Hülsenfrüchte

Linsen-Aufstrich - stärkt die Nieren und die Milz

Sie essen gerne Linsen und Bohnen, vertragen sie aber nicht so gut? Vielleicht wissen Sie auch nicht, wie Sie sie kochen sollen? Hier finden Sie Tipps dazu:

Am schnellsten und einfachsten zuzubereiten sind rote oder gelbe Linsen (erhältlich zum Beispiel beim DM). Sie werden mit kaltem Wasser gewaschen, bis das Wasser nicht mehr trüb ist. Dann kocht man sie mit der doppelten Menge Wasser ca. 15 Minuten, bis sie weich sind. Man kann sie auch vorher eine Stunde einweichen, dann geht es noch schneller, oder sie im Druckkochtopf kochen (ca. 10 Minuten oder weniger).

Für eine bessere Verträglichkeit (falls man zu Blähungen neigt) gibt man Kümmel bzw. Kreuzkümmel (Cumin) und Koriander dazu. Salzen erst am Schluss, sonst werden sie nicht weich!

Eine gute Ergänzung sind auch Algen, zum Beispiel Wakame-Flocken (im Naturkostladen). Es reicht ein halber Teelöffel. Dadurch werden die Linsen schneller weich, besser bekömmlich und das Gericht wird eine Nährstoffbombe (Algen enthalten besonders viele Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium sowie Vitamine). 

Wenn Sie Hülsenfrüchte schlecht verdauen können, starten Sie mit einer kleinen Menge, etwa 1 EL Bohnen oder Linsen zum Reis geben. Dann langsam steigern, wenn es bekömmlich ist.

Linsen und Hülsenfrüchte allgemein stärken nach TCM besonders die Nieren und stützen die Mitte (das Milz-Qi). Um das zu erreichen, wird der regelmäßige Genuss von Hülsenfrüchten empfohlen, also zwei- bis dreimal die Woche.  

In ihrer thermischen Wirkung sind Hülsenfrüchte neutral. Dadurch sind sie für jede/n geeignet.

ACHTUNG: immer auf die Verträglichkeit achten, also auf die Verdauung! Wenn der Stuhl breiig wird oder Blähungen und Ähnliches auftreten, dann die Menge reduzieren und verdauungsfördernde Gewürze dazugeben (siehe oben). Im Zweifel lieber ganz weglassen.  

Größere Bohnen (auch Kichererbsen und Adzukibohnen) weicht man über Nacht ein, schüttet dann das Einweichwasser weg (darin befinden sich die blähenden Stoffe) und kocht sie in frischem Wasser mindestens eine Stunde, bis sie richtig weich sind.
Adzukibohnen sind ein bewährtes Mittel gegen Ödeme (in kleinen Mengen regelmäßig essen, wenn man zu viel davon isst, wirken sie zu austrocknend).

TIPP: Kichererbsen und weiße Bohnen können Sie in guter Qualität auch als Konserve kaufen, am besten im Glas (Bio, z.B. bei DM oder im Bioladen). Einfach unter fließendem Wasser abwaschen und weiterverwenden.

Westlich gesehen haben Hülsenfrüchte viele wertvolle Nährstoffe und sind ein guter pflanzlicher Eiweißlieferant (wichtig bei vegetarischer bzw. veganer Ernährung).

empfohlene Kombinationen mit anderen Nahrungsmitteln:

  • mit Reis, gewürzt mit Koriander und Kreuzkümmel (indischer "Dal")
  • mit Gemüse, zum Beispiel mit Tomaten und Stangensellerie, auch als Beilage
  • als Suppe (mit mehr Wasser kochen, mit Liebstöckel und Dille oder anderen Gewürzen/Gemüsen nach Belieben, kann man auch pürieren) 
  • als Aufstrich (siehe Bild), z.B. mit Räuchertofu gemischt und püriert (dann nimmt man beim Kochen weniger Wasser)

Guten Appetit! :)

Kommentare

Liebe Katharina,
ich esse seit ca. einem halben Jahr regelmäßig mehrmals in der Woche Hülsenfrüchte. Meist 1-2 EL zum Frühstück und/ oder zum Mittagessen. Sie schmecken mir sehr gut, machen mich satt und ich habe auch keine Probleme mit der Verdauung. Allerdings hat sich seit einiger Zeit meine Neurodermitis verschlechtert, auch jetzt im Frühling wird die Haut nicht besser. Ich frage mich daher schon länger, ob es einen Zusammenhang mit den Hülsenfrüchten gibt. Gibt es evtl. eine Menge, die man als Neurodermitikerin nicht überschreiten sollte? Wenn ja, welche Alternativen hätte ich, um meinen Eiweißbedarf zu decken? Nur Gemüse, Getreide und Nüsse machen mich nicht satt.
Viele Grüße aus Norddeutschland

