Babys erste Beikost
Geschrieben von Katharina Ziegelbauer am 29. August 2012 - 95 Kommentare
Es ist wieder so weit - meine Kleine ist ein halbes Jahr alt und das Thema Beikost wird aktuell! Hier meine Empfehlungen, aus TCM-Sicht und ganz persönlicher Erfahrung:
Das Wort Beikost sagt es schon: es geht darum, zur Muttermilch (bzw. Flascherlmilch) etwas dazu zu geben, nicht sie zu ersetzen!
Deshalb Tipp Nr. 1: Stellen Sie sich darauf ein, dass es länger dauert, bis eine Milch-Mahlzeit ersetzt wird. Die ersten Wochen wird Ihr Baby nur Mini-Portiönchen essen. Es lernt die verschiedenen Nahrungsmittel kennen und die Situation beim Tisch, wenn es dabeisitzt und die anderen beim Essen beobachten kann. Ein spielerischer Umgang führt zu einem positiven Verhältnis zum Thema Essen.
Was darf es alles essen?
Je nach Ihren persönlichen Vorlieben können Sie ihm Brei geben oder Stücke von gedünstetem Gemüse, Kartoffel oder Apfel oder Birne. Ich habe meinem ersten Kind zuerst Stücke gegeben (siehe Foto) und es hat sehr gut funktioniert. Da sie in dem Alter sowieso alles in den Mund stecken, kann man das auf diese Art gleich ausnutzen. Bei der Kleinen wechsel ich zwischen Brei und Stücken ab, je nach dem, was ich gerade koche. Die Methode mit den Stücken nennt sich übrigens Baby Led Weaning (bei Google eingeben für mehr Infos). (Das sollte Ihr Baby nicht essen.)
Hauptunterschied TCM- und westliche Empfehlungen:
Die TCM empfiehlt, Babys und kleinen Kindern nur gekochte Nahrung zu geben. Das heißt, keine Bananen, rohe Äpfel, Gurken usw. Außerdem kein Brot, da dieses schwer verdaubar ist. Der Verdauungstrakt von Kindern ist laut TCM erst mit 6 Jahren voll leistungsfähig, bis dahin sollten die Speisen bekömmlich und leicht verdaubar sein. Außerdem neigen kleine Kinder nach TCM zu Kälte in der Verdauung, das heißt, sie sollten kein kaltes Essen bekommen.
Meine Empfehlungen:
Als Getreide am besten zuerst Hirse und Reisflocken verwenden, später Haferflocken, Dinkel und Polenta. Weizen erst ab einem Jahr. Fleisch und Fisch frühestens ab einem Jahr, sie sind aber nicht notwendig für eine ausgewogene Babyernährung. Milch: nur Muttermilch, wenn möglich, und zwar so lange wie von Mama und Baby gewünscht. (weitere Infos zum Thema Milch)
Kommentare
Guten Morgen Katharina,
danke für diese HP und alle Deine wertvollen Tipps, für mich sehr bestärkend. Ich habe mich mit Reis/Hirsebrei bzw. -flocken sowie Reismilch und glutenfreie Hafermilch etc für den Beikoststart eingedeckt, alles biologisch. In den meisten Produkten ist ein zusätzliches Vitamin B1 drinnen. Ist das aus Deiner Sicht unbedenklich? Die Alternative wäre Breie selbst herzustellen, Auszug, dann pürieren.... Danke für Deine Rückmeldung. lg Fiona
Liebe Fiona,
danke für deinen netten Kommentar!
Das zusätzliche Vitamin B1 ist aus meiner Sicht unbedenklich, ja.
Liebe Grüße,
Katharina
Hallo Katharina, erstmal dickes Lob an deine Homepage und an deine Art , wie toll und liebevoll du die TCM Ernährung vermittelst. Ich hab auch dein Buch über Kinderernährung. Einfach super. So nun zu meiner Frage, ich ernähre mich schon seid der Schwangerschaft nach TCM, nun möchte ich gern meinen 6 monatigen Sohn nach TCM ernähren. Ich habe jetzt mit Reisschleim angefangen, aber mit vollkornreis, den ich lange gekocht habe. Hab den Vorschlag aus einem Buch, da heißt es das Congee der Muttermilch sehr ähnlich kommt und viel Chi enthält. Nun bin ich einwenig verunsichert, sie würden eher weißen Reis empfehlen, weil er leichter verdaulich ist. Und mach mir jetzt auch Gedanken wegen Arsen im Reis. Was meinen Sie, ist das bedenklich? Sind die gekauften reisflocken wahrscheinlich kontrollierter als Reis selbst gekocht? Oder ist es sinnvoller mit Gemüse anzufangen?
Wenn ich ihm gekochte Gemüsesticks gebe, dann sollte ich zuerst nur eine Sorte geben und dann schauen wie er es verträgt bzw. verdaut? Vielen Dank schon im Voraus.
