10 Schritte zu einer Diagnose nach TCM

10 Schritte zur Diagnose nach TCM (Schrift auf einem Bild von Waldboden)

Ich weiß, dass das Thema heute etwas gewagt ist. Geht es wirklich so leicht, eine Diagnose bei sich selbst zu erstellen? Reichen die 10 Schritte?

Natürlich nicht, aber dennoch finde ich, dass es sehr lohnend ist, sich damit zu beschäftigen. So können diese 10 Schritte kein Ersatz für eine genaue Diagnose bei einem TCM-Ernährungsberater oder einer TCM-Ärztin sein. Ich wünsche mir einfach, dass du sie spielerisch für dich anwendest und eine erste Tendenz bei dir feststellen kannst – Hitze oder Kälte, Fülle oder Mangel, Feuchtigkeit oder Trockenheit?

Und ich liebe es wirklich, dir zu zeigen, wie leicht verständlich die TCM eigentlich ist. Und dich zur Selbstdiagnose zu ermutigen. Dasselbe mache ich ja auch in meinen Büchern, wo du dieses Thema in aller Ausführlichkeit findest, mit Symptom-Tabellen und den Zuordnungen und passenden Tipps, etwa im eBook „TCM Praxis“ oder im Printbuch „Eine starke Leber durch richtige Ernährung. Mit 6-Wochen-Entgiftungsprogramm“ (Kneipp-Verlag, auch als eBook erhältlich). "TCM Praxis" ist auch als Printbuch erhältlich (im Buchhandel bestellbar oder online bei bod.de).

Also, es geht los! Die 10 Schritte müssen übrigens nicht in dieser Reihenfolge durchgegangen werden, nimm dir ruhig die Schritte heraus, die dich ansprechen.

Schritt 1: Wie müde bist du?

Hier geht es darum, dein Energielevel anzuschauen. Wenn du insgesamt müde und erschöpft bist, ist das ein starker Hinweis auf einen Qi-Mangel (Qi ist die „Lebensenergie“). Parallel dazu besteht oft ein Blut-Mangel, auch der geht mit Erschöpfung einher. Der Unterschied: Beim Blut-Mangel ist eine innere Unruhe dabei, du kannst z.B. am Abend schlecht abschalten. Doch meistens kommen die beiden gemeinsam vor. Was ist zu tun? Du solltest dein Qi und dein Blut unbedingt stärken, etwa mit regelmäßigen, gekochten Mahlzeiten mit wertvollen Zutaten (viel Gemüse, aber auch Eiweißquellen und ausreichend Fette). Jetzt ist nicht die richtige Zeit zu fasten oder eine Reiskur zu machen. Außerdem solltest du ausreichend schlafen und Stress reduzieren.

Etwas anders liegt der Fall, wenn du zwar müde bist, aber durch Bewegung wieder fit und munter wirst, z.B. durch Joggen. Dann steckt wahrscheinlich eine Leber-Qi-Stagnation dahinter. Da ist also ausreichend Qi da, aber das bleibt irgendwo im Körper stecken, weshalb es sozusagen zu einem „falschen“ Qi-Mangel kommt. Dann geht es darum, das Qi auch durch Ernährung in Bewegung zu kriegen, etwa durch Sprossen, Radieschen, mehr grünes Gemüse und weniger Fleisch. Bei einem echten Qi-Mangel hast du erstens sowieso keine Lust auf Bewegung und außerdem bist du nach dem Joggen noch viel müder als vorher.

Schritt 2: Was macht deine Verdauung?

Eine träge Verdauung weist ebenfalls auf einen Qi-Mangel hin, es ist sozusagen zu wenig Energie da, um den Stuhl weiterzubewegen. Dazu gehören auch Völlegefühl schon nach kleinen Portionen oder mangelnder Hunger oder mangelnder Appetit. Blähungen zeigen ebenfalls einen Qi-Mangel sowie in den meisten Fällen Feuchtigkeit.

Stuhlkonsistenz: Ein weicher, breiiger Stuhl sowie Durchfallneigung zeigen Feuchtigkeit, ein harter, trockener Stuhl Trockenheit (= Säfte-Mangel). Bei Feuchtigkeit helfen gut Reis, Hirse, Polenta, gekochtes Wurzelgemüse, Kürbis oder Pilze, bei Trockenheit helfen saftige Speisen wie Gemüsesuppen, Eintöpfe und Apfelkompott, außerdem Spinat, Zucchini, gekochte Tomaten, Nüsse, Samen, Trockenfrüchte.

