5 ungewöhnliche Tipps für Leber-Qi-Stagnation (und was das überhaupt ist)

Foto einer Frau in Bluse, die ihre Arme nach oben dehnt und sich entspannt

In diesem Artikel stelle ich dir eines der am weitesten verbreiteten Syndrome der TCM vor: die Leber-Qi-Stagnation.

Du erkennst sie daran, dass das Qi, also die Energie im Körper, nicht frei fließt. Dafür ist nämlich die Leber zuständig. So entstehen Druckgefühle (typisch unter dem Rippenbogen), Verspannungen und Schmerzen. Ja, du kannst bei allen Schmerzen von einer Leber-Qi-Stagnation ausgehen. Typisch ist für solche Schmerzen, dass sie herumwandern und nicht an einer Stelle fixiert sind. Hilfreich sind da z.B. Massagen und sanfte Bewegung. Wenn die Schmerzen hingegen an einer Stelle fixiert sind und Massage nicht hilft, steckt wahrscheinlich schon eine Blut-Stagnation dahinter (entstehend aus einer lange andauernden Qi-Stagnation, dazu kommen etwa Hitze oder Feuchtigkeit). Das ist ein tiefer gehendes Ungleichgewicht und weniger leicht zu beheben als eine Qi-Stagnation.

Die typischen Symptome der Leber-Qi-Stagnation sind neben Druckgefühlen und Schmerzen:

  • Wechselnde Verdauungsbeschwerden, die besonders bei Stress schlimmer werden (z.B. einen Tag Durchfall, am nächsten Tag Verstopfung)
  • Unregelmäßige Menstruation und PMS-Beschwerden
  • Stimmungsschwankungen
  • Kopfschmerzen
  • Wetterfühligkeit
  • Kloßgefühl im Hals, häufiges Räuspern und Seufzen

Erkennst du dich da wieder?

Dann wäre der erste Ernährungstipp, mehr Gemüse zu essen und weniger Fleisch, außerdem den Alkohol eine Zeitlang ganz zu meiden. Und langsamer und in Ruhe zu essen (Protipp: Setze dich zum Essen hin und lege zwischendurch die Gabel zur Seite). Viel mehr Tipps (inklusive Nahrungsmittellisten und passende Kochrezepte) findest du in meinem Buch "Eine starke Leber durch richtige Ernährung. Mit 6-Wochen-Entgiftungsprogramm" (Kneipp-Verlag, im Buchhandel erhältlich oder als eBook direkt bei mir). 

Und hier sind 5 ungewöhnliche Tipps für deine Leber, die nichts mit der Ernährung zu tun haben

  1. Atme bewusster und tiefer, am besten in den Bauch. Atmen bewegt das Qi. Nimm dir zweimal am Tag 5 Minuten Zeit und nimm einige tiefe Atemzüge, bei denen sich deine Bauchdecke hebt und senkt (lege die Hand drauf, dann merkst du es gleich, ob du tief atmest). 
  2. Bewege dich täglich. Die äußere Bewegung hilft der inneren Bewegung des Qi. Und keine Sorge: das muss überhaupt kein Sport sein! Mache am Morgen einige Dehnungsübungen (das mache ich jeden Tag) oder tanze ein Lied im Radio mit. Es soll dir keinen Stress machen (den mag die Leber gar nicht), sondern dir Freude bereiten.
  3. Gehe öfters ins Grüne. Die Farbe Grün stärkt die Leber und beruhigt unsere Nerven. Du kannst dich auch in Grün kleiden.
  4. Mensch, ärgere dich nicht, vor allem nicht über Kleinigkeiten. Und denke daran: es gibt nur Kleinigkeiten. Glaubst du nicht? Stelle dir vor, du würdest in einer Woche sterben. Wie wichtig ist all das, worüber du dich täglich ärgerst? Entschuldige das drastische Beispiel, aber ich finde es so aussagekräftig. Ärger und Wut schwächen die Leber, führen zu einer Qi-Stagnation und zu Leber-Hitze (wenn wir es übertreiben).
  5. Mache etwas Kreatives, wie Malen, Singen, Nähen, Basteln. Kreativität stärkt die Leber. Achte darauf, was dich in den Flow bringt. Flow = Fluss, das ist interessant, oder?