Liebe Michi,
danke für deinen Kommentar und das liebe Feedback! :)
Ja, ich würde auch lieber die Babyreisflocken nehmen, da die besser kontrolliert werden und gerade Vollkornreis stärker mit Arsen belastet sein kann als weißer Reis. Falls du ihn stillst, brauchst du dir sowieso keine Gedanken wegen der Nährstoffe zu machen.
Dazu kannst du von Anfang an gekochtes Gemüse geben, am besten mal nur eine Sorte, z.B. Karotten, Pastinaken, Zucchini. Und dann beobachten, wie es ihm schmeckt und wie seine Verdauung reagiert. Wenn da alles passt, dann einfach alle 1, 2 Wochen was Neues probieren (oder auch häufiger, wie es sich ergibt). Als Sticks kannst du ihm das Gemüse auch geben, ganz wie es ihm und dir gefällt!
Liebe Grüße und viel Freude beim Essen entdecken mit deinem Kleinen,
Katharina
Liebe Katharina, vielen Dank für deine schnelle Antwort. Jetzt hab ich noch eine Frage. Ich hab jetzt auch begonnen ihm Pastinake püriert und als Sticks zu geben. Hab Ihm davon nur ganz wenige Löffel gegeben. Jetzt hat er aber die letzten Tage öfters am Tag so drücken müssen, besonders nach dem Stillen. Stuhlgang hatte er ganz normal. Er hatte auch keinen roten Kopf dabei, aber er drückt und es kommt oft nichts. Kann das die Umstellung auf feste Kost sein oder verträgt er das Essen nicht? Soll ich weiterhin ihm Pastinake oder Essen anbieten oder ist es für seine Verdauung zu früh? Er hat mittlerweile richtig Lust auf essen und wird richtig zornig wenn er nichts bekommt.
Was hältst du von Leinöl, kann ich ihm das auch geben?
Nochmals vielen Dank für deine Antwort.
Einen schönen Tag noch und mach weiter so.
Lg Michi
Liebe Michi,
bei der Beikosteinführung kann es zu Verdauungsproblemen kommen. Du kannst ihn unterstützen, indem du etwas geriebene Birne oder Birnenmus in den Brei gibst. Leinöl würde ich noch nicht geben, aber ein kleines Stück Butter oder ein Löffelchen Mandelmus wären gut. Pastinake und Karotte ist auch eher stopfend, vielleicht wäre Zucchini günstiger.
Liebe Grüße,
Katharina
Hallo,
Welche Reis/Hafer/....milch sollte am besten verwendet werden? Alle Produkte, die ich bisher in den Händen hielt, enthalten Salz.
Liebe Grüße
Liebe Rosa,
danke für Ihren Kommentar! Ja, ich kenne auch kein Produkt ohne Salz. Die Menge ist so gering, dass ich es für tolerierbar halte. Und man verwendet bei den ganz Kleinen ja auch nur sehr wenig Reismilch etc. Zum Trinken würde ich sie nicht geben, nur um süße Breie etwas geschmackiger zu machen.
Liebe Grüße,
Katharina
Liebe Katharina,
habe mir die Woche dein Buch geholt und finde es einfach super! Nicht kompliziert, einfach und verständlich geschrieben! Freue mich schon aufs Rezepte ausprobieren.
Habe jetzt jedoch noch eine Frage zum Beikoststart. Meine Tochter ist jetzt 4 Monate und giert ständig nach unserem Essen und ich habe mich heute getraut mal die Reisflocken von Alnatura anzubieten. Sie war ganz begeistert und wollte mir ständig den Löffeln entreißen. Habe ihr trotzdem nur ein paar gegeben um zu testen, wie es mit der Verdauung etc. bei ihr ankommt. Jetzt meine Frage dazu: ist es in Ordnung, wenn ich damit anfange? Habe jetzt oben gelesen, dass ich doch mit Gemüse starten sollte? Ab wann soll ich Mandelmus in den Brei geben und wie viel davon? Ich habe jetzt mal weisses Mandelmus besorgt oder könnte ich auch normales nehmen? Wann würdest du starten Gemüse zu ergänzen und gibt es eine ideale Tageszeit zum Starten? Danke dir für deine Hilfe! Ganz liebe Grüße, Marlene
Liebe Marlene,
danke für deinen Kommentar, freut mich, dass dir das Buch gefällt!
Wenn deine Tochter am Essen interessiert ist und auch halbwegs gut sitzen kann (mit Unterstützung) kannst du ihr schon etwas zum Essen anbieten. Die Reisflocken sind ein guter Start. Dann kannst du etwas gekochtes Gemüse dazugeben und so weiter.
Ich würde lieber das weiße Mandelmus nehmen, da es leichter bekömmlich ist als das dunkle.
Stillst du deine Tochter? Dann bekommt sie alle Nährstoffe, die sie braucht, in der Muttermilch und du brauchst dir auch noch keine Gedanken machen, ob sie mit dem Essen genügend Nährstoffe bekommt. Ideale Tageszeit zum Starten gibt es nach TCM nicht, einfach so, wie es in euren Tagesplan passt.
Liebe Grüße,
Katharina
Seiten
Neuen Kommentar hinzufügen