot
- mit Erbsenpüree, pochiertem Ei und frischen Sprossen
- mit Hummus und gegrilltem Gemüse
- mit Scrambled Tofu und getrockneten Tomaten
- mit Guacamole, Rührei und Kresse
- zu israelischem Shakshuka
- zu britischen Baked Beans
- zu Gemüsesuppe vom Vortag
- zu Ofengemüse mit Kichererbsen und Feta
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