Geruch: Wenn der Stuhl stark stinkt, weist das auf Hitze hin. Ein wässriger, geruchloser Stuhl zeigt Kälte. Ausführliche Tipps zur Selbstdiagnose und zu den verschiedensten Verdauungsproblemen findest du im eBook „Das ABC der Verdauungsbeschwerden“ (Blick ins Buch). Das Buch ist auch als Printbuch in Hardcover erhältlich, klicke hier zur Buchinfo und Bestellung als Printbuch

Schritt 3: Übergewicht oder Untergewicht?

Jetzt schauen wir uns deine Körperform an. Wenn du essen kannst, was du willst, aber nie zunimmst (obwohl du es gerne würdest), zeigt das nach TCM einen Yin-Mangel, also zu wenig Substanz, zu wenig Blut und gute Körpersäfte. Bei Untergewicht ist besonders wichtig, keine Mahlzeiten auszulassen und ausreichend gute Fette zu essen sowie etwa Kraftsuppen, gerne auch mit Fleisch. Iss öfters blutstärkende Nahrungsmittel wie grüne Gemüse, Ei, Hühnersuppe, Linsen, Datteln, rote Beeren.

Wenn du hingegen leicht zunimmst und vielleicht sogar zu Wassereinlagerungen neigst (etwa geschwollene Beine), zeigt das innere Feuchtigkeit und einen Milz-Qi-Mangel, also eine mangelnde Verdauungskraft. Auch für dich ist das regelmäßige Essen wichtig. Meide besonders alles stark Befeuchtende wie Kuhmilch, Weißmehl, Käsebrote oder Zucker, ebenso Fruchtsäfte und zu viel Rohkost. (Gesund abnehmen mit TCM-Ernährung, 12 Tipps!)

Schritt 4: Wie ist deine Gesichtsfarbe?

Schau dich mal in den Spiegel, am besten bei Tageslicht. Ist dein Gesicht eher gerötet oder blass? Rote Wangen oder rote Flecken im Gesicht sind Zeichen für innere Hitze. Je röter das Gesicht, desto mehr Hitze ist da. Lass dann die scharfen Gewürze weg und reduziere so gut es geht Kaffee und Alkohol, außerdem gegrilltes, frittiertes und scharf angebratenes Fleisch und Wurst. Gekochtes Gemüse kühlt dich, ebenso bittere Blattsalate und Reis.

Wenn du hingegen immer blass bist, zeigt das entweder innere Kälte oder einen Blut-Mangel. Oder beides. Kälte merkst du daran, dass du insgesamt leicht frierst und den Sommer herbeisehnst. Da ist der wichtigste Tipp, möglichst oft gekochte Mahlzeiten zu essen, am besten drei Mal am Tag. Und Rohkost, kalte Getränke, Smoothies und Jogurt möglichst zu reduzieren.

Bei Blut-Mangel können eine trockene Haut, trockene Augen und brüchige Nägel dabei sein. Stärke dein Blut mit gekochten Karotten, roten Rüben (Bete), Beeren, Rosinen, grünen Gemüsearten, Ei und Linsen.

Schritt 5: Ist dir eher zu warm oder zu kalt?

Das ist eine einfache und schnell zu beantwortende Frage. Logischerweise hast du Kälte in dir, wenn du leicht frierst und dir oft kalt ist. Und Hitze, wenn du auch im Winter mit T-Shirt herumläufst  und dir nie kalt ist. Auch Hitzewallungen, übermäßiges Schwitzen oder Nachtschweiß sind Zeichen für innere Hitze.

Bei innerer Hitze verträgst du mehr Rohkost als bei innerer Kälte, aber auch bei Hitze empfiehlt die TCM mehr gekochte als rohe und kalte Speisen. Warum? Weil zu viel Kaltes irgendwann immer die Verdauung schwächt, also unser Milz-Qi in den Mangel bringt.

Schritt 6: Hast du irgendwo Schmerzen?