Liebe Katharina,
ich habe gehört, dass man mal ein paar Tage Bohnen und co essen sollte und die Winde in Kauf nehmen sollte- weil man selten an Bohnen gewöhnt ist. Wenn ich immer auf meine Blähungen achten würde, gäbe es nie Bohnen...Aber ich fange nach eine paar Wochen dann immer bei "Null" an. Was meinst du dazu?
liebe Grüße
Stephi

Liebe Stephi,
danke für deinen Kommentar!
Ja, diese Theorie kenne ich auch. Dass man sich quasi mit kleinsten Mengen langsam daran gewöhnen kann, weil der Magen dann beginnt, die entsprechenden Enzyme zu bilden.
Aber eigentlich sollte das der Körper nach ein paar Wochen noch wissen. Vielleicht probierst du es nochmal ganz langsam, also mit wirklich kleinen Mengen?
Liebe Grüße,
Katharina

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Nur Einweichen und Kochen bringt bei mir nichts. Ich weich sie zwar 24h an, lasse sie dann aber noch 2 Tage ankeimen (Linsen, Kichererbsen, Adzukibohnen, schwarze Bohnen), was sie extrem bekömmlich macht, weil während des Keimvorgangs die Proteine aufgespalten werden in ihre kleinen Bestandteile, sowie Stärke und andere blähungsfördernde Substanzen abgebaut werden (Saccharide, Fodmaps, Lektine, Phytinsäure). Nach dem Keimen natürlich normal kochen, mit Algen und verdauungsfördernden Gewürzen. :)

Lieber Adij,
danke für deinen Kommentar und den guten Tipp mit dem Ankeimen! Ja, das macht die Hülsenfrüchte sicher noch bekömmlicher.
Liebe Grüße,
Katharina

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Letztens laß ich etwas über sogenannte Paläosophie bzw. einen Trend zu sg. Steinzeiternährung. Die machen Hülsenfrüchte als geradezu ungesund ziemlich runter. Kannst Du dazu etwas sagen? In der TCM scheinen Hüsenfrüchte durchaus einen hohen Stellenwert zu haben.

Lieber Jörg,
danke für deinen Kommentar!
Ja, es gibt einfach viele verschiedene Trends in der Ernährung. In der TCM haben Hülsenfrüchte wirklich einen hohen Stellenwert, sie gelten aber als recht schwer bekömmlich. Deshalb werden Gewürze wie Kümmel und Ingwer empfohlen (mitkochen) bzw. die Hülsenfrüchte zuerst einige Stunden einzuweichen.
Im Endeffekt muss jeder selber entscheiden, woran er glaubt. Meine Einstellung dazu ist, dass man es ausprobiert und aufs Bauchgefühl/Geschmack/Verdauung achtet, ob einem etwas gut tut oder nicht.
Liebe Grüße,
Katharina

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Hiesige Ernährung und ---->Deine Worte: Algen enthalten besonders viele Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium sowie Vitamine ---- steht voll im Gegensatz zu dem, was ich hier sonst lese.
Algen nicht hiesig und in der TCM gibts keine Vitamine usw.
.
Es ist sicherlich nicht einfach, TCM und Europäisches zu verbinden.
Ich bin vielleicht sehr genau, was Deine Wortwahl anbetrifft, sehe aber auch, dass es hier Neueinsteiger gibt, die schnell Gegenteiliges erreichen können.

Anm. zu Konserven
auch Qi-arm bzw. tot.
Hier gucke ich aber zurück, als unsere Omas Kompott herstellten.
Früher war es sicherlich etwas Besonderes, wenn es Kompott gab in einer Zeit, wo es wohl fast nur das Notwendigste für den Körper gab.

WENIGER IST MEHR

Lerne ich auch erst umzusetzen, ob Essen, Sport, geistige Aktivitäten oder Liebe.
Natur ist mir sehr wichtig, sie scheint mich zu reinigen von Vielem und ich fühle mich an abgelegenen Stellen sehr wohl.

Liebe Iris,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Ich versuche, einen im Alltag machbaren Mittelweg anzubieten, den ich im Übrigen auch selber gehe. Deshalb kaufe ich auch immer wieder mal Nahrungsmittel, die nicht aus unserer Region kommen, auch wenn ich das prinzipiell für gut halte. Ich bin nicht dogmatisch und da ich auch selber nicht so lebe, möchte ich das nicht vermitteln. Da gibt es sicher andere Blogs und Autorinnen, die das strenger sehen und auch wirklich leben.
Zu den Vitaminen etc.: Es ist halt eine Frage, die ich immer wieder gestellt bekomme. Deshalb gehe ich auch immer wieder darauf ein, auch wenn es in der TCM kein Thema ist.
Liebe Grüße,
Katharina

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Hallo Katharina,
ich habe mir schon lange (bevor ich etwas von "Ernährung nach TCM" auch nur wusste) angewöhnt, in jeden Gemüseeintopf einfach eine Hand voll rote Linsen zu "schmeißen". Wenn der Eintopf fertig ist, sind die Linsen weitgehend verkocht und die Suppe so gleich ein wenig gebunden - und ich habe das Eiweiß in meiner Suppe.
Liebe Grüße
Ursula

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