„Aua, mein Bauch tut weh!“ 5 Tipps, wenn Ihr Kind Bauchweh hat

Meine Tochter Marlene (2) hat immer wieder Bauchweh. Manchmal reicht es dann, wenn ich ihr den Hosenknopf aufmache, ein anderes Mal hilft ihr eine Massage.

Bitte nehmen Sie es ernst, wenn Ihr Kind sagt, dass ihm etwas weh tut. Oft hilft schon ein bisschen Zuwendung, damit der Schmerz besser wird! Das wäre auch mein erster Tipp:

1. Nehmen Sie Ihr Kind und sein Bauchweh ernst

Haben Sie auch schon mal gedacht, dass Ihr Kind nur so tut, als ob? Weil es einfach keinen Anlass gibt, dass es jetzt gerade Bauchweh hat?

Das kenne ich! Aber ich habe gemerkt, dass es aus Sicht von Marlene immer einen Anlass gibt. Auch wenn ich ihn nicht sehe.

Alleine schon das Gefühl, dass die Mama oder der Papa seinen Schmerz ernst nimmt, hilft Ihrem Kind. Legen Sie Ihre Hand auf seinen Bauch und fragen Sie, ob das Ihrem Kind gut tut. Vielleicht mag es auch ein bisschen ausruhen und mit Ihnen kuscheln?

Sie kennen sicher das Sprichwort: „Das liegt mir im Magen.“ Auch bei Ihrem Kind ist es so, dass Stress oder Traurigkeit zu Bauchweh führen können. Reden hilft!

2. Beobachten Sie die Verdauung Ihres Kindes

An der Beschaffenheit des Stuhls können Sie ablesen, was die mögliche Ursache für häufiges Bauchweh ist. Gesunder Stuhl ist geformt und kommt leicht heraus. Klopapier braucht man fast keines.

• Trockener, harter Stuhl: Hitze und Säftemangel
• Breiiger Stuhl: pathogene Feuchtigkeit
• Wässriger Durchfall: Kälte, pathogene Feuchtigkeit
• Starker Geruch: Hitze

TCM-Ernährungstipps bei Hitze und Säftemangel:

• Apfel- und Birnenkompott
• gekochtes Gemüse und Gemüsesuppen (ohne Knoblauch, Lauch, Zwiebel)
• Kamillentee
• Brot, Fleisch und trockenes Essen (z.B. Brezeln) reduzieren

TCM-Ernährungstipps bei Kälte und Feuchtigkeit:

• 2 bis 3 warme Mahlzeiten am Tag
• Fencheltee
• keine kalten Getränke
• Zucker, Fruchtsäfte, Rohkost und Kuhmilch reduzieren

Bei allen Verdauungsbeschwerden gilt: weniger essen! Zu große Portionen belasten den Magen und erzeugen Feuchtigkeit. Bei akutem Bauchweh ist es gut, nur zu trinken, Kompott oder Suppe zu essen.

3. Massieren Sie den Bauch Ihres Kindes

Dieser Tipp gilt nur, wenn Ihr Kind die Massage angenehm findet!

Fangen Sie rechts unten (vom Kind aus gesehen) an und massieren Sie sanft im Uhrzeigersinn rund um den Nabel bis nach links unten. Das folgt dem Verlauf des Dickdarms und löst mögliche Stauungen.

In diesem großen Kreis können Sie noch kleine Kreise machen. Bob Flaws unterscheidet kleine Rechtskreise für den Hitzetyp und kleine Linkskreise für den Kältetyp (Milz-Qi-Mangel). Rechtskreise wirken ausleitend und Linkskreise tonisierend.

Machen Sie diese Massage mehrere Male hintereinander. Wenn sie Ihrem Kind und Ihnen gefällt, können Sie sie täglich anwenden!

4. Führen Sie ein Ernährungstagebuch

Wenn das Bauchweh mehrere Male in der Woche auftritt, beobachten Sie, welches Essen der Auslöser sein könnte.

Schreiben Sie ein paar Tage lang auf, was Ihr Kind isst und wann es Bauchweh hat. Es könnte eine Unverträglichkeit dahinter stecken.

Am leichtesten finden Sie die Auslöser heraus, wenn Ihr Kind einfache Gerichte isst. Das heißt, die Mahlzeiten sollten aus maximal 3 Zutaten bestehen. Beispiele: Kartoffeln mit Ei, Reis mit Karotten.

Je mehr Zutaten in einer Mahlzeit sind, desto schwerer können Sie herausfinden, was Ihr Kind nicht verträgt.

5. Machen Sie Ihrem Kind einen Bauchwickel oder einen Thermofor (Wärmflasche)

Wärme wirkt entspannend und beruhigend. Sie fördert die Durchblutung und regt die Darmbewegung an.

Es gibt für Kinder eigene Thermofore zu kaufen, die in einem Kuscheltier stecken (siehe Bild). Das gefällt Kindern und schützt sie vor zu starker Hitze. Achten Sie darauf, dass das eingefüllte Wasser nicht zu heiß ist.

Für einen Wickel können Sie eine Stoffwindel oder ein Geschirrtuch in Kamillentee (oder heißes Wasser) eintauchen, gut auswringen und Ihrem Kind auf den Bauch legen. Wenn der Wickel zu heiß ist, legen Sie noch ein Handtuch zwischen Bauch und Tuch.

Einen Bauchwickel können Sie so lange einwirken lassen, bis er ausgekühlt ist. Voraussetzung ist immer, dass Ihr Kind ihn angenehm findet.

Achtung: bei Fieber sollte keine Wärme angewendet werden!

Buchempfehlung: Wohltuende Wickel, Maya Thüler, Worb 1998

Zusammenfassung:

• Wenn Ihr Kind Bauchweh hat, wenden Sie sich ihm zu und sprechen Sie mit ihm. Die Hand auf den Bauch zu legen und eine kleine Massage wirken oft schon Wunder!
• Beobachten Sie die Verdauung Ihres Kindes und überlegen Sie, ob es bestimmte Nahrungsmittel gibt, die das Bauchweh auslösen.
• Probieren Sie Hausmittel wie einen Bauchwickel und Tees, bevor Sie Medikamente geben.
• Wenn das Bauchweh nicht besser wird, gehen Sie mit Ihrem Kind zum Arzt!

Wollen Sie wissen, welche Ernährung die Verdauung Ihres Kindes unterstützt? In meinem eBook „39 TCM-Rezepte für dein Kind“ finden Sie einfache und schmackhafte Rezepte und viele Gesundheitstipps zu den Themen Milch, Brot, Soja und mehr.

Werfen Sie einen Blick ins Buch und bestellen es, wenn es Ihnen gefällt. Ich freue mich auf Ihr Feedback!