Schmerzen sind prinzipiell immer ein Zeichen für eine Qi-Stagnation. Wenn das Qi, also die Lebensenergie, nicht frei durch den Körper fließt und irgendwo staut, kommt es zu einem Druck- oder Spannungsgefühl oder zu Schmerzen. Typische  Beispiele dafür: Kopfschmerzen, Bauchdrücken, Verspannungen, Menstruationsbeschwerden, Brustziehen.

Durch die Zutat „innere Hitze“ werden Schmerzen stärker, können plötzlich auftreten und eine brennende, stechende Qualität bekommen, etwa bei Migräneanfällen. Auch Kälte kann Schmerzen verstärken, etwa bei Menstruationsbeschwerden, die durch zu viel kaltes Essen wie Rohkost, Jogurt oder Smoothies oder auch einen nassen Badeanzug ausgelöst werden. Achte darauf, ob dir eine Wärmflasche gut tut – wenn ja, ist es ein Zeichen, dass Kälte deine Beschwerden mit ausgelöst hat. Eine warme Suppe, ein Tee oder ein Eintopf können angenehm sein.

Unterschied zu Schmerzen bei Blut-Stagnation: Schmerzen durch Qi-Stagnation sind milder und nicht an einem Ort fixiert, Schmerzen durch Blut-Stagnation sind örtlich fixiert und heftiger. Außerdem kommt es bei Blut-Stagnation zu einer Gewebeveränderung, etwa bei Endometriose oder bei Tumoren. Da heißt es auch in der TCM: Immer zum Arzt/Ärztin gehen! Die Ernährung sollte eher leicht sein, also weniger tierisches Eiweiß und mehr Gemüse. Wir wollen bei Blut-Stagnation nicht das Blut extra mit Hühnersuppe, roten Rüben (rote Bete) oder Eiern stärken, um die Stagnation nicht zu verstärken. Ansonsten gilt: Das Qi bewegt das Blut, deshalb müssen wir immer den Qi-Fluss bei Schmerzen unterstützen.

Sprossen, frische Kräuter, Radieschen, Rettich und  Stangensellerie sind typische Nahrungsmittel, die das Qi bewegen. Außerdem sollte man es meiden, sich zu überessen, zu fettig und zu süß zu essen. Zuständig für die Bewegung des Qi ist die Leber. (Test: Ist deine Leber im Gleichgewicht nach TCM?)

Schritt 7: Werden deine Symptome bei Stress schlechter?

Merkst du, dass deine Blähungen oder Kopfschmerzen besonders dann auftreten, wenn du sehr viel um die Ohren hast? Ganz egal, was du gegessen hast? Dann kannst du dir ziemlich sicher sein, dass deine Leber angespannt und wahrscheinlich zu heiß ist. Stress, Zeitdruck, Leistungsdruck schlagen sich nach TCM nämlich vor allem auf die Leber. Hier gilt vor allem, dass du mehr Pausen und einen Ausgleich zu deinem fordernden Lebensstil einbaust. Natürlich kannst du auch deine Leber unterstützen, mit mehr grünem Gemüse, regelmäßigen Mahlzeiten, die du dann in Ruhe und langsam genießt. Neben der Arbeit zu essen, zu schnell zu essen oder schwierige Gespräche beim Essen zu führen, wirkt sich hier sehr ungünstig aus.

Insgesamt möchte ich sagen, dass starke Belastungen in der Arbeit oder auch in der Familie oder Beziehungen einen sehr großen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit haben. Ernährung ist wichtig, kann aber nicht alles ausgleichen. Video: Die 5 Emotionen nach TCM und wie sie deine Gesundheit beeinflussen

Schritt 8: Für alle Frauen: Wie ist deine Menstruation?

Eine regelmäßige, schmerzfreie Menstruation mit einer mittelstarken Blutung ohne Klumpen ist ein Zeichen für Gesundheit. Unregelmäßigkeiten und Schmerzen zeigen eine Qi-Stagnation, meist kombiniert mit Hitze oder Kälte oder auch einem Qi-Mangel. Mehr zur Diagnose von Menstruationsbeschwerden findest du hier: Was deine Menstruation nach TCM über dich verrät – von Bauchkrämpfen bis PMS.