Du siehst schon, es gibt so viel, was du dir und deiner Leber Gutes tun kannst, ist das nicht schön? Suche dir einfach einen oder zwei Tipps heraus und setze sie heute gleich um. Welche sprechen dich gleich an? Ich freue mich auf dein Feedback in den Kommentaren!

Wenn du gemeinsam mit mir deine Ernährung umstellen willst, um deine Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Erschöpfung oder andere Beschwerden Schritt für Schritt zu verbessern und Krankheiten vorzubeugen, freue ich mich, dich in meinem Onlineprogramm "Trust your Body - Finde deine typgerechte Ernährung nach TCM" zu begrüßen. 3 Monate lang bekommst du Videos, Audios, Rezepte und Texte mit alltagstauglichen und typgerechten Tipps, aufbauend auf dein Ergebnis des Onlinefragebogens zum Herausfinden deines Typs nach TCM, und ich unterstütze dich in 3 Frage-Antwort-Webinaren und einer privaten Facebook-Gruppe. Du kannst jederzeit mit dem Kurs beginnen. Gemeinsam schaffen wir es!

Kommentare

Liebe Laura.

Ich hoffe, dass es dir nun schon besser geht?!
Ganz wichtig ist deine Mitte wieder zu stärken. Das heißt bedacht und langsam zu essen. Dir beim Essen Zeit nehmen. Auf feuchtigkeitsfördernde Lebensmittel (Kuhmilch, Weißmehlprodukte, Süßigkeiten,....) verzichten. (Sinusitis kann dadurch gefördert werden)
Aufgrund des starken Lungen Bezuges würde ich auch ganz klar diese stärken. Folgender Artikel kann dir da gut helfen:
https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/immunsystem-staerken-fuer-h...

Vielleicht ist dieser Artikel auch interessant für dich:
https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/5-ungewoehnliche-tipps-fuer...

Ansonsten ist es gut, wenn du dich wieder sanft stärkst!
https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/diplomarbeit/ernaehrungsempfehlu...

Ich wünsche dir alles Gute weiterhin!
Marina (Assistentin von Katharina)

Bild des Benutzers Marina S.

Liebe Atana.

Danke für dein Anfrage. Für mich ist es ein enorm wichtiges Thema im Hinblick auf unser Immunsystem und dem Umgang mit uns selbst. Auch das Nutzen der TCM als Präventionsmaßnahme.
Gerade, da das Virus einen starken Lungenbezug hat, geht es sehr viel darum auf unsere Energie zu achten und diese zu stärken und vorallem auf unsere Mitte, Magen und Milz, zu schauen.
Welche genaue Frage hast du denn dazu?

Interessante Artikel dazu wären:
https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/besser-fuehlen-zeiten-der-k...
https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/5-ungewoehnliche-tipps-fuer...

Ich wünsche dir alles Gute weiterhin.

Marina (Assistentin von Katharina)

Bild des Benutzers Marina S.

Hallo Katharina!

Danke für deine wertvollen Tipps. Habe seit einigen Monaten immer wieder Spannungskopfschmerzen. Durch die Akupunktur konnte ich diese schon wesentlich lindern, jedoch fällt mir auf, dass sich gerade nach Alkoholkonsum (da rede ich aber nicht von übermäßigen, sondern von 1-2 Gläschen Wein oder ähnliches) die Kopfschmerzen wieder verschlechtern. Brauche dann ca. 2 Tage um die Schmerzen wieder loszuwerden.
Nach deiner Beschreibung denke ich da eher an die Leber-Qi-Stagnation. Liege ich da richtig?
Möchte jetzt versuchen, eine Entschlackungskur zu machen und einige Wochen ganz auf Alkohol zu verzichten. Könnte ich dadurch die Beschwerden wieder auf Dauer loswerden?

Über deine Antwort würde ich mich sehr freuen :-)

Liebe Tamara!