Schritt 9: Schläfst du gut?

Einschlafstörungen können eine Herz-Hitze zeigen sowie einen Blut-Mangel. Durchschlafstörungen sowie sehr frühes Erwachen zeigen einen Yin-Mangel, das ist ein tieferes Ungleichgewicht als ein Blut-Mangel und braucht auch länger, um wieder ausgeglichen zu werden.

Es ist übrigens ganz normal, dass wir zwischendurch schlechter schlafen, etwa bei einer bevorstehenden Prüfung oder anderen herausfordernden oder aufregenden Lebenssituationen. Wenn wir hingegen dauerhaft schlecht schlafen, also in der Früh einfach nicht wirklich erholt sind, zeigt das ein Ungleichgewicht und schlägt sich irgendwann auf unsere Gesundheit.

Einige Tipps für besseren Schlaf:

  • Gehe regelmäßig weit vor Mitternacht schlafen, am besten jeden Tag zur selben Zeit. Und stehe auch jeden Tag ungefähr zur selben Zeit auf, der Körper funktioniert am besten mit einem regelmäßigen Rhythmus.
  • Iss ein frühes, leichtes Abendessen, damit deine Verdauung deinen Schlaf nicht stört. Trinke auch nichts mehr am Abend.
  • Versuche schlaffördernde Kräutertees wie Melisse, Orangenblüten oder Baldrian. Diese wirken sanft, aber nachhaltiger.
  • Baue dein Blut und dein Yin auf, Tipps dafür findest du etwa hier.
  • Probiere geführte Fantasiereisen oder Meditationen zum Einschlafen aus (auf youtube gibt es da einiges).
  • Kämpfe nicht gegen die Schlaflosigkeit, sondern nutze die Zeit für Atem- und Entspannungsübungen. Je mehr du kämpfst, desto weniger wirst du wieder einschlafen.
  • Trinke möglichst keinen Kaffee, vor allem nicht am Nachmittag und Abend. Auch keinen grünen oder schwarzen Tee oder Engergydrinks.

Schritt 10: Wie ist deine Haut?

Eine auffällig trockene Haut zeigt einen Säfte-Mangel, also innere Trockenheit. Das ist wieder sehr leicht verständlich, oder? Baue dann deine guten Körpersäfte auf, indem du mehr Gemüsesuppen isst, saftige Eintöpfe und Kompotte sowie die scharfen Gewürze weglässt. Diese wirken nämlich trocknend. Auch Kaffee, Schwarztee und Grüntee wirken stark trocknend, trinke sie nur in kleinen Mengen.

Fettige oder ölige Haut zeigt innere Feuchtigkeit, ebenso Pickel, Ekzeme, Schwellungen (Ödeme), Abszesse oder Furunkel. Meide dann alles stark Befeuchtende wie Kuhmilch, Weißmehl, Zucker, frittiertes Fleisch, zu viel Rohkost, Jogurt und Käsebrote. Günstig sind Reis, Hirse, Hülsenfrüchte, Pilze oder gekochtes Wurzelgemüse.

Und was, wenn du gleichzeitig trockene Haut und Pickel oder Ekzeme hast? Ja, dann hast du gleichzeitig einen Mangel an den guten Körpersäften und ein Zuviel an der schlechten Feuchtigkeit (vergleichbar mit dem Begriff „Schlacken“, also Reste, die der Körper nicht ausleiten kann und irgendwo im Körper deponiert). Genau dazu habe ich einen ganzen Artikel geschrieben, da ich so häufig dazu gefragt werde: Häufige Fragen zur TCM: Trockenheit und Feuchtigkeit gleichzeitig, wie gibt es das und was hilft?

Gut, das war jetzt ein langer Artikel mit viel Info, ich hoffe, du bekommst damit mehr Klarheit darüber, was du für ein Typ nach TCM bist! Fragen dazu beantworte ich gerne in den Kommentaren. Es gibt natürlich noch viel mehr Schritte zu einer Diagnose, etwa die Zungendiagnose, die Pulsdiagnose, Fragen zum Immunsystem, bisherigen Krankheiten, zu den Haaren oder zu den Emotionen. Aber mit diesen 10 Schritten kannst du auf jeden Fall schon viel über dich herausfinden, viel Freude dabei!

Wenn du gemeinsam mit mir deine Ernährung umstellen willst, um deine Symptome Schritt für Schritt zu verbessern, freue ich mich, dich in meinem Onlinekurs "Trust your Body - Finde deine typgerechte Ernährung nach TCM" zu begrüßen! 3 Monate lang bekommst du Videos, Audios und Texte mit alltagstauglichen und typgerechten Tipps und ich unterstütze dich in 3 Frage-Antwort-Webinaren und einer privaten Facebook-Gruppe. Du kannst jederzeit mit dem Kurs beginnen. Gemeinsam schaffen wir es!

Kommentare

Liebe Frau Ziegelbauer,
Ich klebe zur Zeit förmlich an ihren Artikeln . Dennoch fällt es mir sehr schwer genau meine Symptome einzuordnen. Im Herbst leide ich immer unter extrem trockenen Händen mit nächtlichem Juckreiz. Starke Müdigkeit direkt nach den Mahlzeiten ist seit meiner langsamen Umstellung deutlich besser geworden. Generell bin ich jemand der gerne immer mit Decke da sitzt und auch im Herbst friert es mich schnell. Kalte Hände oder Füße sind jedoch selten. Meine Verdauung/Stuhlgang wechselt . Meine Periode ist jedoch gleichbleibend heftig. Seit ein paar Woche habe ich starke Rückenschmerzen und einschlafen der Extremitäten. Gefühlt denke ich eher ein Yin-Mangel zu haben und definitiv ein Qi-Mangel.
Ich genieße die Nahrungsumstellung bin aber unsicher beim Würzen - ich liebe Curry Muskat Knoblauch . Auch Yogi-Tee! Aber ist das überhaupt passend?!
Wie steht die Tcm zu Dinkel-Nudeln?

Es ist ein Geschenk und ich danke ihnen das sie ihr Wissen verbreiten.

Liebe Grüße Anja

Liebe Anja,
danke für Ihren Kommentar!
Ich kann aus der Ferne schwer sagen, was genau hinter Ihren Symptomen steckt, vielleicht möchten Sie einmal zu einer TCM-Ernährungsberatung oder einem TCM-Arzt/Ärztin in Ihrer Nähe gehen. Bei mir gibt es die Möglichkeit, den Onlinekurs "Trust your Body - Finde deine typgerechte Ernährung nach TCM" zu machen (mit ausführlichem Fragebogen zur Typbestimmung, Frage-Antwort-Webinaren und einer privaten Facebookgruppe, Dauer 3 Monate): https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/onlinekurs/trust-your-body
Was die scharfen Gewürze betrifft, Knoblauch und Gewürztees, so ist die Frage, ob die heftige Periode nicht auf einer inneren Hitze beruht, auch der Juckreiz kann auf innere Hitze deuten. Im Zweifel würde ich tatsächlich einmal einige Wochen ausprobieren, diese Gewürze zu meiden, und zu schauen, ob sich etwas an den Symptomen ändert.
Dinkelnudeln sind von der Wirkung nicht viel anders als Weizennudeln, nämlich qi-arm, befeuchtend und eher schwer bekömmlich. Aber es gibt ja keine Verbote in der TCM, also ab und zu sind auch Nudeln kein Problem, am besten kombiniert mit Gemüse (statt mit Käse oder Fleischsauce).
Liebe Grüße,
Katharina