Zum Thema Kopfschmerzen findest du hilfreiche Infos und Tipps in folgendem Artikel: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/kopfweh-lindern-10-nahrungs...
Das kann durchaus sein, dass beim Konsum von wärmenden Rotwein die Hitze in deinen Kopf aufsteigt. Stehst du viel unter Stress und bist du eher ein hitziger Typ?
Auf jeden Fall würde dir so eine Entschlackungskur mit Verzicht auf Alkohol bestimmt gut tun. Eine konkrete Anleitung, wie du deine Leber stärken und entgiften kannst, findest du im Buch "Eine starke Leber durch richtige Ernährung. Mit 6-Wochen-Entgiftungsprogramm". Hier der Link dazu: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/e-shop/ebook/eine-starke-leber

Alles Gute
Christina (Assistentin von Katharina)

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Hey was kann man denn bei Endometriose und Ademyose ernährungstechnisch denn so machen? :)

Liebe Lia, ich habe Adenomyose, viele Jahre mit starken Schmerzen hinter mir. Habe meine Ernährung auf TCM umgestellt, esse sehr viel gekocht und auch eine Verbesserung gemerkt. Ich finde, dass besonders Bitterkräuter helfen. Hat ggf. auch einen Einfluss auf die Leber?!
LG und alles, alles Gute!!

Liebe Lia!

Danke für deine Frage. Bei der Adenomyose kenne ich mich leider nicht so gut aus, aber zur Endometriose kann ich dir sagen, dass es sich um eine Leber-Qi-Stagnation und somit auch um eine Blut-Stagnation handelt. Hierbei wird moderate Bewegung, die Spaß macht, (Ausdauersportarten wie wandern, tanzen, lockeres Laufen, etc.) sowie Entspannung (wie Meditation, Tai Chi, Qi Gong, etc.) empfohlen. Ernährungstechnisch gelten die allgemeinen TCM-"Regeln" (regelmäßig essen; warme, gekochte Mahlzeiten; angenehme Atmosphäre beim Essen; etc.). Darüber hinaus haben sich bei einer Leber-Qi-Stagnation neutrale und erwärmende Lebensmittel sowie der leicht scharfe Geschmack bewährt. Rettich, Weißkohl, Brunnenkresse, Kardamom und Zwetschken können gut zur Lösung von Stagnationen beitragen.
Nachdem alle Themen, die die weiblichen Geschlechtsorgane betreffen, einen Bezug zur Leber haben, kann ich dir für weitere Tipps, Rezeptideen und zur Vertiefung Katharinas Buch "Eine starke Leber" empfehlen. Das ebook findest du hier: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/e-shop/ebook/eine-starke-leber

Alles Gute
Christina (Assistentin von Katharina)

Bild des Benutzers Christina Z.

Hallo Katharina
Habe seit längerer Zeit erhöhte Bilirubinwerte. Sind diese auch abhängig vom Leder Qi. bzw was kann man dagegen tun.
Danke

Lieber Johann,

danke für deinen Kommentar! Da würde ich eher auf Feuchte Hitze in der Leber tippen, diese merkst du etwa auch an einer Gelbfärbung der Augen, Mundgeruch, übel riechendem, eher klebrigem Stuhl, Neigung zu Prostataentzündung oder Gallensteinen. Hier hilft es, stark Befeuchtendes wie Weißmehl, Zucker, Kuhmilch, Frittiertes, Wurst zu reduzieren, ebenso Erhitzendes wie scharfe Gewürze, Knoblauch, Kaffee. Viele Tipps und Rezepte findest du in meinem Buch "Eine starke Leber durch richtige Ernährung. Mit 6-Wochen-Entgiftungsprogramm", erhältlich im Buchhandel oder als eBook in meinem Shop: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/e-shop/ebook/eine-starke-leber.

Liebe Grüße,

Katharina

Bild des Benutzers Katharina

Liebe Katharina,
seit gut 3 Jahren wurde bei mir Hashimoto diagnostiziert. Viele Symptome gleichen dem Leber yin. Gibt es da einen Zusammenhang?

Lieben Gruß
Gabi

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