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Liebe Katharina, das ist alle so interessant, hab mir schon sehr viele Beiträge gelesen - herzlichen DANK dafür!! Ich hab auch ein paar Fragen und zwar, wie lange dauert es eigentlich, bis man dann körperliche Änderungen erkennt? Ich habe leider sehr viele Unverträglichkeiten (Lactose, Zöliakie, Histamin) und lebe sehr eingeschränkt, was die Lebensmittel betrifft .. leider .. hab aber nun begonnen, seit ein paar Wochen, ein warmes Frühstück zu essen, insgesamt drei warme Mahlzeiten. Da esse ich hauptsächlich Biogemüse und regional - obwohl das nicht mit allem geht, weil ich ja sehr wenige Lebensmittel vertrage und so kaufe ich halt auch zB Broccoli, der ja jetzt bei uns gar nicht wächst.. beim Obst esse ich eigentlich hauptsächlich Äpfel.. Auch glutenfreie Haferflocken esse ich und nun ist plötzlich ein Schilddrüsenproblem dazu gekommen - Hashimoto ... ich habe aber abgenommen (vielleicht ist das ja auch normal am Anfang), habe einen sehr niedrigen Blutdruck (immer schon), Herzrhytmusstörungen usw... möchte hier gar nicht alles aufzählen.. in fast allen Organen habe ich Zysten .. auch in der Brust ...da ich auch im Wechsel bin, ist mir mal kalt mal heiß .. naja.. irgendwie weiß ich gar nicht, wenn ich mir so die Fragen bei den Tests ansehe, was ich da oft antworten soll, weil alles irgendwie vorkommt grad bei mir.. seit vier Jahren ist das nun so und ich frage mich, wie ich meinem Körper noch helfen kann?? Nun war ich bei einer Heilpraktikerin und die hat gesagt, dass man in der Früh unbedingt "deftig, sauer" essen soll und keine Getreidesachen (wie gesagt, ich esse aber voll gerne am Morgen mein warmes Hafergericht - Wasser, Kokosraspeln, Haferflocken, Quinoaflocken, Heidelbeeren, 1 geriebener Apfel)... Zucker esse ich schon seit ca einem halben Jahre keinen mehr, nur ab und zu Kokosblütenzucker, aber das kommt wirklich selten vor, mir schmeckt es gar nicht mehr, wenn ich wo den Kokosblütenzucker dazu geben wie zB bei einem Kompott..Ich bin momentan ziemlich ratlos, was nun nach TCM passt für mich... ich hab probiert, am Morgen Suppe zu essen, aber da ist mir fast schlecht geworden, hab es fast nicht hinunter gebracht, so bin ich nun doch wieder zu meinem Brei, auf den freue ich mich auch immer jeden Tag und da bin ich auch sicher vier Stunden satt und zufrieden. Ist das nun okay, dass ich am Morgen Haferflocken esse? Und - sie sind ja glutenfrei, kann es sein, dass ich, weil ich plötzlich mit Haferflocken begonnen habe, meine Schilddrüse durcheinander ist (ich hab ja Zöliakie und in Haferflocken ist ja auch in den glutenfreien ein Rest Gluten) .. der Schilddrüsenarzt hat aber gesagt, ich darf auf keinen Fall Gluten essen.. Ich weiß, das ist nun ziemlich lange geworden.. sorry
Nochmals danke für deine Beiträge! Sie machen mir Mut, dass ich mit der Ernährung noch viel dazu beitragen kann, dass sich wieder in meinem Leben einiges zum Guten wendet. Alles Liebe Marina

Hallo Marina,
Gluten ist nur eine Seite der Lebensmittelunverträglichkeiten. Hier spielt in erster Linie die nicht abgebauten Kohlehydratgruppen eine größere Rolle (warum Gluten dermaßen in den Mittelpunkt gesetzt wird, weiß ich auch nicht). Letztenendes geht es darum, dass man durch viel Zeit, die Lebensmittel bekömmlicher macht. Mit viel Zeit meine ich z.B. über Nacht deinen Brei in Mandelmilch oder Weidemilch (Milch von Kühen, die vorwiegend/nur Heu-, Graßfütterung hatten) einweichen lassen. Es ist auch mit gemeint, dass man teilweise seine Lebensmittel fermentiert/keimen lässt, vor allem bei Hülsenfrüchte, teils auch bei Nüssen. Wenn du dein Brot selber bäckst, dann sollte der Teig mindestens 6 Std., am besten 12-24 Std. lang gehen. Nur dadurch können die nicht abgebauten Kohlehydratgruppen im Teig abgebaut werden und das Brot somit bekömmlicher ist. Schmecken wird es dir in jedem Fall viel besser, als das aus dem Supermarkt oder vom normlen Bäcker.
Hast du evtl. etwas über die Paleo-Lebensweise gelesen? Beruht auch auf saisonale, regionale und vor allem nicht behandelte Lebensmittel.
Ansonsten kannst du auch auf die Fett-/Ölzusammensetzung deiner täglichen Nahrung achten, Stichwort Omega3-Omega6-Fettsäurenverhältnis.

Ich hoffe mal dich jetzt nicht noch mehr zu verwirren. Vielleicht kennst du das ja schon.

Viel Erfolg und Kopf hoch! :-)
Schöne Grüße
Ron

Liebe Marina, das klingt für mich nach einem ausgeprägten Jodmangel. Machen Sie sich doch mal in dieser Hinsicht Gedanken. Hashimoto ist eine Jodmangelkrankheit und die Zysten deuten auch darauf hin.
Liebe Grüße
Elsbeth

Liebe Marina,
danke für deinen Kommentar!
Zur Dauer, bis man Verbesserungen bemerkt, findest du hier Infos: https://www.ernaehrungsberatung-wien.at/blog/wie-lange-dauert-es-bis-die...
In den glutenfreien Haferflocken sollte kein Gluten mehr sein, soweit ich weiß, sonst darf nicht glutenfrei draufstehen. Was die verschiedenen Empfehlungen fürs Frühstück betrifft, so möchte ich dich ermutigen, auf deinen Körper und deine Seele zu hören. Du bist die beste Expertin für dich, und je mehr unterschiedliche Fachleute du fragst, desto mehr Meinungen wirst du sammeln. Entscheiden musst du dann alleine, was du umsetzen willst. Aus meiner Sicht hat es keinen Sinn, etwas zu essen, wovor dir graust oder wozu du dich zwingen musst. Wie ist denn dein Bauchgefühl nach dem Brei? Wenn er dir gut schmeckt und dir gut tut, würde ich ihn weiteressen. :)
Liebe Grüße,
Katharina

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Liebe Katharina, herzlichen Dank für deine Antwort. Ja, ich hab ein sehr gutes Bauchgefühl beim Brei und es ist auch so, dass es mir viel besser geht, seid ich ihn nun esse. ganz liebe Grüße und einen wunderschönen Tag, Marina :)

Liebe Katharina,ich komme soweit gut mit meiner Ernährung zu recht.Was mir fehlt wäre
noch ein paar Anregungen für einen Nachmittagsnack und Abendmahlzeit. Habe einen sehr anstrengenden Job im Warenhaus und bin erst sehr spät zu Hause.Liebe Grüße Brigitte .Freue mich auf deine Antwort .

Liebe Brigitte,
danke für deinen Kommentar!
Ich möchte dir empfehlen, für den Abend vorzukochen, z.B. zweimal die Woche einen großen Topf Gemüsesuppe oder Eintopf zu kochen, das kannst du gut im Kühlschrank aufbewahren und dir dann eine Portion am Abend aufwärmen. Auch Reis lässt sich gut vorkochen oder Kartoffeln, da kannst du dir etwa mit Ei und schnellem Gemüse wie Zucchini oder Champignons ein schnelles Essen machen. Am Nachmittag bieten sich Trockenfrüchte und Nüsse an, also das typische Studentenfutter, auch einen Apfel kannst du gut dazu essen. Oder ein Knäckebrot mit Hummus und Oliven, auch ein hartgekochtes Ei lässt sich gut mitnehmen. Oder du nimmst dir Reste vom gekochten Frühstück mit und isst es dann bei Zimmertemperatur, das kannst du mit etwas Marmelade/Honig oder Nüssen oder Kakaopulver dekorieren, damit es ein bisschen "neu" schmeckt.
Liebe Grüße,
Katharina

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Hallo liebe Katharina, vielen Dank für diesen sehr gute Artikel. Ich habe seit meiner Umstellung auf TCM viel geschafft. Z.B. ich brauch keinen Lippenbalsam mehr. Früher konnte ich ohne dam nicht aus dem Hause gehen. Auch meine Hände und Füsse sind normal warm. Nicht nur das, auch mein gesamten Tagesablauf und Zufriedenheit hat sich geändert. Ich arbeite an meinem Leberblut um das vernachlässigtes wieder in Einklang zu bringen. Hier ist Geduld angesagt. Habe in dich eine Frage- Wie ist es mit Talg im Gesicht. Ich dachte, der nimmt auch ab durch die Umstellung, aber leider ist es nicht so oder es braucht auch seine Zeit. Kann ich es mit Ernährung (und mit welchen) beeinflussen? Danke!

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